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Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: Wiesenläufer in 10. Januar 2020, 16:58:04

Titel: Spinnwirtel
Beitrag von: Wiesenläufer in 10. Januar 2020, 16:58:04
Moin,

dieser (leicht doppelkonische ?) Spinnwirtel  lag heute auf der Fläche.  :-D

Hatte ihn mir schon die ganzen Wochen gewünscht.

Im Netz > Spinnwirtel (https://www.google.de/search?q=mittelalterliche+spinnwirtel&tbm=isch&source=univ&sa=X&ved=2ahUKEwimka_OkfnmAhUpNOwKHcE1AWsQsAR6BAgKEAE&biw=1536&bih=719&dpr=1.25#imgrc=Jp9DH05M0YT7SM:) < wird er unter Frühmittelalter eingeordnet.

Jetzt bin ich mir leider mal wieder unsicher, ob es hartgebrannte Grauware ist oder vielleicht doch aus Sandstein.  :kopfkratz:
Gibt es überhaupt so dunkelgrauen Sandstein bzw. kann er durch Bodenmilieu dunkel werden ?  :schaem:

Er wiegt 48g

Die Unterseite hat einen Ø von 45mm
Die Oberseite 28mm
und eine Höhe von 21 - 22mm

Er fühlt sich Rauh an. Je mehr ich ihn befühle, denke ich er ist aus Sandstein. Würde zu den übrigen Funden auch besser passen.

Gruß

Gabi

Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Levante in 10. Januar 2020, 17:15:45
Glückwunsch zum Spinnwirte, Ein Wirtel erhellt den Tag.

Hier in Mittelhessen wäre der etwa 8. bis 10. Jh.

LG

Patrick
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Wiesenläufer in 10. Januar 2020, 18:46:43
Moin,

kann man auf den Bildern das Material erkennen ?

Wenn er aus Grauware besteht, dann passt eher die Zeit ums 13./14.Jh. hier in MV

Gruß

Gabi
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Levante in 10. Januar 2020, 19:20:06
Zitat von: Wiesenläufer in 10. Januar 2020, 18:46:43
Moin,

kann man auf den Bildern das Material erkennen ?

Wenn er aus Grauware besteht, dann passt eher die Zeit ums 13./14.Jh. hier in MV

Gruß

Gabi

Die Form gibt es eigentlich nur im angesprochenen Zeitfenster...  :winke:
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: thovalo in 10. Januar 2020, 20:10:55
Zitat von: Wiesenläufer in 10. Januar 2020, 18:46:43
Moin,

kann man auf den Bildern das Material erkennen ?

Wenn er aus Grauware besteht, dann passt eher die Zeit ums 13./14.Jh. hier in MV

Gruß

Gabi


Das ist Grauware (reduziert gebrannte Keramik) und die Datierung passt.

lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Wiesenläufer in 11. Januar 2020, 05:30:54
Moin,

:Danke2:

ist zwar dann nicht ganz so alt aber immerhin ein schönes, heiles Stück.  :-D

Gruß

Gabi
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Heino in 11. Januar 2020, 11:32:50
Hallo,
wie immer bei Wirteln schwierig einzuschätzen. Für mich gehört er aber eher in die Zeit vor dem Hochmittelalter.
Gruß Heino
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Wiesenläufer in 11. Januar 2020, 15:59:49
Moin,

ab Mitte des 12.Jh. begann hier in MV erst die verstärkte Ostbesiedlung mit deutschen Siedlern und da tritt auch erstmals
die hartgebrannte Grauware auf. > Ostbesiedlung Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Ostsiedlung) <


Die Spinnwirtel der ortsansässigen Slawen waren oft verziert aus Sandstein. Die Wirtel aus Ton sehen anders aus.  > Landesarchäologie (https://www.kulturwerte-mv.de/Landesarchaeologie/Fund-des-Monats/Bisherige-Beitr%C3%A4ge/2013-09-Kulturgutaustausch-Funde-vom-slawischen-Burgwall-in-G%C3%BCtzkow/) <

Gruß

Gabi
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: feldspat in 11. Januar 2020, 16:39:20
Servus Gabi,
Glückwunsch zu dem tollen Stück!! :Danke2:
Sieht echt tolle aus!
Beste Grüße
Christian
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: Wiesenläufer in 11. Januar 2020, 17:27:05
Moin,

:Danke2: Christian.

habe mich auch sehr gefreut, zumal er heile und eine ordentliche Größe hat.

Gruß

Gabi
Titel: Re:Spinnwirtel
Beitrag von: StoneMan in 11. Januar 2020, 20:09:11
Zitat von: Wiesenläufer in 11. Januar 2020, 15:59:49
...
Die Spinnwirtel der ortsansässigen Slawen waren oft verziert aus Sandstein. Die Wirtel aus Ton sehen anders aus.  > Landesarchäologie (https://www.kulturwerte-mv.de/Landesarchaeologie/Fund-des-Monats/Bisherige-Beitr%C3%A4ge/2013-09-Kulturgutaustausch-Funde-vom-slawischen-Burgwall-in-G%C3%BCtzkow/) <
...

Moin Gabi,

auch in neolithischen Funden sind Spinnwirtel aus (meist) weicherem Stein bekannt.
Diese doppelkonische Form, bei dem der oberer Konus länger ist, passt dazu.

Gruß

Jürgen