Dieses Teil durfte ich bei meiner letzten Tour auf dem Feld auch noch auflesen. Länge 50 mm. Stärke 8-9 mm.
Durchgehendes Loch auf der Längsachse in Stärke eines Zahnstochers/Kulimiene. Könnte das von einer alten Tonpfeife stammen. Ich habe bisher aber nur Bilder von weisen Pfeifen gesehen.
Gab es die auch Terrakotta? Wenn eine Pfeife, dann könnte das Motiv durchaus eine Tabakpflanze darstellen. Wie alt sind solche Pfeifen?
Freue mich auf eure Antworten. Gruß Signalturm
Würde ich schon als Pfeifenstück ansprechen.
Tonpfeifen waren vom 17. bis ins 19 Jhd. in Mode.
Die Färbung könnte doch auch vom umliegenden Boden kommen?
Ansonsten könntest Du auch mal hier nachfragen.
http://helene-bonn.info/AK/aein.htm
Gruß Daniel
Servus,
der doch sehr kleine Rauchkanal ( Durchmesser Zahnstocher/Kullimiene ) lässt mich an der Pfeifentheorie zweifeln :kopfkratz:
Allerdings ein sehr interessantes Teil. Bin gespannt, was da noch kommt.
Gruss Mike
Hallo Danuel. Danke für den Link. Ich werde dranbleiben.
Zitat von: mike 81 in 17. Februar 2018, 19:13:12
Servus,
der doch sehr kleine Rauchkanal ( Durchmesser Zahnstocher/Kullimiene ) lässt mich an der Pfeifentheorie zweifeln :kopfkratz:
Warum sollte der klein sein?
Den darf man nicht mit heutigen Pfeifen vergleichen.
Da wurde früher innen im Ton als zukünftiger Rauchkanal einfach ein Strohhalm mitgebacken,
der dann beim Brennen anschließend verbrannt ist und so für den nötigen Durchzug sorgte.
Ich kenne die alten Topnpfeifenfragmente bisher auch nur mit solchen kleinen Innendurchmessern.
Also das mit dem kleinen Innendurchmesser würde schon passen für eine Tonpfeife. Ich habe soeben den Macher der Internetseite über die Tonpfeifen angeschrieben. Würde mich freuen wenn ich eine Antwort bekomme.
Ich halte euch dann auf dem Laufenden.
Zitat von: Daniel in 17. Februar 2018, 19:57:34
Warum sollte der klein sein?
Den darf man nicht mit heutigen Pfeifen vergleichen.
Da wurde früher innen im Ton als zukünftiger Rauchkanal einfach ein Strohhalm mitgebacken,
der dann beim Brennen anschließend verbrannt ist und so für den nötigen Durchzug sorgte.
Ich kenne die alten Topnpfeifenfragmente bisher auch nur mit solchen kleinen Innendurchmessern.
:friede: Ok, hab mich an heutigen Pfeifen orientiert :friede:
Ist wohl doch ein Bruchstück einer Pfeife.
Gruss Mike
Moin. Das wird schon ein Fragment einer Pfeife sein. So etwas findet man in der Region Hannover doch sehr oft auf den Äckern. Meistens nur kleiner. Verzierte sint da aber auch die Ausnahme. Manchmal haben diese Stücke auch Herstellerstempel. Die sind dann aber eher vorne am Kopf Schönes Stück.
Gruß
Thomas
Sind deine Funde dann auch aus rotem Ton oder weiss?
Zitat von: Signalturm in 18. Februar 2018, 09:07:46
Sind deine Funde dann auch aus rotem Ton oder weiss?
Die Farbe hat etwas mit dem Anteil der Eisenoxyde in der Tonmasse und der Brennweise zu tun.
lG Thomas :winke:
Hallo thovalo. Ich konnte im Netz und in der Literatur immer nur weisstonige Tabakspfeifen finden.
Guten Morgen,
die rötliche Färbung lässt vermuten, dass der Töpfer keinen qualitativ hochwertigen weißbrennenden Pfeifenton zur Verfügung hatte. Somit vermutlich aus einer lokalen Produktion.
LG
Danke :Danke2:
Ich hatte letzte Woche Dr. Gerald Volker Grimm angeschrieben wegen meines Tonpfeifenfragmentes. Er ist einer der beiden Macher des Tonpfeifenforums und beschäftigt sich seit über 20 Jahren
intensievst mit den Teilen.
