Sucherforum

Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: Steinkopf in 06. Juni 2017, 17:50:45

Titel: Vom Pflug an die Oberfläche geholte Keramik
Beitrag von: Steinkopf in 06. Juni 2017, 17:50:45
Hallo,

Einige Scherben sowie Knochensplitter wurden vom Pflug nach oben geholt.

Eigentlich wühle ich nicht gern in Bestattungen herum - Diese Randscherbe

möchte ich hier trotzdem vorstellen. Der Fundort ist in NordWestDeutschland.

Könnte so etwas in die späte Bronzezeit passen?

LG

Jan
Titel: Re:Vom Pflug an die Oberfläche geholte Keramik
Beitrag von: Furchenhäschen in 06. Juni 2017, 18:28:55
Hallo Jan,
ja, könnte in die späte Bronzezeit passen!
Das Gefäß wurde zweifelsfrei ohne Scheibe geformt, auch die Oberflächenfarbe, leicht rötlich
passt in das Profil, letzte Sicherheit würde noch eine Ansicht der Bruchstellen bringen die den Blick auf den Brand und die Zusammensetzung des gebrannten Tons
preisgeben.

Gruß
Peter
Titel: Re:Vom Pflug an die Oberfläche geholte Keramik
Beitrag von: Steinkopf in 06. Juni 2017, 21:04:08
Hallo Peter,

danke für die rasche Antwort!

Auf die Schnelle hab ich zwei Fotos vom Innenleben der Keramik versucht.
Bei uns wurde wohl üblicherweise Granitgrus als Magerung benutzt.

Diese Keramikgefäße sind zumeist durch Frost soweit zermürbt, dass
nur selten aussagefähige Scherben an die Oberfläche gelangen.

Bei diesem Fund von einem kleinen Hügel im mehrjährig als Maisfeld genutzten Acker
mag die Erosion mitgeholfen haben, dass der Pflug das Gefäß zu fassen bekam.
Der Boden steckt möglicherweise noch in situ knapp unterhalb des Pflughorizonts.

LG

Jan
Titel: Re:Vom Pflug an die Oberfläche geholte Keramik
Beitrag von: thovalo in 06. Juni 2017, 21:23:14


Machart und Form passen genau so gut ins Germanische!   :glotz:
Ohne charakteristische typologische Merkmale bleibt die Zeitstellung erstmal offen!


lG Thomas
Titel: Re:Vom Pflug an die Oberfläche geholte Keramik
Beitrag von: Furchenhäschen in 06. Juni 2017, 23:06:56
Hallo Jan,
danke für die nachgereichten Fotos.
Thomas hat da allerdings Recht.

Diese Keramik ohne Verzierung könnte in viele Zeitzonen passen.
https://www.google.de/search?q=germanische+keramik&tbm=isch&imgil=2zr7uLJmpt41OM%253A%253ByP5bgjnlSIzjFM%253Bhttps%25253A%25252F%25252Fwww.rhein-weser-germanen.de%25252Fhandwerkliches%25252Fkeramik%25252F&source=iu&pf=m&fir=2zr7uLJmpt41OM%253A%252CyP5bgjnlSIzjFM%252C_&usg=__krcOSjzvDQOmgeDegzfg45wEUdI%3D&biw=1680&bih=933&ved=0ahUKEwjCqJzBj6rUAhWIZlAKHSviDVcQyjcILQ&ei=7hg3WcL5BYjNwQKrxLe4BQ#imgrc=BFIkd2xboars1M:&spf=1496783090772

Grüße
Peter :winke:
Titel: Re:Vom Pflug an die Oberfläche geholte Keramik
Beitrag von: Steinkopf in 07. Juni 2017, 09:55:37
Dankeschön für Eure Einschätzungen, Peter und Thomas!

Der Fundplatz ragt mit 6 m über NN (weit) über die Niederung von zwei Wasserläufen.
Mit Sicherheit günstig in vielerlei Hinsicht gelegen. Zahlreiche Funde bronzezeitlicher
Feuersteingeräte (zumeist leider nur in kleinen Fragmenten) belegen die Siedlungstätigkeit.

Die Keramik muss nicht zwingend damit zusammenhängen - könnte aber passen.

LG

Jan