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Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: Nanoflitter in 17. Dezember 2016, 20:10:40

Titel: Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: Nanoflitter in 17. Dezember 2016, 20:10:40
Heut kam ein grösseres dickes Bodenteil zu Tage. Umfeld MA Wüstung. Weiß jemand genaueres? Gruss...
Titel: Re:Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: Levante in 17. Dezember 2016, 21:03:15
Hi Iv...,

also für Spät-Ma. ist mir dein Bodenfragment viel zu dickwandig.

Kugeltopf wird es nichts ein.

Da fallen mir eigentlich eher Früh-Ma. Geschichten ein wie sie z.B. in der Wetterau sehr häufig anzutreffen sind.

Leider kann ich dir nicht wirklich helfen bei der näheren Ansprache.  :heul:
Titel: Re:Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: Nanoflitter in 17. Dezember 2016, 21:22:26
Frühmittelalter wär ok, meine ganzen MA Scheibenfibeln stammen von da. Die Siedlung bestand allerdings bis ins 15.Jh. Danke, Levante!  :Danke2:
Titel: Re:Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: thovalo in 19. Dezember 2016, 13:35:15


In der digitalen Ferndiagnose sieht das sehr nach dem Bodenfragment eines frühmittelalterlichen Wölbwandtopfes aus. Bei einer ungefähren datierenden Einschätzung spielt das Flächenmass des Bodens eine Rolle. FMA-Wölbwandtopfböden mit einer solchen eher breiten Bodenpartie und Dicke passen gut in die zweite Hälfte des 7. Jhs. Das war die alltägliche Gebrauchskeramik, hergestellt im Bereich regionaler oder lokaler Töpferstellen. Passt prima in eine Wüstungsstelle.


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: Nanoflitter in 19. Dezember 2016, 16:59:47
7.Jh wäre etwas früh, verglichen mit meinen Fibeln, aber das muss nichts heißen. Im Gegensatz zu Fibeln finde ich hier verdammt wenig(keine) Keramik aus der Zeit bis 1000. Gruss...
Titel: Re:Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: thovalo in 19. Dezember 2016, 17:41:14
Zitat von: Nanoflitter in 19. Dezember 2016, 16:59:47
7.Jh wäre etwas früh, verglichen mit meinen Fibeln, aber das muss nichts heißen. Im Gegensatz zu Fibeln finde ich hier verdammt wenig(keine) Keramik aus der Zeit bis 1000. Gruss...

Im 8. Jh. kommen die meist beschnittenen Linsen- oder "Wackel"böden auf, die später durch rundliche bis kugelige Böden abgelöst wurden. Insofern ist die Datierung recht sicher und so früh wie geschrieben.

Das Fragment muss ja nicht zwingend direkt etwas mit der späteren wüst gefallenen Siedlung zu tun haben.


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Boden eines Mittelalterlichen Topfes
Beitrag von: Nanoflitter in 19. Dezember 2016, 18:22:47
Dank dir, muss nichts heißen, hab ich ja geschrieben. Ich muss noch mal schaun, ab wann die Ortschaft das erste mal urkundlich erwähnt wurde. Vielleicht stand da auch vorher schon was, was zu beweisen eine interessante Sache wäre. Mal sehen, was da noch so kommt... Vielen dank, Gruss...