Hier die Ziele seines Forschungsprojekts: " Tonpfeifen als Forschungsobjekt
20 Jahre intensiver Forschungen bestätigen die Rolle der Tonpfeifen als bedeutendes Fundgut der Neuzeitarchäologie. Bei genauer Untersuchung verraten sie mit ihren Verzierungen und Marken viel über ihre Herkunft, die jeweilige politische Lage, über Fälschungen und historische Wirtschaftskriminalität.
Oft kann man diesen Alltagsgegenstand des 17. bis 20. Jahrhunderts auf wenige Jahre genau datieren, so dass die Tonpfeife für den Neuzeitarchäologen zu einem Leitfossil geworden ist, mit dessen Hilfe er Begleitfunde besser einordnen kann. Darüber hinaus erweist sich die Tonpfeife als ein wichtiger interdisziplinärer Knotenpunkt zwischen den Fachgebieten Archäologie, Volkskunde, Kultur-, Handwerks- und Drogengeschichte."
Ich fand es klasse das er mir umgehend geantwortet hat!!!
Hier seine heutige Antwort: "Sehr geehrter Herr Gmeiner,
Sabrina Liebetrau und ich sind gerade dabei, Informationen zu Ihrem wirklich interessanten Pfeifenstielfragment abzugleichen. Wir bitten noch um ein wenig Geduld.
Mit besten Grüßen
Über alles weitere halte ich euch auf dem Laufenden.
Gruß Signalturm
Gerald Volker Grimm
Hallo Signalturm,
da dich das Thema ja, "fesselt" :winke: hier mal was aus England diesbezüglich.
https://www.youtube.com/watch?v=3sLyHQtjmzQ
LG,
Tom
Schon Klasse was man mitten in der Großstadt so alles om Fluss finden kann. Schade das es bei uns am Rhein keine Ebbe und Flut gibt.
Die vielen Pfeifen sind auch ganz nett. Auf dem Acker werden Sie immer zerschreddert.
Hallo
Ich habe heute von Hr. Grimm eine hochwissenschaftliche Ausarbeitung über 4 Seiten mit Fundverweisen und Literaturangaben zu meinem kleinen unscheinbaren Fundstück erhalten. Ich war erst mal platt.
Das hätte ich mir echt nicht träumen lassen. Echt spannend. Datiert wird das Stück auf 1650-1680. Ich habe bei ihm eineAnfrage gestartet ob ich seine Auswertung auch hier im Forum veröffentlich darf.
Wenn ja muss ich noch schauen wie ich das Format irgendwie ins Netz stellen kann, bzw. die möglichkeit eines Downloads prüfe.
Mich hats gefreut und ich halte euch bezüglich seiner Antwort auf dem laufenden.
Gruß Signalturm
Ich hab soeben die Erlaubnis bekommen die Auswertung zu veröffentlichen. Wir kann ich eine .docx Textdatei mit Bildern mit einer Grösse von 1,9 MB einstellen oder Verlinken?
Guten Morgen,
immer erstaunlich wie sich Gerald und Sabrina für Tonpfeifen begeistern können und was sie über solch unscheinbare Stücke berichten können. Ich muss den beiden wohl auch mal die neusten Tonpfeifen aus Großalmerode vorlegen.
LG
P.S. Steht im Text wo das Fragment (Die Tonpfeife) hergestellt wurde?
Zitat von: Signalturm in 21. Februar 2018, 22:41:44
Ich hab soeben die Erlaubnis bekommen die Auswertung zu veröffentlichen. Wir kann ich eine .docx Textdatei mit Bildern mit einer Grösse von 1,9 MB einstellen oder Verlinken?
Jede Seite einzeln als jpg exportieren und entsprechend auf 110k vekleinern, oder drucken- pdf probieren..als einzelne Seiten. Gruss..
So nun die wichtigsten Sachen der Ausarbeitung von Hr. Grimm.
Ich hab es auf mehrere JPG verteilt. Die Reihenfolge sollte stimmen.
Gruß Signalturm
Hallo Signalturm,
danke für´s zeigen!
Grabschaufel
Echt interessant was man alles aus dem kleinen Bruchstück herauslesen kann...und die Herleitung der Datierung...danke das Du mit uns die Erkenntnisse teilst...
sehr interessant! tonpfeifen habe ich in meinem eck in österreich noch nie gefunden, einmal fand ich eine pfeifenkopf aus porzellan, dafür finden sich hir umso mehr metallene pfeifendeckel
lg,
crapi