Solange ich denken kann war dieser Acker Grünland. Eine kleine flache Inselterrasse inmitten des, an dieser Stelle sehr breiten, Tales.
Vor 2 Wochen sah ich erstmals die speckig - rote Scholle hochaufgeworfen entgegenfiebern (oder war es umgekehrt)... beim Vorbeidieseln wurde aber schnell klar dass der Reifegrad noch einiger paar Fröstchen und Himmelstränen ermangelte um einen erträglichen Erntegang lohnen zu lassen.
Heute war es soweit und auf Anhieb konnte ich eine Grubenausackerung oberflächlichst ablesen und die Fotos davon wurden gleich dem LfD gemailt ob da nicht vielleicht eine Sicherung nötig wäre. Dies vor allem deswegen weil man seltenst eine solch jungfräuliche Stelle findet.
Die große Anzahl von Randscherben auch feinerer Haushaltsware und die exponierte Lage auf einem kleinen Hügelchen lassen vielleicht sogar an etwas anderes denken......
Rundherum gibt es zahlreiche kleine Fundstellen der Vorgeschichte ,vom Neolithikum bis hinein in das Frühmittelalter.
Habt ihr ne Ahnung wegen der Zeitstellung?
Hier noch die letzte RS aus anderer Perspektive
weitere Randscherben
Randscherben und Kerben
kalzinierte Knochen waren auch dabei ...hab ich aber nicht fotografiert...
verbrannte Keramik
Immer wieder faszinierend so eine unberührte Schicht nach vielhundertjähriger Dämmerung und Abgeschlossenheit ans Jetztlicht hochgerissen zu finden....
aber eben auch jammerschade....
Jetzt bin ich nur noch gespannt was das klamme Amt dazu zu sagen hat.
Morgen vielleicht mehr
Edi
Bitte, bitte ich möchte gerne sehen wie solche Knochen aussehen :staun:
LG Arriba
ed
Lithos.. was kann ich aus Deiner Antwort : "ed" entnehmen? Sags mir bitte!!!
Die Archäologin hat nur kurz angebunden geantwortet: " Früh-La Tène....mit bronzezeitlichen Einsprengseln..."
Hi, Edi,
War zu schreibfaul für ein "edit" :zwinker:. Zuvor hatte ich zwei Abbildungen eingestellt, welche ich wieder entfernt habe. :engel:
Grüße
Und Jetzt?......
Kannst Du Deinen Gedankengang und Deine Bilder trotzdem noch "unfaul" darstellen.
Du hast mir schon zu oft geholfen als dass darin ein "Fehler" sein könnte. Und jeder Gedanke, jede Abbildung hilft. Vor allem mir.
Geht das ? Kumpel.
Geht schon. :zwinker:
Heute wirds nichts mehr, da muß ich erstmal was raussuchen.
Grüße!
Heute schaute ich mal wieder vorbei, bei schneidender Kälte. Der Wind hatte wieder Einiges freigelegt.
Hier eine wohl frühlaténezeitliche Randscherbe die durch außergewöhnliche Erhaltung hervorsticht
deutlich kann man die roten Keramikeinsprengsel des Sekundärbrandes erkennen
Hallo Edi,
Bist hart :super:
Da fällt mir ein, ich hab hier was zugesagt. Wird nachgereicht, versprochen :engel:
Schönen Abend! :winke:
Grubenlehm en masse...
nie gesehene Randscherben
...der Rand bei der letzten gezeigten Scherbe ist oben an dieser seltsamen Krempe...das Foto zeigt die Ansicht von außen.
Und hier noch ein feines Scherbchen mit exzellent erhaltener Furche (an der man noch genau die Spitzenform des Knochen(?) stäbchens erkennen kann)
Es soll regnen am Wochenende....dann gibts noch Besseres
Einstweilen
servus Freunde
vom
Edi
Mach Dir keinen Stress, Lithos
aber weil Du Gott sei Dank schon hier bist ....kannst Du zu den Scherblein noch vielleicht ein Scherflein beitragen.
Schaut aus wie Grubenausackerung...zusammen mit einigen schon eher verrollten Dingern....Oder?
