Aufruf an die Sachsen!

Begonnen von bobbymcghee, 24. November 2005, 15:26:02

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Belenos

Hallo bobbymacghee,

Dein Einsatz hat sich gelohnt. Eben habe ich von dem Schatzfund bei Löbau gelesen. Die Silber und Goldmünzen wurden umgehend dem Landesamt gemeldet. Es stand zwar wie üblich nicht dabei, dass es Sondengänger waren, aber wie sonst haben sie die Münzen auf dem Acker geortet.
Diese Fundmeldung schafft Vertrauen und gibt denen im Amt Recht, die sich für das Experiment Nachforschungsgenehmigungen für Sondengänger eingesetzt haben.

Einziger fade Beigeschmack ist aber, dass die Entdecker wohl nichts von Ihrem Fund haben werden, da es wohl keine oder nur eine kleine Entschädigung für die Entdecker gibt.   

Mach weiter so und viele Grüße

Walter

Notker

Zitat von: Belenos in 13. März 2007, 19:28:42
Einziger fade Beigeschmack ist aber, dass die Entdecker wohl nichts von Ihrem Fund haben werden, da es wohl keine oder nur eine kleine Entschädigung für die Entdecker gibt.   

Warum sollte es für ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger eine finanzielle "Entschädigung" für den Fund, eine "Belohnung/Prämie" etc. geben? Es geht dabei nicht um die eigene Bereicherung.
Jedesmal, wenn ich deratige Äußerungen (zu den offensichtlich eigenen Antrieben) lesen muß, welche sich auch noch damit rechtfertigen möchten, der Wissenschaft so viel Gutes zu tun, dann könnte ich grad kotzen! Euer Organ ist nichts weiter als Marketing und Teil dieser Industrie, welche Teilschuld an der kommerziell motivierten Plünderung/Zerstörung von Kulturgut hat. Und das weltweit!

Grüße!

Lojoer

Hallo Norker,
was soll den diese Äußerung. Gut, ich sag ja nicht dass es unbedingt eine Entschädigung finanzieller sein muss. Aber eine Anerkennung für die Mühe und den Aufwand kann sich auch darin äußern, dass man vielleicht namendlich als Finder genannt wird und bei der Präsendation gegenüber der Öffentlichkeit oder Presse diese Anerkennung ausgesprochen wird.
Wäre doch eine nette Geste, oder????


Gruß Jörg

Notker

Hallo Lojoer,
Dagegen ist nichts einzuwenden. Es gibt sogar Archäologen, die das ganz selbstverständlich tun.
Gute Nacht!

Bert

Hallo zusammen,

Würde mich wirklich mal interessieren, wer von den Hessen und Rheinländern mit Genehmigung hier im Forum auch noch dabei wäre, wenn er einen Fund wie den oben angesprochenen entschädigungslos abgeben müsste. Ich glaube mal, nicht viele.

Adios, Bert

Notker

Moin!

Gestern brach wohl der Frust durch.
Erstmal muß ich kurz klarstellen, dass mit dem "Organ" das Magazin gemeint ist, nicht dieses Forum.

In den östlichen Bundesländern bekommen die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger (auch die sondelnden) ihre jährliche Aufwandsentschädigung. Diese ist unabhängig vom finanziellen/wissenschaftlichen Wert des Fundgutes. Ich kann nur hoffen, dass dies auch so bleibt. Eine Kommerzialisierung des Ehrenamtes wäre dessen Ende. Es wäre dann nur noch profitorientierte "Schatzsucherei", bei der mit Sicherheit Abstriche an der wissenschaftlich und ethisch korrekten Arbeit zu Gunsten des eigenen finaziellen Vorteils gemacht werden müßten. Dann zählt der ungestörte und an sich sichere Befund nicht mehr, nur noch der darin enthaltene Fund.

Dagegen!!!

Grüße

Ruebezahl

#36
Hallo Notker,
ich kann dir nur Recht geben. Wir betreiben das als Hobby und die kosten nun mal Geld. Wer dagegen Geld verdienen möchte, sollte das nicht mit der Sondelei versuchen, sondern sich eine andere Einnahmequelle erschließen.
Sehr traurig finde ich es aber auch, dass die ehrlichen Finder nichts von der öffentlichen Anerkennung abbekommen und sich die ,,Amtsarchäologen" in altbekannter Manier von den Medien ,,feiern" lassen.
Vielleicht im Einklang mit den Findern? Solange die sich aber nicht äußern bzw. möglicherweise sogar Redeverbot haben, bleibt das alles Spekulation.
Grüße aus Ostfalen
Ruebezahl

"Große Erfolge sind weniger spürbar als persönliche Vorteile"
Napoleon Buonaparte

Lojoer

Hi Notker,
das Übereignen der Funde an den Finder hat nicht nur Nachteile. Wie wir alle wissen sind die wirklich spektakulären, austellungsreifen Funde doch eher selten.
Bleibt der Fund beim Finder entfallen fürs Amt Archivierungs- und Lagerkosten.
Bei mir läuft das so:
Ein Archäologe von der UNI oder vom Museum oder, oder, oder ...... ruft bei mir an und bestellt dieses oder jenes Fundstück unter Angabe der jeweiligen Registierungsnummer. Zwei Tage später hat er es auf dem Schreibtisch. Lagerhaltung, Konservierungskosten und so weiter, trage ich. Wird ein Stück als Dauerleihgabe benötigt auch kein Problem.
Bei der UNI- Frankfurt wird ein ganzer Umzugskarton mit Fundstücken seit 3 Jahren für eine Dissertation ausgewertet.
Und heute habe ich wieder etliche Stücke von mir für eine Ausstellung im Museum Heppenheim bereitgestellt. Selbstverständlich kostenlos.

