Hallo,
nicht schlecht staunte ich über diesen Fund einer keltischen Glasperle in Mitteldeutschland. Die Kelten siedelten hier nicht. Funde in der Gegend oft bandkeramisch und Schnurkeramik, im Luftbild trapezförmige Grabenwerke der Baalberger Kultur.
Leider fehlen der Perle die Augen, die wechselseitigen muldenförmigen Vertiefungen sind aber eindeutig. Da müssen mal Schichtaugen gewesen sein.
Herkunft und genauere Datierung wären sehr interessant!
:winke: Sven
ich denke hier auch an keltisch, jedenfalls ein sehr interessanter Fund, hab ich so noch nie gesehen. :glotz:
Grüße
Robert
Die Folge eines Produktionsfehlers. Die einzusetzenden Augen wurden auf eine bereits zu weit abegkühlte Grundmasse aufgesetzt, sodass es nicht zu einer festen Verbindung der Zierbereiche gekommen ist. Das hat man manchmal auch bei den spätlaténzeitlichen Armringen mit Fadenauflagen.
Liebe Grüße
Thomas :winke:
Kontaktlinse rausgefallen?
Jan
Zitat von: Steinkopf in 04. März 2022, 16:23:13
Kontaktlinse rausgefallen?
Jan
Nee, die ist ganz blind! :zwinker:
Hier noch ein neues Bild der Kobaltblauen.
Und ein interessanter Link zu Schichtauenperlen in Nordbayern. Die sind dort aber wohl alle gelb oder meergrün im Grundkörper. Und 6 Augen sind auch selten. Und dann noch wechselseitig?
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwj1rav-76z2AhWPQvEDHW7jBUgQFnoECBEQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.zobodat.at%2Fpdf%2FAbh-Naturhist-Ges-Nuernberg_39_0215-0252.pdf&usg=AOvVaw1dblgljtjZR78BTWq9aG2i
:winke: Sven
Hallo,
nach der Lektüre von:
Die Perlen der römischen Kaiserzeit und der frühen Phase der Völkerwanderungszeit im mitteleuropäischen Barbaricum
VON MAGDALENA TEMPELMANN-MACZYŃSKA:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwip4sDwoa_2AhWLCewKHVdsBEMQFnoECAQQAQ&url=http%3A%2F%2Fwww.archaeology.ru%2FDownload%2FTempelmann%2FPerlen.pdf&usg=AOvVaw1cjtBZZBC5MWs-3HOBrSK5
könnte es auch eine Augenperle aus der Kaiserzeit Stufe B 2 sein. Tafel 4(218a/218c), nicht zwingend keltisch, wie ich annahm.
Auch die Riefen im Loch könnten darauf hinweisen, scheint die Perle doch noch im formbaren Zustand abgezogen zu sein. Das deutet auf die Benutzung eines Metallstabes hin, nicht wie bei den keltischen angenommen wird, die Verwendung eines Keramikstabes oder Holzstöckchens.
Robert, wie sieht das im Loch deiner Augenperle aus?
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,81187.msg509039.html#msg509039
:winke: Sven
Servus Sven,
deine hat scheinbar Längsriefen, meine ist innen ohne aber rau.
:winke:
Auer schreibt dazu in "Die frühlatènezeitlichen Schichtaugenperlen in Nordbayern" auf S.235:
Die Wände in den Löchern lassen bei fast allen Stücken eine unebene und körnige Struktur erkennen.
Er geht davon aus, dass die Perlen auf einem mit Ton oder Sand beschichteten oder auch nur aus Ton bestehenden, konischen Stab gefertigt worden sein müssen.
Ich konnte inzwischen eine vergleichbare Perle (Fundort ca.30 km Entfernung) im kuturhistorischen Museum Merseburg ausmachen. Auch sie weist diese Längsriefen auf.
Ein Fragment einer Spiralaugenperle aus einer Brandbestattung beider auch ein Fragment dieser Perle mit einer Spiralaugenperle mit gelbem Grundkörper verschmolzen sind.
Hier vergleichende Bilder der nebeneinanderliegenden Perlen:
:winke: Sven