Biermarke

Begonnen von Der Sondler, 19. März 2004, 21:50:00

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Der Sondler

Auf der einen Seite steht:

BIERBRAUEREI
P. LAUX
VILLMAR – LAHN

Der Sondler

Auf der anderen Seite:

GUT FÜR ½ LITER BIER

Und kein Villmarer Wirt hat mir einen halben Liter Bier dafür gegeben.:wuetend3::wuetend3::wuetend3:
Jetzt sitz ich hier und sauf auf meine Kosten.:saufen::saufen::saufen::platt::kotzen:

Prost und Gut Fund
Volker  :-D:prost::super:

Daniel

Probiers doch einmal bei der Brauerei selbst,sofern es die noch gibt.:besserwiss:

Gruß Daniel :prost:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Der Sondler

Hi Leuts,

anbei einen Zeitungsbericht von vom 1.6.1989 in der Nassauischen Neuen Presse von Frau Lydia Aumüller.
Frau Aumüller (http://www.aumueller.org/la/index.htm) teilte mir mit, dass Bierbrauer Peter Laux um 1890 verstarb. Seine Witwe heiratete kurz darauf den Bruder Wilhelm Laux. Von dieser Ära gäbe es noch Bierflaschen mit Namenseindruck.  Um 1900 fand ein Besitzerwechsel statt und die Firmenbezeichnung lautete dann ,,Union-Brauerei Villmar GmbH".

Dies bedeutet das diese Biermarke vor 1900 im Umlauf war (vermutlich um 1890).
Ich hielt diese Biermarken eigentlich für deutlich jünger.
Wieder was dazugelernt.

Gruß und allzeit Gut Fund
Volker    :super::prost::super:



Nassauischen Neuen Presse                                                               01.06.1989

Vor 115 Jahren wurde die ehemalige Brauerei gebaut
Villmar (la). - Eine bei den Umbauarbeiten der ehemaligen Brauerei gefundene Marmortafel beantwortet die oft gestellte Frage nach dem Alter der Gebäude, denen vom äußeren Ansehen her einige Jahrzehnte mehr zugetraut wurden. Auf einem über 100 Jahre alten Foto sind sie bereits zu sehen und die Vermutung lag nahe, daß dieses dunkle Gemäuer schon viele Jahre auf dem Buckel hatte. Doch der Schein trog.
Die Umbau- und Sanierungsarbeiten durch den heutigen Besitzer - Verein für Jugend- und Drogenberatung - unter der Leitung des Architekturbüros, Wolfgang Müller lüfteten unerwartet das Geheimnis .
Bei einer notwendigen Treppenveränderung, so berichtet der dort arbeitende Architekt Michael Fischer ,,fanden wir zufällig diesen Stein, der bis dahin verdeckt als Stufe seinen Dienst tat." Es handelt sich um eine Marmortafel in der Größe 1,20 mal 0,45 Meter aus
,,Schupbach schwarz", auf dessen Vorderseite folgendes eingemeißelt ist: ,,Erbaut 1873 & 74 von S. Kullmann". Wahrscheinlich schmückte sie ursprünglich die Fassade des Hauses
Der Bauherr war Simon Kullmann (53 Jahre alt, damals Grubenbesitzer und Hausherr des Gasthauses ,,Germania"). Er war verheiratet mit Anna Maria Simon, hatte zwei Söhne und Schwiegersöhne, die ihren Beruf als Bierbrauer ausführten. Die im Familienbesitz befindliche Brauerei ging vermutlich nach dem Tode des Erbauers 1879 an dessen Tochter Anna Laux geborene Kullmann über, die mit ihren. Familienangehörigen und zusätzlichen Arbeitskräften die Geschäfte bis 1898 führte.
Beachtlich eine Pressenotiz von 1880, in der zu lesen ist  ,,Am 23. März stürzte das Pferd des Bierbrauers Peter Laux Villmar im Eisenbacher Walde, wo Herr Laux Holz holte, tot zur Erde. Dasselbe war kurz vorher noch ganz gesund und zeigte durchaus noch keine Spur von Krankheit." Bierflaschen, eingeprägt mit dem Namen W. Laux, sind heute noch Zeugen der Ära Brauerei Laux.
Um die Jahrhundertwende fand der erste Besitzerwechsel statt. Der neue Firmenname lautete ,,Union-Brauerei Villmar GmbH". Immerhin florierte das Biergeschäft bei neun Gaststätten im Flecken, denn der Inhaber Josef Flink offerierte im Jahre 1911 Lager- und Exportbier, hell und dunkel, unter der Telefonnummer 14, Amt Runkel. Er gehörte somit zu den ersten 14 Telefonbesitzern im heimischen Raum.
Die Nachwehen des ersten Weltkrieges machten sich auch in der Bierbranche spürbar, und so bot der Besitzer Flink 1919 der Gemeinde die Brauereigebäude für Wohnzwecke an, die ihrerseits nach der Einholung eines Kostenvoranschlages es vorzog, von einem Kauf Abstand zu nehmen. Die Inflationsjahre 1923/24 brachten den wirtschaftlichen Ruin und läuteten das Ende der einst blühenden Brauerei in Villmar ein.
In den zurückliegenden 115 Jahren haben Grundstück und Gebäude insgesamt achtmal den Eigentümer gewechselt. Versuche als Gärtnerei oder Weberei hatten nicht die gewünschten Erfolge. Immerhin lebten die Familien Weißbrodt über 50 Jahre als Eigentümer in der ehemaligen Brauerei. Sie unterhielten während dieser Zeit unter anderem einen ansehnlichen Schamottmischbetrieb, der zeitweise über 15 Arbeitskräfte beschäftigte.
Während des letzten Krieges dienten die dicken, großen Kellergewölbe, ehemals Lagerstätte für hundert Bierfässer, als öffentlicher Luftschutzkeller für die Bevölkerung. Viele Bürger suchten dort Zuflucht und Schutz bei den nicht ungefährlichen letzten Kriegstagen und dem Einmarsch   und der Besetzung Villmars durch die amerikanische Armee am 27. März 1945.



ZitatOrginal gepostet von Daniel
Probiers doch einmal bei der Brauerei selbst,sofern es die noch gibt. :besserwiss:

Gruß Daniel :prost:

@Daniel
war wohl nix  :heul::heul::heul:

[Bearbeitet am 26-3-2004 von Der Sondler]

Daniel

Na ein Versuch wär´s wert gewesen.
Wenn´s geklappt hätte,wäre ich mit meinen Biermarken auch zur Brauerei gelatscht und hätte die Einlösung der Marke gefordert.:lol::saufen:
Aber meine sind anscheinend wesentlich jünger und eine eine Brauerei hat vor ca. 15 Jahren dicht gemacht und die andere gibt es noch.
Aber das die Dinger schon so früh  gab,hätte ich auch nicht gedacht.
Laut Aussage meines Vaters waren die Dinger in den 50ern und 60ern in Mode.:platt:

Gruß Daniel
Und Danke für die PN. :hallo:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.