Heute morgen habe ich (sehr früh !) zum xten mal ein Grabungsgelände auf einigen Feldern in der Nähe des Mains abgelaufen, ein sehr abgeflachter Hügel. Archäologie und Geschichtsverein erforschen dort seit Jahren eine obertägig unsichtbare frühmittelalterliche Befestigungsanlage. Neben wenig interessanten Metallfunden ergab sich heute ein schöner Scherben mit einer Reihe deutlicher Fingertupfen, etwa 6x4 cm, Wandstärke bis knapp über einem cm. Der Scherben ist entlang der Fingertupfen kaum sichtbar gekrümmt, nach "unten" hin ist der Ansatz eines Bauches deutlich zu erkennen.
Bei den Grabungen hatten wir viel Keramik ab frühem Mittelalter, aber wenig bronzezeitliche und römische Scherben. Könnte dieses Fragment urnenfelderzeitlich zu datieren sein ?
Gruß
St. Subrie
Die Michelsberger haben so was auch gern gemacht, bleibt also offen, mehr Funde bitte. :-) Gruss..
Danke, lieber Nano ! Ich werde mir Mühe geben, aber so oft werde ich hier in Deutschland mit interessanten Scherben nicht fündig. Und während der Grabungen geht natürlich alles gleich in den Fundus.
Gruß
St. Subrie
Hallo St. Subrie!
Diese Art der Randverzierung ist nicht auf eine bestimmte Zeitstellung oder Kultur beschränkt! Sie gehört zu den sehr universellen Traditionen und kommt z.B. im Rheinland herzlich oft im Verlauf der Eisenzeit vor.
Man muss im Blick behalten, dass gesicherte Fundbelege von Keramik der Michelsberger Kultur extrem selten sind und eisenzeitliche Keramik im Vergleich dazu massenhaft verbreitet ist. Solche Keramikstücke sind als Einzelfundbelege kaum auseinander zu halten, weil die urgeschichtliche Keramik sich kaum in der Brennart unterscheiden lässt, sondern am ehesten noch durch eine besondere Oberflächenbehandlung oder eine spezische Art und Weise Dekore auszuführen. Das ist hier eindeutig nicht der Fall.
Es bräuchte einen Fundkomplex vom selben Ort der zumindest in eine bestimmte Richtung weisen könnte.
lg Thomas
Vielen Dank für Einschätzung und Erläuterung. Auf den Fund würde ich zurückkommen, falls die Meinung der beiden Archäologinnen neue oder weitere Gesichtspunkte ergeben sollte.
Gruß
St. Subrie