In den Jahren 1999 - 2001 wurden am östlichen Hang des Silberberges bei Bodenmais im Bayerischen Wald die Ruinen einer
Anlage zur Herstellung von Oleum ( Vitriolöl ) ausgegraben. Dabei handelt es sich um eine stark konzentrierte Schwefelsäure,
die durch Destillation in speziellen Öfen aus den Sulfiderzen des Silberberges gewonnen wurde.
1787-1829 in Betrieb gilt die Hütte heute als ein Beleg für die Anfänge der chemischen Industrie in Bayern.
Heute kann der Besucher die alten Öfen und Mauerreste der sogenannten Töpferhütte erkennen.
Im Lauf der Jahrzehnte wurden mehrere Halden mit Keramikscherben aufgehäuft. Zwar stark verwachsen kann man aber
noch tönerne Bruchstücke der zur Oleumherstellung benötigten Gefässe finden.
Töpferhütte und Vitriolöfen:
Einige keramische Fundstücke von dort.
Sogenannte Retorten,Vorlagen und Transportgefässe.
Cooler Betrag, DANKE! :winke:
lG Thomas
Hier mal eine kleine Herstellungsbeschreibung. (http://www.chemieunterricht.de/dc2/vermisch/vitriol.htm)
Gruß
mc.leahcim
P.S. musste ich hier einbringen als gelernter Chemielaborant. :dumdidum:
Nach einer urkundlichen Erwähnung war auch in meinem Ort am rechten Niederrhein bereits am 23. Januar 1738 eine Gewerkschaft mit dem Schwefel- und Vitriolbergwerk ,,in den Lintorfer Gemarken" belehnt worden.
"Betrieb auf Vitriol und Alaun ist im großen Maßstab geführt worden davon zeugen die großen
Halden gerösteter und ausgelaugter Alaunschiefer, worauf schwere Bäume aufgekommen sind. Im
Anfang dieses Jahrhunderts wurde auch hier Alaunschiefer gewonnen, geröstet und ausgelaugt und
zu Alaun in bleiernen Pfannen gesotten."
in: ,,Die Lintorfer Erzbergwerke in der Düsseldorfer Gewerbeausstellung von 1880", verlegt im selben Jahr bei Schwann in Düsseldorf
aus:
http://www.lintorf-die-quecke.de/fileadmin/user_upload/pdfs/Archiv_Quecke/Das_Alaunbergwerk_Zur_guten_Hoffnung.pdf
Ein sehr interessantes Thema! :super:
lG Thomas :winke:
Mir fällt bei Oleum sofort der Säuretopfwagen der Firma Piko ein.
In H0 habe ich auch noch einen.
Gruß :winke:
Prima Ergänzungen. :-)
Hallo,
die RSCN2030.jpg schaut mir eher wie eine vierkant Napf Kachel eines Kachelofens aus, allerdings wäre es dafür ein komischer Scherben.
Das Material schaut den Großalmeröder Tiegen sehr ähnlich. Hier wäre eine Kiste mit Referenzmaterial für die Chemische Analyse fantastisch. Wir haben hier gerade ein größeres Forschungsprojekt am Laufen.
Selbst wenn es sich nicht, wie ja zu vermuten ist, um Großalmeröder Tiegel handelt wäre der Vergleich der Herstellung`s Rezepturen des Scherbens und der eingearbeiteten Schamotte sehr interessant.
Muss ich da selber vorbei fahren, oder kannst du mir ggf. eine Kiste mit klein fragmentierten Scherben aufsammeln? Alles weiter gerne auch per P.M. :-)
LG
Patrick
Hallo Patrick,
in der nächsten Zeit komme ich nicht nach Bodenmais. Das sind doch so an die 200 km von mir weg.
Wenn Du aber selbst hinfährst,wäre vielleicht auch die Ausstellung dazu im alten Rathaus von Bodenmais
für Dich interessant.Da ist unter anderem auch eine Rekonstruktion eines Ofens zu sehen.
Auch ein Buch über die Ausgrabung und die Funde gibt es. Mir ist allerdings nicht bekannt,ob es noch
erhältlich ist.
Gruß Norbert
Zitat von: Shadow2 in 10. Februar 2016, 11:17:08
Hallo Patrick,
in der nächsten Zeit komme ich nicht nach Bodenmais. Das sind doch so an die 200 km von mir weg.
Wenn Du aber selbst hinfährst,wäre vielleicht auch die Ausstellung dazu im alten Rathaus von Bodenmais
für Dich interessant.Da ist unter anderem auch eine Rekonstruktion eines Ofens zu sehen.
Auch ein Buch über die Ausgrabung und die Funde gibt es. Mir ist allerdings nicht bekannt,ob es noch
erhältlich ist.
Gruß Norbert
Huhu,
ups, ich dachte es wäre bei dir in der Nähe, ich werde das ganze mal an unseren Naturwissenschaftler weiterleiten , sehr sehr interessant wie ich finde. :super: