Hier nun der zweite Fund vom "Warten auf Christkind"
Hierzu bitte die Bilder vergrößern, um die Maserung in dem grünen Gestein zu erkennen.
So etwas habe ich noch nie gefunden!
Der grüne, glänzende Bereich wirkt wie poliert und grenzt sich scharf zum aufliegenden Material (Kalkstein?) ab.
Leider geben die Bilder, trotz mehrfacher Belichtungsversuche nur Ansatzweise den herrlichen in Bändern verlaufenden Farbton wieder.
Was könnte es sein?
Vielen Dank für eine Antwort!
Gruß Bernd
Leider nur Schlacke :besorgt:
Gruß
Günni
Hm, das wäre für die Gegend seltsam, jedoch nicht auszuschließen.
Jedoch wäre es dann "sehr schöne" Schlacke. Gibt es einen Schlacken-Themenbereich? :narr:
Gruß Bernd
Es handelt sich hierbei wohl eher um Glasfluss.
Entweder von der Ofenwand eines Töpferofens oder wie es mir eher scheint von ein Glashütte.
Eigentlich müssten da noch mehr Stück liegen.
Hier mal ein Link zum Vergleich.
weiter unten in dem Thread habe ich mal solche Funde gepostet.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,30739.0.html
Aber so lange ich das Stück nicht in den Händen halte, kann ich auch Industrie Schlacke aus moderner Zeit nicht gänzlich ausschließen.
Hallo Levante, Hallo Günni!
Danke für die Bestimmung! Da muss ich noch mal auf den Acker, der Schlamm ist Bodenfrost gewichen und ggf. findet sich da noch etwas.
Danke auch für den Link - ich wusste garnicht, dass Schlacke so interessant sein kann - zudem auch die Lokale Bedeutung der (möglichen) ersten Handwerklichen Betriebe an dieser Stelle.
Gruß Bernd
Hallo Bernd,
ZitatEs handelt sich hierbei wohl eher um Glasfluss.
Entweder von der Ofenwand eines Töpferofens oder wie es mir eher scheint von ein Glashütte.
Genau das war auch mein erster Gedanke - mit schön gemaserter Glasschlacke liegt man aber bei der Beantwortung auch richtig! :zwinker:
Ein ähnliches Stück hatte ich schon mal am Flussufer in Baiersbronn im Schwarzwald gefunden - da stellte sich dann heraus, dass ich Ofenschlacke (quasi "als Matrix") mit Glassschmelze gefunden hatte. Das Glas hatte sich auf der Ofenschlacke verfestigt und wurde vom Fluss-Lauf bis nach unten geschwemmt. Weiter oben am Fluss gabs dann auch eine entsprechende Verhüttungsanalage, sodass der Fall dann ganz klar war. :zwinker:
.. war übrigens auch ein interessantes Stück in Handstufengröße .. leider ist mir das bei einem meiner damaligen Umzüge verloren gegangen .. hatte es aber als "Kuriosität" aus den Anfängen meiner Sammlerzeit aufgehoben. Foto hatte ich damals aber noch nicht gemacht .. :smoke:
Gruß Peter
Hallo Peter,
ist dann die grüne Farbe hervorgegangen aus der Schmelze für das s.g. Waldglass, dass ich auch nur in grünlich kenne?
Welche Farben hatte eine "damalige" Glashütte denn so im Portfolio?
Der Fundort liegt im Ostwestfälischen - Ravensberger Land, mitten auf dem Acker, wie der Landwirt mir sagte, ist dort seit "menschengedenken" nur Acker gewesen, niemals wurde auch nur ein Fuder Boden aufgetragen. Die Flurnamen lassen ebenfalls keine Rückschlüsse auf einen Hüttenstandort zu.
Nach dem Schnne gehts nochmal auf Schlackesuche! :glotz: Sehr interessantes Suchgebiet, vor allem weil die hiesigen Äcker nicht fortlaufend Schaber, Beile und Projektile liefern wie der Niederrhein und andere Norddeutsche Lokalitäten.
Gruß Bernd
Zitat von: Golo in 12. Januar 2013, 18:07:32
Hm, das wäre für die Gegend seltsam, jedoch nicht auszuschließen.
Jedoch wäre es dann "sehr schöne" Schlacke. Gibt es einen Schlacken-Themenbereich? :narr:
Gruß Bernd
Gar nicht so abwegig, es wird immer Schlacke gefunden und möchte bestimmt werden. Darüber hinaus ist Schlacke in vielfältiger Form anzutreffen und damit differenziert anzusprechen.
Ich unterstütze den Antrag.
:dafuer:
Hallo Bernd,
Zitatist dann die grüne Farbe hervorgegangen aus der Schmelze für das s.g. Waldglass, dass ich auch nur in grünlich kenne?
Möglich, dass die Glasschmelze vielleicht Zusätze von Eisenoxid aufwies, die diese dann grünlich färbte aber mehr als in Wikipedia dazu steht, kann ich Dir leider auch nicht beantworten. Kenne mich mit Glasverhüttung ansonsten auch nicht näher aus. Grünliche Färbung des Pottascheglases jedenfalls wohl durch Eisenoxide.
http://de.wikipedia.org/wiki/Waldglas
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Ein gesondeter "Schlacke-Bereich" im Forum würde sich schon anbieten - insbesondere wenn man mal die bisherigen Theads und Anfragen dazu hier im Forum rein quantitativ - weniger jetzt unbedingt qualitativ betrachtet .. :zwinker:
http://www.sucherforum.de/index.php?action=search2;params=YWR2YW5jZWR8J3wwfCJ8YnJkfCd8MzJ8InxzaG93X2NvbXBsZXRlfCd8fCJ8c3ViamVjdF9vbmx5fCd8fCJ8c29ydHwnfHJlbGV2YW5jZXwifHNvcnRfZGlyfCd8ZGVzY3wifHNlYXJjaHwnfFNjaGxhY2tl;start=0
Gruß Peter
Eine weitere Möglichkeit der Bestimmung von Schlacken besteht in der Rubrik "Pseudos" oder "Pseudometeorite / Meteoritewrongs" des folgenden Foren-Links oder dort bei "Unbekannte Gesteine"
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?board=78.0
Gruß Peter :winke:
Schau mal auf der Seite, da ist ziemlich genau dein Fragment abgebildet.
Hat etwas gedauert, da ich die Seite nicht mehr gefunden habe. :friede:
http://www.jugendheim-gersbach.de/Waldglas-Zwiebelflasche-Pferdehuf-Glas.html
Hi,
hätten wir eine etwas genauere Fundortangabe von GOLO, bestünde die Möglichkeit bei Abelshauser, W.: Bibliographie zur Wirtschaft Ostwestfalen-Lippes seit 1815, Essen: 2000, nachzuschauen. Eine Glashütte ist oder war ein Industriebetrieb, der in jeden Fall Spuren hinterlassen hat, sei es im Gelände, Museum, Archivalien usw.
Übrigends wird in einer Glashütte nicht verhüttet, sondern mehrere Komponenten werden zum Endprodukt 'Glas' geschmolzen.
Glückauf!
BeHüSa
Was wir auch noch berücksichtigen sollten: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer"
ZitatÜbrigends wird in einer Glashütte nicht verhüttet, sondern mehrere Komponenten werden zum Endprodukt 'Glas' geschmolzen.
Weshalb heißt es dann aber überhaupt Glas
hütte, wenn dort angeblich doch nicht verhüttet wird und weshalb "sagen" dann alle entsprechenden Links im Internet zu Google etwas anderes "aus"? Dann müssten ja alle "Experten", die Führungen zu solchen "Glashütten" abieten, wie ich den Links entnehmen konnte, von der Materie Null Ahnung haben. Sehr widersprüchlich das Ganze. :dumdidum:
z.B. ..http://www.hessenpark.de/fileadmin/downloads/presse/pressearchiv/2010/15._Juli_2010.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Glash%C3%BCtte
ZitatEine Glashütte ist eine Produktionsstätte für Glas.
Diese Definition leuchtet mir jedenfalls ein. Produktionsstätte = "Hütte" .. hätten natürlich auch gleich "Haus" wie "Glashaus" :smoke: oder "Industrieanlage für Glasherstellung" schreiben können aber die Begrifflichkeiten wie "Hütte" stammen ja wohl auch noch aus dem Mittelalter bishin zur Antike.
Gruß Peter
Hallo,
wenn der Hessenpark von Glasverhüttung spricht, ist das im touristischen Sinn zu verstehen, in der Glasherstellung wird nicht von verhütten sondern von schmelzen gesprochen. Hier ist der Wiki-Artikel voll zutreffend wenn er das "Schmelzen des Gemenges" anführt. Die Rohstoffe zur Glasherstellung werden eindeutig aufgeführt und wenn man die Glasöfen betrachtet, haben diese absolut keine Ähnlichkeit mit Schmelzöfen zur Metallgewinnung. Bei der Verhüttung kommen Metallerze, Zuschläge und Holzkohle bzw. Koks in den Hochofen.
Zedlers Universallexicon (18. Jh.) bezeichnet eine Glas-Hütte als dasjenige Gebäude, worinnen Glas verfertiget wird.
Und Agricola (1494-1555) beschreibt im 12. Buch seines Werkes "Vom Berg- und Hüttenwesen" (DTV Reprint 2328, München: 1977, S. 500-508) die Glasgewinnung und die entsprechenden Ofenanlagen der damaligen Zeit.
