Ein Fundstück aus 2015. Es handelt sich um ein 8 mm breites, 6 mm hohes und 27 mm langes Bruchstück eines purpurfarbenen, im Profil dreieckigen Glasarmringes. Nach der Literatur handelt es sich um Reihe 37 (Gebhard), Gruppe 2 (Haevernick). Datierung wäre dann Latène D1. Der Fundplatz im südlichen Rheinland liegt eher nördlich des Hauptverbreitungsgebietes.
Gruß Heino
Interessante Farbe :super: Schön.. Gruss..
Das sind aufgrund ihres hohen Alters und der handwerklichen Qualität immer wieder beeindruckende Fundbelege. Die Färbung Purpur wird insgesamt als recht spät in der Entwicklung der Glasarmringproduktion in "keltischer Tradition" angesehen. In meinem Suchbereich (rechter Niederrhein) bilden sie die Abschlussreihe des Vorkommens der laténezeitlichen Glasarmringproduktionskunst.
lG Thomas :winke:
Hallo Leute,
das fragt man sich, ob die mit der Zeit nachgedunkelt sind. Ich glaube nicht, dass die holde Dame jedesmal ihren Armreif ausziehen wollte um den Staunenden gegen das Sonnenlicht die wirkliche Farbe zu zeigen :kopfkratz:
Thomas, gibbet die bei uns auch noch?
Liebe Grüße
Zitat von: RockandRole in 17. April 2017, 21:33:29
Hallo Leute,
das fragt man sich, ob die mit der Zeit nachgedunkelt sind. Ich glaube nicht, dass die holde Dame jedesmal ihren Armreif ausziehen wollte um den Staunenden gegen das Sonnenlicht die wirkliche Farbe zu zeigen :kopfkratz:
Thomas, gibbet die bei uns auch noch?
Liebe Grüße
Ja, die gibt es auch!
Etliche der purpurfarbigen Armringe zeigen im Eindruck beim Tragen in Tageslicht tiefes Schwarz. Neben solchen Belegen kenne ich auch ein Stück das im intensiven Gegenlicht ein tiefes Grün aufweist und bei regulären Tageslicht gleichfalls schwarz erscheint. Die Ringe dunkeln nicht nach. Die Lichtbrechung wird durch die hoch intensive Färbung so gelenkt, dass der Farbeindruck Schwarz entsteht. Dem gegenüber gibt es Ringe die transluzid farbig Purpur (oft mit Fadenauflage in Gelb) und sehr viel seltener Grün erscheinen. Die jeweilige Farbwirkungsvarianz entspricht sicher dem Ergebnis der Konzentration der beigemischten Metalloxyde.
Es ist für mich gut vorstellbar, dass Glasarmringe in der Farbwirkung Schwarz zeitgenössische Ringe aus Sapropelit imitierten resp. nachgeahmt haben.
https://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/arch/aa-013.htm
lG Thomas :winke:
Hallo Thomas,
danke für deine ausführliche Erklärung. Also war das Hauptziel womöglich, den Ring so dunkel zu machen wie es ging?
liebe Grüße Daniel
Zitat von: RockandRole in 19. April 2017, 20:40:06
Hallo Thomas,
danke für deine ausführliche Erklärung. Also war das Hauptziel womöglich, den Ring so dunkel zu machen wie es ging?
liebe Grüße Daniel
Das KANN sein. Schwarzer Schmuck aus Gagat oder Sapropelit war in den Metallzeiten und auch bei den Römern vertreten. Die schwarze "Farbgebung" kann eine eigene symbolische Bedeutung besessen haben. Das können wir im Rückblick auf Fundmaterial der Urgeschichte nur vermuten.
Letztlich entschied die Konzentration des Eintrags an Metalloxyden das Ringe im Farbeindruck Schwarz entstanden. Die Farbwirkung von Schwarz bei Ringen in den Grundfarben Grün und Purpur wurde durch eine hoch verdichtete Konzentrationen von Eisenoxyden bzw. Manganoxyden gebildet.
Auf dem seltenen Beleg eines dünnen und kleinformatigen Ringes mit D-förmigen Profil in der Farbwirkung Schwarz (Grundfarbe Purpur) mit gelber Fadenauflage aus Düsseldorf wirkt der Kontrast der gelb-opaken Glasfadenauflage auf "schwarzen" Untergrund gradezu brillant.
lG Thomas
Hallo Thomas,
diese Teile wirken auf mich faszinierend. Seit dem ich das erste Fragment von euch bestimmt bekommen habe.
Liebe Grüße Daniel
Zitat von: RockandRole in 20. April 2017, 19:05:36
Hallo Thomas,
diese Teile wirken auf mich faszinierend. Seit dem ich das erste Fragment von euch bestimmt bekommen habe.
Liebe Grüße Daniel
Da kann ich mich nahtlos anschließen! :winke: