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Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: Ahrbach in 02. Februar 2012, 20:14:04

Titel: Flöte aus pfeifenton
Beitrag von: Ahrbach in 02. Februar 2012, 20:14:04
zunächst dachte ich es wäre der Stengel einer Tonpfeife...
Nach dem Säubern fiel mir die Einkerbung auf und tatsächlich , als ich das große Loch zu hielt und reinblies, entlockte ich dem kleinen Ding einen klaren Ton...
War das ne Art Signalpfeife oder vielleicht war sie in Wirklichkeit länger und tatsächlich ein Musikinstrument.. Gefunden auf einem Römer- und Eisenzeitacker..
Wer weiß was
Titel: Re:Flöte aus pfeifenton
Beitrag von: Siebenpapagei in 02. Februar 2012, 21:38:53
Hallo Ahrbach,

also das ist ja mal ein geiler Fund :super:

Super interessant, den Ton aus dem Ton würde ich ja gerne mal hören.
Das Stück zeitlich einordnen, wage ich mich nicht, zu wenig Erfahrung! Bin mal gespannt, was die Experten dazu sagen!

Glückwunsch dazu.

Gruß
7P :winke:
Titel: Re:Flöte aus pfeifenton
Beitrag von: thovalo in 03. Februar 2012, 08:20:15
Zitat von: Siebenpapagei in 02. Februar 2012, 21:38:53
Hallo Ahrbach,

also das ist ja mal ein geiler Fund :super:

Super interessant, den Ton aus dem Ton würde ich ja gerne mal hören.
Das Stück zeitlich einordnen, wage ich mich nicht, zu wenig Erfahrung! Bin mal gespannt, was die Experten dazu sagen!

Glückwunsch dazu.

Gruß
7P :winke:


Das finde ich mal wieder absolut kurios!

Während meiner Prospektionen in der Studienzeit in Köln konnte ich drei dieser kurzen Pfeifen auf römerzeitlichen Fundstellen auflesen,
doch sind das neuzeitliche Pfeifen. Im 16. und 17. Jh. waren Hetz- und Treibjagden zu Pferde mit Hundemeuten "en voge" bei der "upper class" und die gingen quer über Feld und Flur. Mit solchen "Piepen" konnten zum Beispiel Hunde bei Fuß gehalten werden.

Ein "Signalinstrument".

Die römischen Trümmerstellen waren in der Neuzeit häufig noch als Geländemerkmale deutlich erkennbar, gelegentlich stand sogar noch aufgehendes Mauerwerk. Markante Treffpunkte im Gelände.

Ein typischer Beifund wären Bleikrampen. Die hingen gesäumt am Ende von Stellnetzen, nicht für den Fischfang, sondern für die Hirschjagd. Bei mir im Ort sogar für den Fang von Wildpferden des Herzogs von Berg.

Die kleinen Pfeifen finden sich insbesondere häufig im Köln-Bonner Raum mit seiner Ballung von Herrschaftlichen Sitzen und dem fetten Zentrum Köln im Mittelpunkt.


glG thomas  :winke:
Titel: Re:Flöte aus pfeifenton
Beitrag von: Levante in 03. Februar 2012, 15:06:31
Wie immer, (meistens), kann ich Thomas seinen schönen Ausführungen nur zustimmen.

Die römischen Pfeifen, die mir bekannt sind, sind wesentlich feiner gearbeitet und nicht so, wie soll ich es ausdrücken?

"Wurstartig"  :-D

Auch die Pfeifen, die als Kinderspielzeug genutzt wurden, sind meist etwas besser (feiner) gearbeitet.

Daher ist der angesprochenen Verwendung und zeitlichen Einordnung, nur zuzustimmen.
Titel: Re:Flöte aus pfeifenton
Beitrag von: Siebenpapagei in 04. Februar 2012, 00:46:47
 :super:
Hier kann man echt was lernen!!! :-)