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Sondengehen => Für ein legales Hobby! Berichte, Erfahrungen und Hinweise unserer User => Thema gestartet von: dino68 in 28. August 2008, 01:09:09

Titel: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: dino68 in 28. August 2008, 01:09:09
Hallo Leute,

auch hier stelle ich mal einen Artikel in der Zeitschrift "Denkmal" eines unserer Archäologen-Häuplinge in Hessen zur Diskussion .....

Was meint ihr dazu????
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Lojoer in 28. August 2008, 07:54:55
Hallo Dino,
der uns beiden bekannte Holger Göldner hat diesen an sich differenzierten Artikel verfasst, dem ich eigendlich nicht hinzufügen kann. Insbesondere der letzte Absatz trifft den Nagel auf den Kopf. Es kommt einfach darauf an wie man bzw. wer einen MD benutzt.
Das viele Sondengängern den Schritt vom Schatzgräber zum Heimatforscher noch nicht gemacht haben, ist leider eine Tatsache mit der auch ich (Du wahrscheinlich auch) immer wieder konfrontiert werde. Auch die ausschließliche Fixierung auf Metallfunde ist leider weit verbreitet.
Ist allerdings der Funke des Geschichtsinteressens übergesprungen, sind auch die Sondengänger, die sich dann zu Feldbegehern mit MD entwickelt haben, ein wichtiger Bestandteil der Forschung. Sie vorletzten Absatz.
Insofern hat Holger Göldner mit wenigen Worten die Sache auf den Punkt gebracht.
Außerdem glaube ich, dass er mit "seiner Mannschaft" ganz zufrieden ist.

Gruß Jörg
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: mc.leahcim in 28. August 2008, 08:24:22
Hallo Dino,
ich weiß nicht was er wirklich will. Spaltenweise geht es über Raubgräber. Dann ein Lichtblick: Es gibt Sondler die mit Archeologen zusammenarbeiten. Dann am Schluß Detektoren sind toll, aber nur in Archeologenhand.
In nur einem Satz "Vielen der Sondengänger fehlt der Bezug zur Geschichte völlig", steckt das Problem.
Es ist aus meiner Sicht ein gesellschaftliches Problem. Die Schulausbildung wird immer schlechter. Es gibt Eltern die die gesammte Erziehung der Kinder der Schule überlässt. Überfordert oder unfähig, egal. Es ist so. Schon hier beißt sich der Hund in den Schwanz.
Dann schauen wir uns doch mal unsere "Vorbilder" die Politiker an. Lernen sie aus der Geschichte. Nicht wirklich. Kann man da nicht auf die Idee kommen Geschichte ist überflüssig und daher langweilig.
Dann erst kommen wir zu denen die das Ergebnis dieser Erziehung sind. Sie haben gelernt egoistisch zu sein. Sie haben gelernt die schnelle Mark zu machen. Sie haben nie gelernt über den Tellerand zu schauen. Davon gibt es reichlich Vorbilder in unserer Gesellschaft.
Gott sei dank sind das aus meiner Sicht weniger als uns diese Art Berichte glauben machen wollen. Bei allem was ich hier geschrieben habe, lasse ich bewusst die Gesetzeslage in den meisten Bundesländern mal außen vor, denn das wird ja in dem Artikel auch nicht erwähnt. Es wird nicht geschrieben wie schwer es einem "anständigen" Sondler gemacht wird seine Funde an den Archeologen zu bringen.

Doch zum Schluß noch ein Resümee:

Ich behaupte mal 99,99% (bitte jetzt die % nicht in den Sondlerbereich ummünzen) aller Menschen die sich ein Messer kaufen werden damit ihr Brot schmierenl. Der Rest der damit mordet fällt aus dem Raster der Messerbesitzer. Muss man jetzt den Messereinsatz bei allen Menschen grundsätzlich in Frage stellen. Gehören Messer nur in die ausgebildeten Hände von Metzgern.

einzunehmendwütendwerdender

Michael
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Ruebezahl in 28. August 2008, 08:25:14
Ein sehr objektiver Bericht! Der Beisatz zur Überschrift beschreibt das Problem recht genau. Noch ist nicht alles ,,in trockenen Tüchern" und viele ,,Unbelehrbare Schatzjäger" sind noch allerorts unterwegs. Trotzdem reicht man den kooperativen Sondengängern offen die Hand. Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders. Einzufordern bleibt noch, dass die Amtsarchäologie nicht nur darauf wartet, dass die Sondengänger zu ihr kommen. Vielmehr als bisher sind von staatlicher Seite Voraussetzungen zu schaffen, die noch Zögerlichen für die denkmalpflegerische Arbeit zu werben. Das wird sicher nicht ganz einfach, da man dabei versuchen muss, nicht noch mehr Neueinsteiger zu rekrutieren. Ich sehr darin eine Aufgabe, die die Amtsarchäologie nicht allein und nicht auf die herkömmliche Weise (Medien) lösen kann.
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: dino68 in 28. August 2008, 10:41:12
Hallo Rübezahl,

ich selbst halte mich für geschichtlich sehr interessiert und arbeite gerne daran, die Geschichte unseres Umfeldes zu erhellen. Meine Funde und Kenntnisse gebe ich auch gerne an das BDA weiter.

Allerdings geht im Rahmen meiner Möglichkeiten eben auch nicht viel mehr "denkmal-pflegerische Arbeit"; ich habe ja auch noch einen Beruf, ein Haus, eine Familie, etc., etc., etc.

Insofern freu' ich mich natürlich, wenn ich einen neuen Acker aufgetan habe, auf dem ich Funde mache - und das hat nichts mit Goldgräber-mentalität zu tun.

Und die Arbeit in Vereinen ist für mich eben überwiegend uninteressant, weil's da immer jemanden gibt, der etwas steuern will und ich deshalb einfach kein Vereinsmeier bin. Ich bleibe  lieber für mich und selbst bestimme.

Allerdings sehe ich die Aussage im letzten Satz auch so, dass der Einsatz von Metallsonden "auf Grabungen, Notbergungen oder Baustellen"nicht mehr wegzudenken ist, aber für mich ist unsere genehmigte Arbeit auf den Äckern ebenso wichtig - und die wird hier nicht mit aufgezählt. Die Arbeit fällt doch nach Einschätzung des Verfassers wohl eher unter die Beschreibung "Der Sondengänger selbst beurteilt sein Aktivitäten selbstredend völlig anders".

@Lojoer: Kann ich nicht beurteilen, wie zufrieden Dr. G. aus D. mit "seiner Mannschaft" (wer auch immer das sein mag) ist, da ich hierüber keine fundierten Aussagen habe, aber aus dem Artikel kann ich nicht ausschließen, dass ein Sondengänger, der das Hobby so praktiziert wie ich, auf einen Platz geschoben wird, den Archäologen eher als "zu tolerierendes Übel" ansehen.
Ich persönlich sehe mich als kostenlose Hilfstruppe für die Archäologen, was natürlich nicht ganz selbstlos ist, bezeichne mich selbst als geschichtlich sehr interessiert und möchte dann aber auch gerecht beurteilt werden - bin aber eben "nur" ein "Hobby-Sondengänger".
Bei dem Artikel blicke ich da nicht ganz durch, wer die Guten und wer die Bösen sein sollen ..... :kopfkratz: :kopfkratz: :kopfkratz:
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Buddelbär in 28. August 2008, 11:07:39
Oh liebe Leute..... :besorgt:

man kann auch alles verkomplizieren, Holger hat einen ordentlichen Artikel geschrieben, der Auszug aus dem Infoblatt zum "Tag des offenen Denkmals" ist ja auch für die allgemeine Bevölkerung bestimmt, die mit diesem Thema im allgemeinen nicht vertraut ist und dieses Thema in epischer Breite sicherlich nicht interessiert.

Da lassen sich unter Umständen individuelle Befindlichkeitsstörungen nicht ausschließen. Ein Forum wie dieses  lässt sich ja auch als "elektronischer Verein" ansehen, mit Moderatoren statt Vorsitzenden etc.. 