Der Begriff 'Hütte' wurde und wird sehr vielseitig benützt. Frühe Glashütten waren keine festen Gebäude sondern Hütten im wahrsten Sinne -> Waldglashütten waren nicht an bestimmte Standorte gebunden, dort wo die Rohstoffe zur Verfügung standen wurde das Glas vom Glasmacher gefertigt. Im Hüttenwesen war das der Schmelzer.
Die Bezeichnung Glasschlacke ist im Vergleich zur Hochofenschlacke nicht richtig. Sind die Bestandteile auch ähnlich, so unterscheiden sie sich doch im Entstehungsprozess, für Glas ist die Bezeichnung Schmelze zutreffender.
Glückauf!
BeHüSa
Danke. Das hat mich jetzt überzeugt. :smoke:
Gruß
Peter
Zitat von: Levante in 22. Januar 2013, 15:22:46
Schau mal auf der Seite, da ist ziemlich genau dein Fragment abgebildet.
Hat etwas gedauert, da ich die Seite nicht mehr gefunden habe. :friede:
http://www.jugendheim-gersbach.de/Waldglas-Zwiebelflasche-Pferdehuf-Glas.html
Hallo Levante, BeHüSa, McSchuerf und alle anderen :winke:
Die Frage nach dem Fundortkann rasch beantwortet werden: W e r t h e r Ortsteil H ä g e r in Richtung S p e n g e - Koordinaten sind mangels Ausrüstung nicht zu liefern.
Danke auch für den LINK; es sieht exakt nach meinem Fundstück aus, als wärs ein Teil vom großen Brocken. wahrscheinlich das gleiche Rezept bezgl. der Ausgangs- und Zuschlagsstoffe.
Da der Schnee sich in Auflösung befindet, werde ich wohl nächstes Wochenende suche gehen, unterhalb der Ackerfläche gibt es eine Schwemmrinne, die in ein Siek übergeht.( Auszug aus WIKI:
Siek bezeichnet im Allgemeinen eine feuchte Niederung. Im Besonderen werden als Sieke bestimmte typische Kulturlandschaftselemente im östlichen Westfalen, v. a. im Lipperland und im Ravensberger Land, bezeichnet. In Ostwestfalen ist ,,Siek" daher ein sehr häufiger Bestandteil von Flur-, Straßen- und EigennamenVielleicht kann ich ja die "Hütte" rekonstruieren :narr:
Nee, ich möchte mal realistisch bleiben - ein weiterer Brocken wäre schon klasse :-)
Gruß und einen schönen Sonntag noch!
Gruß Bernd
Sorry,
Abelshauser erwähnt nur eine ehemalge Glashütte in Brackwede, vielleicht bringt die Nachfrage beim Heimatverein Häger weitere Hinweise.
Unterscheidungmerkmale zu echten "Schlacken" bestehen im Fehlen von kleinen Blasen in der Glas-Schmelze, in metallurgischen Schlacken ist die Möglichkeit einer sekundären Mineralbildung duchaus gegeben.
Glückauf!
BeHüSa
Mensch mensch Mensch....,
was ne langatmige Diskussion. :irre:
Nun kann der Beitrag eigentlich zum Glas verschoben werden?
ZitatEin gesondeter "Schlacke-Bereich" im Forum würde sich schon anbieten - insbesondere wenn man mal die bisherigen Theads und Anfragen dazu hier im Forum rein quantitativ - weniger jetzt unbedingt qualitativ betrachtet ..
na ja .. mir kanns ja auch egal sein, ob hier was gelesen wird oder nicht :-) ..
ZitatNun kann der Beitrag eigentlich zum Glas verschoben werden?
Gibts ja offenbar hier immer noch nicht - folglich kann ja hier wohl auch nix verschoben werden .. :nixweiss:
Ich persönlich interessiere mich ohnehin sehr wenig für das Thema Schlacken - außer wenn es um konkrete Schlackenminerale wie Laurionit u.a. z.B. geht. Dazu gab es immer wieder spannende Diskussionen und offenbar Bedarf dazu .. aber letzteres Thema habe ich selbst auch schon zu oft angeheizt. Das wird mir dann auch irgendwann zu langatmig .. fangen wir also gar nicht erst wieder damit an.. :engel: :dumdidum:
Gruß Peter
Stop .. alles wieder auf Anfang ..
schiebts doch einfach hier hin .. :-D
http://www.sucherforum.de/index.php/board,104.0.html
Der Hinweis mit dem Verschieben ist gut. Nur WER verschiebt das Thema? Wer darf überhaupt verschieben - ich habe gerade nicht das Kleingedruckte zu Hand..
:nixweiss:
Gruß Bernd
das macht ein Moderator, wenn er dazu Zeit hat. :-)