Ist doch auch keine schlechte Lösung.

Gruß Jörg

insurgent

Zitat von: Notker in 14. März 2007, 06:32:29
Moin!

In den östlichen Bundesländern bekommen die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger (auch die sondelnden) ihre jährliche Aufwandsentschädigung. Diese ist unabhängig vom finanziellen/wissenschaftlichen Wert des Fundgutes. Ich kann nur hoffen, dass dies auch so bleibt. Eine Kommerzialisierung des Ehrenamtes wäre dessen Ende. Es wäre dann nur noch profitorientierte "Schatzsucherei", bei der mit Sicherheit Abstriche an der wissenschaftlich und ethisch korrekten Arbeit zu Gunsten des eigenen finaziellen Vorteils gemacht werden müßten. Dann zählt der ungestörte und an sich sichere Befund nicht mehr, nur noch der darin enthaltene Fund.

Dagegen!!!

Grüße

Hallo Notker, dazu meine (persönliche) volle Zustimmung. Es kann und darf nicht sein, einen komerziellen Gedanken bei der Detektorsuche zu haben (bis auf die Strandsuche  :smoke:)
Ich perönlich bin auch eher für ein bundeseinheitliches Schatzregal als für eine Abschaffung.
Wir bekommen unsere besonderen Funde als "Leihgabe" vom Amt zurück. Die "normalen" Ackerfunde sind nicht davon betroffen und bleiben bei uns.
Ich gebe Lojoer zwar recht, dass viel Funde vom Finder besser behandelt werden als vom Amt (selbst gerade erlebt  :besorgt:) aber im Normalfall bleiben die Stücke in unserer Lebenszeit bei uns, aber nach unserem Ableben (hoffentlich nicht zu früh  :engel:) können viele Dinge verloren gehn. Und deshalb finde ich die "Umkehr" besser!

Funde als Leihgabe, aber im Allgemeinbesitz!    Das das auch nicht immer klappt, ist mir schon klar  :smoke:

Aber eigentlich ging es doch um die Sachsen  :prost:

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

bobbymcghee

Hallo zusammen,

bin seit langem mal wieder hier und grüße Euch. Eine Anerkennung, egal wie und in welcher Form, muss es geben um das Vertrauen beiderseitig zu stärken. Aufwandsentschädigungen erhalten die ehrenamtlichen Sondler leider nicht. Denen die vorher etwas bekommen haben und nun nicht mehr sei mein Beileid ausgedrückt. Doch wenn man sich nicht zur rechten Zeit äußert, muss man eben Abstriche machen. Meine Kollegen haben vollstes Vertrauen bewiesen, vorzeigemäßig gehandelt. Wurden aber leider teilweise nicht unbedingt "vernünftig" vom Amt behandelt. Weg mit der Nasenpolitik!!!! Die Arbeitsweise vom Amt an der Ausgrabung ließ leider auch Fragen offen. Unsere Kollegen haben z. Bsp. noch 12 Münzen aus dem Aushub gerettet. Aber ich bin mir sicher, dass die Zukunft die Zusammenarbeit fördern wird und die jetzt noch aufgetretenen "Mängel" durch Erfahrung und Einsicht behoben werden. Ansonsten allen noch ein schönes Ostern und gut Fund!

Beste Grüße. Bobby

Heimatforscher

soviel ich weiß, wollten die sondler auf keinen fall mit dem fund in verbindung gebracht werden. es war ein vertrauensbeweis für das amt, weshalb es noch auf dem acker verständigt wurde.  eine entschädigung wurde auch nie in erwägung gezogen.
das muß aber nicht heißen, daß das für jeden schatzfund in D so zu handhaben ist.

Astinos

Was mich aber interessieren würde trifft das ganze nur auf die sondler zu ... da ich mich mit dem Goldwaschen beschäftige wäre das ja auch mal gut zu wissen wie da die Gesetztes lage ist ... ???
Astinos

undertaker

#42
Hallo,

ohne die Diskussion weiter anheizen zu wolle. Es gibt den § 984 BGB Schatzfunde. Der besagt, dass die Hälfte eines Schatzes dem Entdecker zusteht die andere Hälfte dem Grund/Hausbesitzer.

Es gibt auch einen allgemeinen Grundsatz; Bundesrecht bricht Landesrecht.

So, nun Ring frei.  :winke:

Gut Fund

Undertaker
Gut Fund

Undertaker

LITHOS

Gemeinnutz geht vor Eigennutz!

Dabei bleibe ich.