Von einer Verbindung Geschichtsverein + Sondengänger können beide profitieren, wobei ja auch nichts gegen registrierte lonesome Sondler einzuwenden ist. 

Grüße, Buddelbär

Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Lojoer in 28. August 2008, 11:20:55
Hi dino,
natürlich kann jeder in der ehrenamtlichen Denkmalpflege nur das leisten, was im Familie und Beruf als Spielraum erlaubt.
Entscheident ist nicht wieviel er macht, sondern, dass das was er machte, so durchgeführt wird, dass die Ergebnisse wissenschaftlich verwertbar sind. Da Du Deine Funde immer ausreichend Dokumentierst (dies unterstelle ich jetzt einfach mal) stellt sich bei Dir die Frage nach dem Nutzen doch wohl eher nicht. Mir sind aber durchaus Fälle, auch bei den Nicht-MD-Nutzern bekannt, bei denen die Dokumentation einige Defizite aufweisen.
Ihr müsst ein wenig gelassener werden und nicht unbedingt Sachen, die im Rahmen eines solchen kurzen Artikels negativ angeführt werden, auf Euch beziehen.
Gruß Jörg
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: stratocaster in 28. August 2008, 12:59:04
Ich meine auch, dass sich dieser kurze Artikel mit dem Thema objektiv und differenziert
auseinandersetzt. Er stellt eine Meinung dar und hat sicher nicht den Anspruch,
die ganze Wahrheit für sich in Anspruch zu nehmen. Das geht ja auch gar nicht.

Eine Anmerkung:
Wenn manchen Sondengängern ein entsprechendes Geschichtsbewußtsein fehlt, mag das sicher stimmen.
Aber jeder hat seine Hobbys, auch im Beruf. Und wer sich als Archäologie in der frühen Antike gerne
tummelt, dem ist der 30-jährige Krieg sicher ziemlich egal. Wie halten wir es da mit Geschichtsbewußtsein
und Staatsauftrag ?

Ist aber nur meine Meinung und nicht die ganze Wahrheit. :zwinker:

Gruß  :winke:
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: dino68 in 28. August 2008, 13:56:53
@lojoer

ich sehe das ganz gelassen, keine Angst, aber hier wird einer breiten Masse ein Bild darstellt, das eben meiner Meinung nach nicht differenziert dargestellt ist und man einfach die Guten von den Schlechten nicht unterscheiden kann.
Außerdem finde ich es interessant, dass hierin eine Einschätzung unserer Arbeit durch einen Häuptling zu lesen ist, die ja nie zum Gespräch kommt, wenn man an einem Tisch sitzt. Darauf kommt's an. Allerdings denke ich, dass ich ihn mal drauf ansprechen werde.
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Lojoer in 28. August 2008, 14:36:09
Hallo dina,
ja ein wenig Anerkennung in einer direkten Aussprache würden wir uns schon einmal Wünschen von dem "Häuptling", aber letztendlich geht es darum eigendlich nicht.
Ist bin schon zufrieden, wenn er in dem Satz
"Eingebunden in Vereine oder in Verbindung mit Denkmalpflege und Universität sind seine Aktivitäten nun Teil der wissenschaftlichen Landesforschung."
uns bestätigt, dass wir Bestandteil der Landesforschung sind, d.h. unsere wissenschaftliche Arbeit nicht in Abrede stellt.
Gruß Jörg
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: fafnir in 28. August 2008, 14:48:47
Der Aufbau des Artikels spricht für sich.
Auf der einen Seite gibt es Sondengänger, die "Denkmäler ausbeuten" und bronzezeitlichen Schmuck und römische Münzen in Privatsammlungen "fern der Heimat" verschwinden lassen -
auf der anderen Seite nicht-lizensierte Sondengänger, deren kriminelles Tun im Dunkeln bleibt.
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: dino68 in 28. August 2008, 16:03:14
@ fafnir,

das impliziert doch, dass ich die Funde am besten beim nächsten Heimatmuseum der Stadt abliefern sollte, auf deren Gemarkung ich's gefunden habe. Demnach wäre es egal, ob meine Sammlung jetzt 1 oder 100 km entfernt ist.

