Sucherforum

Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: Silex in 25. März 2007, 21:12:45

Titel: Henkelglück
Beitrag von: Silex in 25. März 2007, 21:12:45
Weit muss ich gehen um zu dieser Terrasse zu gelangen....drum mach ich mich selten auf diesen Weg....von der frühen Bronzezeit bis LaTéne ist alles vertreten.
Gestern wars mal wieder an der Zeit....und der Landmann hatte tief geschürft...
Ich sammelte  in 1 Stunde 5 kg Wandscherbenkleinhack   und an einer Stelle  dampfte es im Morgensonnenschein aus speckig rotbraunem , mit Sand durchmischtem,  Urerdekonglomerat, besonders mythenwabernd. ...und da lagen 2 Henkel - einer noch mit frisch abgetrenntem Wandungsstück- super erhalten ....und vielleicht dem selben Gefäß zugehörig....Trotz intensiver, oberflächlicher Nachsuche  - die Egge kommt  vermutlich diese Woche- fanden sich nur weitere Miniwandscherbensplitter...
Die Henkel sind zweifelsohne vorgeschichtlich (die Mehrheit der Umgebungsfunde stammt aus der Urnenfelderzeit) , weil ich aber noch nie so perfekte Henkel gefunden habe bin ich erst mal ratlos.
Ich mach mich zwar noch auf Literatur- und Bildersuche- wollte aber schon mal bei Euch anfragen....
Titel: Re: Henkelglück
Beitrag von: Silex in 25. März 2007, 21:14:32
es waren noch mehr Henkelfragmente da...aber nur schmalere und fragmentiertere...hier aber noch 2 Anschten vom Ersten
Titel: Re: Henkelglück
Beitrag von: Silex in 25. März 2007, 21:15:56
und hier noch der Zweite

Danke für Euer Interesse
Bis bald
Edi
Titel: Re: Henkelglück
Beitrag von: wühlmaus in 25. März 2007, 23:23:44
Hi silex

zwei Henkel direkt nebeneinander ist wirklich nicht alltäglich ...

Spontan fiel mir diese Abbildung einer früheisenzeitlichen "Tasse" ein ...

Es wird aber schwierig werden allein von der Henkelform aufs ganze Gefäß zu schließen ... vielleicht läßt sich ja - zumindest bei dem ersten Henkel - von der Krümmung des Wandungsrestes ausgehend, der Umfang des Gefäßes in der Henkelzone erschließen ...

ciao
Gerd
Titel: Re: Henkelglück
Beitrag von: Silex in 15. Juni 2007, 22:35:17
Danke , wühlmaus, Deine Antwort hatte ich  bisher leider  übersehen ...was selten vorkommt.
Es ist tatsächlich ein Graus..... da liegen ein paar tausend Jahre Geschichte an einer  überregional interessanten , vielperiodigen Premiumstelle.
Im ersten Jahr, 1999 meldete ich lediglich laténezeitliche  Scherben von diesem Acker. Seit letztem Jahr liegt von Mesolithikum über FBZ , UK, Ha,
Lt, FMa, NZ.... alles in einer Soße. Ich war in diesem Fall sogar dabei als 2 Jungspunde diesen Acker gaudimäßig  zugrunderichteten.
Der Bauernsohn und sein Freund waren fast fertig als ich hinzukam und ihnen die Stellen zeigte wo was herauskam......
Ich fragte auch nochmal nach ob sie überhaupt wüssten dass dies ein gemeldeter Acker mit bedeutenden Funden sei.... per Mobiltelefon wurde der Vater angefragt...der wusste auch nichts....
Das ist die Crux...dass das LfD nicht mal auf den Grundstücksbesitzer  und Malträtierer zugeht um ihm eine gewisse Fürsorge abzugewinnen... für die Schätze die da ruhen könnten.
Es gibt gewiss  zahlreiche Sturschädel die (wie auch mir bekannt) dann nur um so emsiger, ackertechnisch  dem Erdmittelpunkt zustreben.
Aber auf Dauer hilft eben nur eine gemeinsame Basis....
Um auch solche Stücke zweifelsfrei datieren zu können...
und der Region seine Geschichte  zu erhalten

Wenn ich was hören sollte werd ich`s euch mitteilen

Edi