Entschuldige mein Drängen....bei neuen Fundstellen werd ich immer ganz seltsam.....vor allem bei Gruben
Hier noch ein Bodenstück
bis bald
hoffentlich
Edi
Stress?...Heute Abend?...Sicher nicht mehr :-D
Zu Deiner heimischen Keramik kann ich nichts schreiben, da ich davon echt keine Ahnung habe. Die elbgermanische Keramik war mal eine Ausnahme, weil ich sie naturgemäß auch bei mir finde. So siehts aus :winke:
Grüße!
Und vorgestern kamen die ersten Henkelfragmente heraus. Kaum mehr erahnbar der minimale Radius der höchstens einem Finger Einschlupf ermöglichte. Da ähnlichtonige Wandfragmente vorliegen die ziemlich dünn erscheinen könnte es sich um Tassenhenkel handeln....
ich warte noch auf den großen Regen der vieles zutage waschen könnte. Das Amt hat jedenfalls nichts eingeleitet was zur Rettung dieser Stelle geeignet ist.
Die Walzen stehen schon bereit
Und hier noch ein Minifragment
...mit fast D-förmigem Querschnitt.
Hoffentlich demnächst Größeres und Verziertes
Schönen Wochenanfang
vom
Edi
Heute kamen wieder 150 neue Scherblis dazu. Die vermutlich aussagekräftigste war die hier.
Vom Gefühl her kurz unterm Rand abgebrochen. 2 (aufgelegte?) plastische Leisten mit Kerbenzier und ein möglicher Henkelansatz als Abplatzung noch erahnbar.
Mehrere Silices lagen nahebei im Ausackerungsmillieu ...darunter eine Pfeilspitze die endneolithisch wirkt.
Vielleicht kennt jemand Ähnliches...
Danke
vom
Edi
inzwischen kann ich nur noch in meinen eigenen Spuren gehen weil jeder Quadratzentimeter meine , mehr oder minder erhaltenen, überlappenden Sohlenkrater zeigt....seit 2 Wochen bin ich dazu übergegangen leicht schlurfig über das Gelände zu gehen um den folgenden Fundgang etwas höffiger zu gestalten....
Heute ging ich raus in den Orkan.... mein junger Hund ließ sich in der Wohnung noch freudig anleinen.... aber beim Öffnen der Haustür streckte er seine Langläufe derart gegen den schneidend entgegenschrappenden RaspelGraupel dass mich doch das Mitleid packte....
Was mich erwartete ist kaum beschreiblich....
Eine halbe Stunde eidechste ich in aerodynamischter Eiform durch verschiedenste Klimazonen.
Graupel, Hagel, Starkregen von unten mit Schlammmengungen.
...Die polnischen Krähen trieben mit dem Wind schwanzwärts ...
hier ein paar, noch tränenfeuchte Teile
Die erste Scherbe hier könnte ma sein....
die Zweite ist mir noch nie untergekommen... mit diesen Minitupfen
die Dritte schaut fast latènezeitlich aus........
wie gesagt es ist der höchste Punkt in einem riesigen, ebenen Tal...eine Grubenausackerung.... mit Beifunden verschiedener Kulturen....und weil der Acker noch kaum beackert ist ....und jetzt sehr tief....deshalb diese Unsicherheit.
Sicher bin ich mir jedoch bei dieser , folgenden Spezies.
Sehr feine Keramik mit Rillen die fast bis an die Grenze des Machbaren an die Innenwandung gehen....drum findet man meist nur die Luft die sie umschloss.....
Frühbronzezeit.... für mich immer wieder "der Hammer" ...wenn auch klein und unscheinbar
Glück Auf
vom
Edi
....und hier noch ein vermutlich menschlicher Leichenbrandrest aus dem Inneren einer plattgedrückten urnenfelderzeitlichen URNE
http://www.sucherforum.de/index.php?action=dlattach;topic=16176.0;attach=34839;image
gleich nebenan....
Moin Edi,
wie fühlen sich diese Latenezeitlichen Scherben an, die sind doch schon hartgebrannt, also nicht weich wie Steinzeitpötte - oder?
HG
RP
Guten Morgen Rolf-Peter!
Steinzeitpötte sind getrocknet eher härter als solche mit LaTène-Herkunft...die kann man mit dem Fingernagel schön zerlegen...
aber ob das hier welche sind?
Die Archäologin meint "allgemein bronzezeitlich"...aber da waren die rötlichen , s-geschweiften Fragmente noch nicht dabei...
Mal gucken