Da muss ich mal lächeln. Klar weckt das Begehrlichkeiten.
So'ne Geschichte hat mir auch mal einer vom hiesigen Heimatverein erzählen wollen .....  :narr: :narr: :narr:

Auf jeden Fall finde ich, dass das eine sehr interessante Diskussion ist und vielen Dank an alle. Sehr interessant finde ich auch, dass der Artikel selbst bei den Sondengängern mit Genehmigung so unterschiedlich interpretiert wird  :winke: :winke: :winke: :winke:
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: thuntingcom in 08. September 2008, 23:06:03
Ich persönlich finde diesen Artikel ingesamt recht ausgewogen. Ein prinzipielles Problem ist jedoch das gängige Bild des Sondengängers. Dieser wird in Deutschland perse mit den Bereichen Antike gleichgesetzt bzw. assoziert.

Eine Person die aber z.B. gerne am Strand sucht o.ä. hat in der Regel gar keine Überschneidung mit dem Bereich Antike.

Das wollte ich nur mal ein werfen. Denn die Sonde ist sicherlich nicht der Stein des Anstoßes sondern wenn schon dann das Suchgebiet.

Grüsse,

Christian
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Die_Buddler in 08. September 2008, 23:21:26
Ich glaube nicht, das irgendeiner hier von uns heimatliche Geschichte mißachtet und auf Profit aus ist. Ob nun mit Genehmigung oder ohne.
Diese Problemfälle treten doch wohl eher in östlichen Ländern auf. DAs sind denn auch die Funde, die massenweise bei ebay angeboten wurden.
Oder es sind heimatlose Gesellen, die mit ihrer Sonde hunderte von Kilometern durch die Welt geschichte reisen um gezielt Schlachfelder oder sonstiges abzusuchen.
Die haben dann außer Profit wohl nichts im Sinn.
Ich und alle die man hier kennengelernt hat suchen doch wohl eher im näheren Umfeld.
Der Erfolg dieses Artikels wird sein, das Silex wieder vom Feld wegverhaftet wird weil er angeblich Steine aufsammelt um sie auf die Autobahn zu werfen.
Und jeder Sondengänger automatisch mit kriminellen Handlungen in Verbindung gebracht wird.
Im Großen und Ganzen ein "Scheiß" Artikel.
3/4 negativ 1/4 positiv.
Was hängen bleibt in den Köpfen ist negativ.
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: coinwhisper in 08. September 2008, 23:40:17
ich hab nur den ersten satz gelesen, mehr war nicht nötig!  :belehr:

scheiß artikel  :narr:


lg

coinwhisper  :winke:
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Sax in 09. September 2008, 07:49:22
Zitat von: coinwhisper in 08. September 2008, 23:40:17
ich hab nur den ersten satz gelesen, mehr war nicht nötig!  :belehr:

scheiß artikel  :narr:


lg

coinwhisper  :winke:

Du solltest Literaturrezension verfassen, mit deiner "Ich lese nur den ersten Satz und bilde mir dann ein Gesamturteil" Technik, könntest du mächtig abräumen, man kann sich kaum vorstellen was du da an Büchern an nur einen Tag schaffen würdest.
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: insurgent in 09. September 2008, 08:59:00
Ich weis gar nicht was ihr habt. Der Bericht ist doch OK

Und um so mehr über so einen Artikel gestritten wird, um so mehr Wahrheit steckt drin :narr:

Und nicht 99% aller Sondler auf den Feldern etc. suchen einen verlorenen Ehering oder Autoschlüssel :smoke:

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wir suchen schon nach schönen Dingen und das Argument mit der gestörten Ackerschicht und der Zerstörung durch Dünger und Pflug wird auch immer gerne genommen :engel:

Aber der Schritt danach, das Auswerten...absuchen auch von fundleeren Stellen um Dinge einzugrenzen und die Erkenntinisse dauerhaft für die Nachwelt erhalten....das fehlt doch bei vielen...wenn wir mal ganz ehrlich sind :engel:

Insofern kann uns so ein Artikel doch nur anspornen darüber nachzudenken, die Zusammenarbeit mit den Ämtern zu verbessern.

