Habe in einem Aushub diesen sehr globigen Steinzeugfuß gefunden . Sicher neuzeitlich aber derartige gefäße mit einem solchen Fuß habe ich noch nie gesehen. Vielleicht weiß ja jemand zu welchen gefäß er gehören könnte....
Hallo,
ich denke dies ist der Fuß einer sogenannten Baare wie sie in und um Langerwehe ( bei Aachen ) hergestellt wurden.
So eine Art Butterfass. Auf dem Körper meist .....ach ich stell geich mal ein Foto rein von meinen Schilderbaaren.
Dann ist klar was ich meine :winke:
Gruß
Guido
Hier die Fotos,
diese Fußausformung hatte im übrigen einen Sinn. So dienten die Krallen als eine Art Stoßdämpfer.
Ehe die Baare am Boden brechen konnte knackte mal eine Zehe ab - was nicht so tragisch war.
Die Zeichen auf dem Körper werden als Schilder bezeichnet, deshalb nennt man die Gefäße auch Schilderbaaren.
Sie weisen auf die Töpferei hin die das jeweilige Gefäß hergestellt hat.
Guß
Danke Guido, das passt, kann man auch was über die zeitstellung sagen....
19. jahrhundert oder sind die bis ins 20. jahrh verwendet worden
:super:
Alles gesagt und alles gezeigt!
Die Eifel ist übrigens noch ein Hauptverbreitungsgebiet für diese Baaren, die aus Langerwehe stammen!
Sie wurden am gesamten Niederrhein und weit bis in die Niederlande und Belgien hinein vertreiben.
Auf zwei der Gefäße sind hellere Mittelstreifen zu erkennen.
Dort wurde ein Gurt umgelegt mit dem die Baaren in die färbende Engobe eingetaucht worden sind.
Es sind sehr spät entstandene Gefäße mit Wappenauflagen ("Schildern").
Sie dienten mit zum Butter machen und zum Sauerkraut einlegen. Dazu kam ein Deckel mit Stein drauf damit ab und zu die Gase entweichen konnten.
Kurioser weise wurden sie auch ganz gerne als provisorische Schornsteine verwendet: Boden raus geschlagen und fertig war die Laube!
Da gibt es im Museum eine ganze Reihe historischer Fotos!
lG :winke:
pdf-Dateien vom Museum in Langerwehe zum Thema BAAREN
http://www.toepfereimuseum.de/web_mennicken_funde.pdf
http://www.toepfereimuseum.de/web_auslaufmodell.pdf
glG thomas :winke:
Nun ist die Sache rund :super:
Übrigens ist ein Besuch des Museums sehr empfehlenswert.
LG
Guido
Dringend sogar und danach ein Besuch auf dem nahen Friedhof!
Denn wer Glück hat findet neben diversen Kleinknochen auch Keramikreste aus der örtlichen Produktion!
lG :winke:
ich danke euch, wieder mal allumfassende Information zu einer Scherbe. Das ist spitzeeee und macht sonen Spaß mit euch...danke...übrigens wollte heute nochmal in dem Haufen wühlen, aber da war schon wieder alles verfüllt..............
lg
hcaim
Guten...
Also das mit den Friedhof war mir bislang unbekannt, macht aber Sinn, in Pingsdorf auf dem Friedhof finden sich ja auch immer schöne Scherben.
Da müssen wir wohl demnächst mal vorbei schauen, wir zwei. :zwinker:
Hallo zusammen,
...bin immer wieder fasziniert von solchen Beitraegen wie diesem, wo ein Scherblein ein Top Fachwissen aus manchen Leuten heraussprudeln laesst !!! :glotz: :staun:
:ildf:
Gruss
Sash :winke: