Hallo,
habe vor ein paar Wochen dieses sonderbare Keramikteil in Mainfranken am Wegrand gefunden. Sieht alt aus, habe aber keine Ahnung wie alt. Es ist so groß wie ein Flaschenverschluss und scheint auch so etwas Ähnliches gewesen zu sein. Es hat ein kleines rundes Loch, das an drei Seiten irgendwie eingeritzt ist. (Weiß nicht ob das auf den Fotos zu sehen ist.) Ich habe hunderte Seiten gegoogelt und nichts Vergleichbares gesehen. Hatte es auch schon auf anderen Foren gepostet, keiner weiß was das ist. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.
Gruß
Marion
Hallo Jamol,
ich bin nicht so der Scherbenkenner aber könnte das nicht ein Deckelknauf sein? Mir ist dann aber das Loch noch nicht ganz erklärlich.
Als Flaschenverschluß würde das Loch ja auch nicht wirklich Sinn machen.
So in etwa könnte ich es mir vorstellen, ist aber nur optisches Beispiel gedacht.
Deckelknuf Seite 358 Nr 15 (http://zs.thulb.uni-jena.de/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00200408/TLA_1961_Bd05_10.pdf)
Gruß
mc.leahcim
Huhu,
der Vermutung würde ich mich anschließen, es handelt sich hierbei wohl um einen Deckelknauf. Die Gründe für das Loch liegen denke ich auf der Hand.
Es sollte noch die Möglichkeit für einen Druckausgleich oder zur Entgasung bestehen, eventuell gärende Speisen.
Sehr schwer zu datieren dein Fragment, da nur der Knauf nicht genug Anhaltspunkte bringt. MA. möchte ich aber ausschließen, mein Gefühl sagt irgendwas nach 1500.
Hallo,
danke für die Begrüßung und schnellen Antworten. Deckelknauf hört sich interessant an und scheint auch einen Sinn zu ergeben. Das Loch könnte dann tatsächlich, ähnlich wie bei einem modernen Schnellkochtopf, als Druckausgleich dienen. Schade, dass das Alter schwer zu bestimmen ist. So einen Topf mit Deckel hätte ich gerne einmal in vollständiger Erhaltung gesehen.
Gruß
Marion
Guten Morgen Marion,
mit Bildern kann ich dir dienen.
Jedoch habe ich keinen Deckel mit Loch im Knubbel.
Meine gezeigte Kombination könnte durchaus in deine zeit passen.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,53508.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,29920.0.html
Einfach mal im Forum suchen unter "Deckelknauf oder Deckel-Knubbel"
Da wurde schon mehr zu dem Thema gezeigt. :smoke:
Hi, ich habe auch einen Deckel aus Steinzeug mit absichtlich eingebrachtem Loch.
Nur halt nicht in der Handhabe. Der Sinn und Zweck dürfte aber der gleiche sein (Beschreibung Patrick)
LG
Guido
Hallo grünland,
schönes Beispiel für ein Loch im Deckel im Sinne von Levantes Erklärung. An das abdampfen ohne das der Deckel rumklappert und ev. kaputt geht hab ich auch kurz gedacht. Ich fand nur so ein Loch in der Handhabe für, naja , ich sag mal ungeschickt. Wenn es da rausdampft und ich will den Deckel abnehmen, zum umrühren, sehe ich eine recht große Gefahr sich an der Hand zu verbrühen. Da macht das Loch an der Stelle auf deinen Bild wirklich Sinn.
Noch mal Nachgedacht. Ich nehme ja auch ein Handtuch wenn ich den Deckel abnehmen will, von daher kann das Loch auch in der Handhabe sein.
Gruß
mc.leahcim
Hi, es geht/ging wohl weniger um das abdampfen von heißem Dampf.
Löcher im Deckelknauf gibt es heute z.B. noch bei Brottöpfen:
http://steinzeug-schmitt.de/brottoepfe-p-222.html
ZitatLöcher im Deckelknauf gibt es heute z.B. noch bei Brottöpfen:
http://steinzeug-schmitt.de/brottoepfe-p-222.html
:staun:
Da wär ich nie drauf gekommen ... man lernt nie aus. Sogar die Knaufform ist sehr ähnlich.
:winke:
Gerd
Ja, habe mir noch einige Bilder von Deckeln mit Knauf bzw. Knubbeln angeschaut und denke auch, dass es wohl der Deckel für ein Aufbewahrungsgefäß gewesen sein muss. Das Loch sorgte wohl für die Durchlüftung. Ich habe auch noch ein Keramikteil mit Loch und Knubbel, das aber etwas kleiner ist und eher älter aussieht. Lade mal Fotos dazu hoch. Vielleicht kann das jemand zeitlich einordnen.
Gruß
Marion
Hallo marion,
da hängt noch zu viel Schmodder an der Scherbe, man erkennt leider kaum was vom Scherben.
das Loch scheint aber nicht durchgängig zu sein, eventuell eine organische Anhaftung welche beim Brand vergangen ist.
Hallo Patrick,
traue mich nicht den Schmodder abzukratzen. Der scheint irgendwie festgewachsen oder Bestandteil der Keramik zu sein. Das Teil ist so fragil, ich befürchte es würde bei einer sorgfältigeren Reinigung auseinanderbröseln.
Das Loch ist nicht durchgängig, sah für mich aus wie absichtlich gebohrt. Aber wahrscheinlich liegst du richtig. Hänge ein Großaufnahme von Schmodder und Loch an.
Gruß
Marion
Huhu,
die scherbe wirkt auf mich schon mal vorgeschichtlich.
Scheint ja eine Leder-hart gebrannte Ware zu sein, welche wohl aus einem Grubenbrand oder auch Feldbrand stammt.
An dieser Stelle muss eigentlich noch mehr Material auf dem Acker liegen, wenn ja, hast du eine Siedlungsstelle gefunden.
Bedeutet Gruben- oder Feldbrand dass die Keramikhersteller noch keine Öfen hatten? Steinzeit? Ich habe in der Nähe der Keramikscherbe noch etwas gefunden, dass ich für ein Steinzeitartefakt halte, andere aber leider nicht. Ich hänge ein paar Fotos an. Der Fundort liegt an einem Radweg fernab des nächsten Ortes. Falls da eine Siedlung gewesen wäre, sollte der Landbesitzer (Bauer) nicht schon etwas davon bemerkt haben? Wenn der Acker abgeerntet ist, werde ich mich da noch einmal genau umsehen.
Gruß
Marion
Hmmm, das sieht mir auf den ersten Blick eher wie ein Abplatzer einer Steingutflasche aus.
Solche Krüge meine ich. (http://www.mineralwasserkruege.homepage.t-online.de/)
Gruß
mc.leachim
Hi, also ich beziehe mich jetzt zuerst auf das Bild mit dem Loch.
Ich erkennne hier eine Knubbe als Handhabe und das Loch ist meines Erachtens ein Rücksbleibsel einer organischen Substanz die beim Brand verbrannt ist und somit das Loch "hinterlassen" hat.
Das Zweite Stück ist jedenfalls hartgebranntes Steinzeug - kann Steinzeug Siegburger Art des 15 Jhd. aber auch später.
LG
Guido
Hy,
ich hab ja immer Schwierigkeiten, auf Fotos was Genaues zu erkennen, aber für mich sieht dieses letzte Teil aus wie ein Bröckchen feiner Tertiärquarzit. Ich kann da kein Steinzeug erkennen. Aber, wie gesagt, ich hab auch schlechte Augen.
Liebe Grüße
Konni
Vielleicht ist es auf den Fotos schwer zu erkennen, aber das Material dürfte natürlich und nicht künstlich von Menschenhand erzeugt sein. Kann schon sein, dass es einen Pflugschaden hat, aber trotzdem glaube ich es wurde vorher bearbeitet. Ich werde an der Fundstelle solange suchen bis ich noch etwas finde. Habe bessere Fotos angehängt.
Gruß
Marion
Huhu,
ich hätte es auch für einen Quarzit gehalten. Steinzeug ist es nicht. :nono:
Eventuell noch mal bei den Steinies einstellen, die können dir mehr dazu sagen.
Jetzt bei den neuen Bildern denke ich auch Quarzit. Ob da was bearbeitet wurde kann ich nicht beurteilen.
Gruß
mc.leahcim
Was haltet ihr denn von Hornstein?
Ventral (6437 + 6441.jpg) ist ganz schwach eine Bänderung zu sehen.
Wallnerlinien sind scheinbar auch vorhanden.
mfg
Huhu hargo,
die Idee ist gut, aber kann Hornstein im Bruch so sandig sein?
Ja, die Körnigkeit variiert sehr stark.
mfg