Schöne Grüße vom Insurgenten
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Lojoer in 09. September 2008, 09:18:25
Ich finde es äußerst interessant was manche aus dem Artikel herauslesen, auch wenn sie sich über den ersten Satz hinaus damit befassen.
Ich persönlich halte den Artikel, obwohl er recht kurz gehalten ist und die Gesamtproblematik wohl kaum bis in die letzte Einzelheit beleuchten kann, recht ausgewogen.
Er gibt nicht nur recht deutlich die spezielle Problematik wieder, die Archäologen und Heimatforscher mit dem Phänomen des Sondegehens haben, sondern auch die Wunschvorstellung von diesen hinsichtlich der idealen Zusammenarbeit.
Das es Sondengänger gibt die nicht mit den Archäologen zusammenarbeiten und deren Funde Größtenteils undokumentiert in irgendwelchen Sammlungen in Schubladen verschwinden können wir ja wohl nicht ernsthaft wegdiskutieren. Auch hier im Forum ist sicher der ein oder andere vertreten, der sich der wissenschaftlichen Bedeutung seiner Funde nicht bewusst ist oder (ich denke jetzt an einen speziellen Vertreter) der generell die Vergangenheitsforschung für schwachsinnig und unmaßgeblich für unser heutiges Leben hält.
Wie sich der Archäologe die vernünftige Zusammenarbeit vorstellt, wird im Artikel nachfolgend deutlich.
Zitat
,,Ziel des ,,klassischen" Heimatforschers ist es stets, mit seinem Wirken die Geschichte einer Region zu erhellen. Dazu gehört neben der Feldbegehung auch die Archivarbeit und die theoretische Auseinandersetzung mit den vorgeschichtlichen Epochen. Die Metallsonde dient nur als weiteres Hilfsmittel. Über Jahre und Jahrzehnte minutiöser Arbeit entsteht so ein facettenreiches Bild einer Landschaft von den Anfängen bis in die Gegenwart."

Wenn es nun weiter heißt
,,Vielen (also nicht allen) der Sondengänger fehlt dieser (wissenschaftliche) Bezug zur Geschichte völlig – hier steht das Finden im Vordergrund."
müssen wir uns an die eigene Nase packen und uns fragen: Ist das bei mir der Fall.

Dass dem nicht immer so ist wird fortgeführt
,,Allerdings ist auch festzuhalten, dass bei dem Einen oder Anderen über die getätigten Funde das Interesse an der Geschichte geweckt wird. Eingebunden in Vereine oder in Verbindung mit der Denkmalpflege und Universität sind seine Aktivitäten nun Teil der wissenschaftlichen Landesforschung."
Auch hier im Forum sind genügend entsprechende Beispiele von Usern vorhanden, die sich aktiv in der Forschung engagieren. Ich möchte hier nur auf das Nachrichtenblatt des Sucherforums verweisen.
Das hiermit mitunter ein enormer Arbeitsaufwand verbunden ist und jeder natürlich in der ehrenamtlichen Denkmalpflege nur das leisten kann, was im Familie und Beruf als Spielraum erlaubt, habe ich oben bereits erwähnt.
Entscheidend ist jedoch nicht wie viel der einzelne leistet, sondern, dass das was er machte, so durchgeführt wird, dass die Ergebnisse wissenschaftlich verwertbar sind.
Nicht verhehlen will ich in diesem Zusammenhang jedoch auch, dass gerade diese forschende Tätigkeit mindestens genauso Suchtpotenzial enthält, wie das eigentliche Sondegehen selbst.   
In diesem Sinne und im Sinne von Insurgent
Zitat von: insurgent in 09. September 2008, 08:59:00
Insofern kann uns so ein Artikel doch nur anspornen darüber nachzudenken, die Zusammenarbeit mit den Ämtern zu verbessern.

Gruß Jörg
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Die_Buddler in 11. September 2008, 01:14:24
Zitat von: insurgent in 09. September 2008, 08:59:00
Ich weis gar nicht was ihr habt. Der Bericht ist doch OK

Und um so mehr über so einen Artikel gestritten wird, um so mehr Wahrheit steckt drin :narr:

Und nicht 99% aller Sondler auf den Feldern etc. suchen einen verlorenen Ehering oder Autoschlüssel :smoke:

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wir suchen schon nach schönen Dingen und das Argument mit der gestörten Ackerschicht und der Zerstörung durch Dünger und Pflug wird auch immer gerne genommen :engel:

Aber der Schritt danach, das Auswerten...absuchen auch von fundleeren Stellen um Dinge einzugrenzen und die Erkenntinisse dauerhaft für die Nachwelt erhalten....das fehlt doch bei vielen...wenn wir mal ganz ehrlich sind :engel:

Insofern kann uns so ein Artikel doch nur anspornen darüber nachzudenken, die Zusammenarbeit mit den Ämtern zu verbessern.

Schöne Grüße vom Insurgenten
Wir tauschen uns vorher mit dem Bauern aus. Meistens haben die auch schon Funde gemacht.
Seien es nur Musketenkugeln.
Ich habe auch Dich insurgent, loenne etc. schon gefragt wegen diesem "Musketenacker".
Es kamen schwammige Erklärungen: Schützenfestl.
Ich alleine habe schon mindestens 7 kg Kugeln geborgen.
Spitzgeschosse jeder Art sowie Rundkugeln aller Kaliber.
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: insurgent in 11. September 2008, 20:37:08
Zitat von: Die_Buddler in 11. September 2008, 01:14:24
[
Wir tauschen uns vorher mit dem Bauern aus. Meistens haben die auch schon Funde gemacht.
Seien es nur Musketenkugeln.
Ich habe auch Dich insurgent, loenne etc. schon gefragt wegen diesem "Musketenacker".
Es kamen schwammige Erklärungen: Schützenfestl.
Ich alleine habe schon mindestens 7 kg Kugeln geborgen.
Spitzgeschosse jeder Art sowie Rundkugeln aller Kaliber.

Das ist keine schwammige Erklärung, sondern höchstwarscheinlich Tatsache :smoke:
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Entetrente in 11. September 2008, 21:48:29
 :winke: Was auch gut sein kann ( wir haben hier ein solches, jahrhundertelang gebrauchtes Gebiet.....) sind Übungsfelder für Reservisten.

Inklusive Kanonier-Schule. Feldschmiede usw.


Die Heimatvereine wissen meist noch davon.



Besten Gruß

 
Titel: Re: Artikel eines Archäologen über Sondengänger
Beitrag von: Iwero in 11. September 2008, 22:41:22
Dass solche Artikel immer so hohe Wellen schlagen müssen  :irre:
Finde den Bericht gar nicht so schlecht.
Es ist die Meinung eines Archäologen der anscheinend nicht unbedingt
gegen eine Zusammenarbeit mit uns "Hobby-Archäologen" ist. Jedoch mit einem
vernünfigen Respektabstand.
Diese Meinung gefällt mir zumindest besser als die, die ich neulich aus dem
Mund eines renomierten Archäologen und Autor vernehmen durfte:
"Unter den Sondengänger gibt es nur graue und schwarze Schafe,... "
... ich sag mal wie unter den Archäologen.

Irgendwann wird der Zeipunkt kommen da sitzen Archäologen und Sondengänger
an einem Tisch und betrinken sich....  :narr:  :narr:  :narr:
... ist sowas wie mit dem Weltfrieden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

grüsse
IWERO

PS: Ich war mal so frech und hab euren Artikel "geklaut" und in ein anderes Forum
zur Disskusion gestellt. Hoffe es ist kein Problem sonst werde ich ihn wieder entfernen.