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Auf dem Areal einer Großsiedlung, die in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr. gegründet worden ist, stammt dieses Fragment eines Mortariums aus "rot gestrichener Ware".
Der Produktionsort des repräsentativen Geschirrs und sehr seltenen Fundbelegs lag bei oder in Trier. (zweite Hälfte des 4. Jhs.)
Hallo Thomas,
zur Form... handelt es sich um das Mündungsfragment einer Reibschale?
So etwas gibt es bei uns in der Ecke nicht, da ist nach der Kaiserzeit bis ins 8. 9. Jahrhundert irgendwie kaum Besiedlung nachweisbar.
Oder was auch teilweise vermutet wird, das entsprechend Keramik eventuell nicht richtig gedeutet wird.
Grüße
Patrick
Ja, das ist das Fragment mit der Partie des Ausgusses einer spätantiken Reibschale und als Reibwiderstand eingedrückten Quarzbruch auf der Arbeitsfläche.
Mit der Sigillataproduktion ging es im 4. Jh. zu Ende. Daher produzierten einige wenige Töpfereien in besonders gut gesicherten Gebieten Gefäße, die rot "gestrichen" wurden und die Sigillata als Keramik für den gehobenen Status imitierten. Trier hatte dabei einen besonderen Stand.
Was die Ansprache der Keramik des 4. -8./9. Jh. angeht: als ich die Siedlung aus der dieser Fundbeleg stammt entdeckte, hatten auch hier im Rheinland nur wenige Spezialisten eine Ahnung wie sie die verschiedenen Warenarten und Formen ansprechen konnten und einordnen mussten. Und das obwohl das Rheinland ein herausragendes Zentrum der Keramikproduktion war.
Erst die aktuelleren Grabungen "Heumarkt" in Köln, "Omnibusbahnhof" in Neuss und der Ort von dem diese Scherbe stammt, haben umfangreiches neues Material zutage bringen können. Auch die Mayener Produktion ist erst in den letzten Jahren vernünftig aufgearbeitet worden.
LG Thomas