Hallo,
ich konnte heute diese Scherbe in der Eifel finden. Leider nur ein kleines Bruchstück. Zu sehen ist eine Frau in einer Tracht in einer ländlichen Umgebung mit Bäumen.
Kann mir jemand dazu etwas sagen?
Gruß
Thomas
Hallo,
ich denke die Scherbe stammt von einer Siegburger Schnelle ab.
Über der Dame stand wahrscheinlich "Venus" geschrieben.
In der einen Hand hält sie das brennende Herz, in der anderen ( nicht sichtbaren) wird sie den Pfeil halten.
Ich schaue heute Abend in meiner Literatur mal nach einem Vergleichsstück.
Lg
Guido
Obwohl die sichtbare Wölbung auf dem zweiten Foto auch auf einen Trichterbecher schließen lassen kann.
mh, vielleicht auch ein Schnellschuß von mir.
Was sagen Thomas und Patrick?
Die Venus die ich auf die Schnelle (! :zwinker:) gefunden habe sieht doch erheblich anders aus.....
Zitat von: grünland in 30. September 2015, 17:03:17
mh, vielleicht auch ein Schnellschuß von mir.
Was sagen Thomas und Patrick?
Die Venus die ich auf die Schnelle (! :zwinker:) gefunden habe sieht doch erheblich anders aus.....
erheblich anders? für mich als Keramik-Laien besteht da doch schon eine deutliche Ähnlichkeit ... :dumdidum:
:-)
Weiblich Figur in zeitgenössischer Kleidung des 16. Jhs. auf einem Trichterhalsgefäß mit kugeligen Korpus.
Das scheint mit der Staffage im Hintergrund eine etwas komplexere Darstellung und nicht nur eine Personifikation zu sein.
Die konkrete Szene findet sich bestimmt in einem der vielen Kataloge zum Thema.
Ich bin gerade fern meiner Literatur.
Ich freue mich immer über jeden Fundbeleg dieser Art.
Das sind die Überreste kleiner Kunstwerke
lG Thomas :winke:
Hi,
Trichterbecher ist richtig, die Wölbung passt nicht für eine Schnelle.
Bei der Bestimmung des Motivs bin ich raus, habe leider keine zeit die Literatur zu wälzen, außerdem nicht meine Warenart, diese Ware ging wieder in den Kreislauf des Lebens.
Habe noch mal geschaut, leider kein passendes Fragment in der Referenz Kiste.
Aber Siegburger Trichterbecher des 16. Jahrhunderts ist doch schon mal nicht schlecht und wenn Guido mit den Katalogen durch ist, gibt es noch eine Ansprache zur Auflage. :smoke:
Hallo,
das geteigte Motiv kommt meinem doch verblüffend nahe.
Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass man soche Arbeiten direkt in das Gefäß geschnitten hat. Aber hier ist sehr schön zu sehen, dass ein fertiger "Krug" nochmals mit einer Schicht bedeckt wurde und dann die Stücke verziert hat.
Vielen Dank für eure Hilfe!!!!
Thomas
Die Auflagen sind wie Spekulatius oder Marzipan gesondert in Modeln hergestellt worden.
Sie wurde mit sog. "Tonschlicker" auf den antrockenden Korpus aufgelegt (daher "Auflagen") und dann leicht angedrückt und an den Rädern verstrichen oder ggf. ornamental umrahmt.
Dann folgte nochmaliges Antrocknen und dann kam der Brand. Durch den unterschiedlichen Trocknungszustand von Auflage und Gefäßkorpus kam es oft zu Abplatzungen und Rissen der Auflagen. An einem durch eine Auflage quer durch gehenden Bruch erkennt man schnell, dass es sich um manchmal recht dünne Auflagen gehandelt hat, die sich ggf. auch nur teil- oder besser gesagt "stellenweise" (partiell) mit dem Korpus des Gefäßes verbunden hatten.
Das war ein hoch spezialisiertes Handwerk.
lG Thomas :winke:
lG Thomas :winke: