Guten Tag,
bereits im Sommer habe ich auf einem gerodeten und neu bepflanztem Weinberg (Südwesteuropa) dieses Objekt aus Blei gefunden. Es wiegt 180 Gramm mit den Maßen von ca. 32x36 mm. Derselbe Weinberg lieferte bisher Funde aus römischer, merowingischer und spätmittelalterlicher Zeit, z.B.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,50998.0.html
Bei Recherchen auf der britischen Seite "UK Finds Database" fand ich jetzt ein ganz ähnliches Objekt,
http://www.ukdfd.co.uk/ukdfddata/showrecords.php?product=31342&cat=223
das als Gewicht einer römischen Balkenwaage und mit einer Datierung 1.-4. Jahrhundert n.Chr. beschrieben ist.
Auch mein Stück hatte am oberen Ende eine -abgerostete- eiserne Öse zur Befestigung. Am unteren Ende ist es allerdings nicht spitz, sondern abgeflacht.
Da mein Fund aus dem südlichen, langlebigeren Bereich des Imperiums stammt, würde ich den Zeitraum der Datierung bis zum 5. Jahrhundert verlängern.
Ich bitte um Euere Meinungen zu Natur und Datierung des Bleiobjekts
Beste Grüße
St. Subrie
PS: Immer noch Sauwetter, keine Tageslichtfotos möglich, aber Besserung in Sicht !
vielleicht sowas!?
www.muntstukken.be/forum/index.php?topic=17199.0
LG, Reese
Danke für den Link ! Gewicht einer römischen Schnellwaage könnte hinkommen, die "Balkenwage" hatte ich aus der britischen Seite übersetzt. Allerdings, wie ich das Stück mit dem römischen Gewichtssystem übereinbringe, ist mir noch unklar. Die 180 Gramm sind dabei mit Vorsicht zu genießen, denn es fehlt ja am oberen Ende etwas.
Gruß
St. Subrie
Ja das ist ein Gewicht für eine Laufwaage (Besemer) oder Laufgewichtswaage (http://de.wiktionary.org/wiki/Laufgewichtswaage), wie die in der vorderen Reihe.
ZitatAllerdings, wie ich das Stück mit dem römischen Gewichtssystem übereinbringe, ist mir noch unklar.
Das Gewicht wirkt bei einer Laufwaage oder Schnellwaage ja nicht unmittelbar auf das Wägegut (Massenvergleich) sondern der Hebelweg entscheidet! Man benötigt also nur ein Gewicht und je nachdem wo es am Balken hängt, bestimmt es das Gewicht das Wägegutes.
Danke Gratian, der Hebelweg, den hatte ich völlig übersehen. Jetzt hat es geklickt.
Gruß
St. Subrie