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Sondengehen => Fundstellen, Schätze und Sagen => Thema gestartet von: Alemanne in 06. Juni 2003, 14:54:20

Titel: Schatzbühl
Beitrag von: Alemanne in 06. Juni 2003, 14:54:20
Hallo Experten und Interessierte,

bei meinem Heimatsort handelt es sich um eine Gemeinde mit ca. 4.400 Einwohnern, das auf -ingen endet und auf alemannischen Ursprungs zurückzuführen ist. Die Gemarkungsfläche ist mit über 2.400 ha sehr üppig und deutet auf eine grosse alemannische Siedlung hin. Bereits vor dem 30-jährigen und der großen ersten Pest in D hatte das Dorf über 1.500 Einwohnern!!
Nach längeren Recherchen in Heimatbüchern, Flurkarten und Flurnamensverzeichnissen bin in auf Folgendes gestossen:

Flurname: Schatzbüchel (1558), Schatzbühl (um 1600) - existiert heute nicht mehr. Über Querhinweise bin ich dann noch auf den Flurnamen "Auf Lebern" gestossen (existiert ebenfalls nicht mehr), der unmittelbar an den "Schatzbüchel" angrenzt. Man muss wissen, dass Lebern von "Leh" abgeleitet wurde, was soviel wie Grabhügel, Grabstätte bedeutet. Nun bin ich mit meiner Digi an den Ort gegangen, der mit ziemlicher Sicherheit, dem eben beschriebenden entspricht. Das Gelände liegt ca. 1km vom Ortskern entfernt. Bis heute wurde noch kein Gräberfeld entdeckt, ganz anders bei den umliegenden -ingen Gemeinden.
So und nun würde ich gerne Eure Meinung dazu hören.
Viele Grüße und gut Fund

Titel: Bild 1
Beitrag von: Alemanne in 06. Juni 2003, 14:55:07
..aus Ost-West-Richtung..
Titel: Bild 2
Beitrag von: Alemanne in 06. Juni 2003, 14:55:46
aus Süd-Nord-Richtung..
Titel:
Beitrag von: Alemanne in 06. Juni 2003, 14:56:10
Titel:
Beitrag von: Lugus in 06. Juni 2003, 18:25:24
Hallo Alemanne :hallo:

Meiner Meinung nach ist das ein keltisches Hügelgrab! Frag doch mal bei deiner Gemeinde nach.

Mfg: Lugus :winke:
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 19. Juni 2003, 15:07:27
Auf jeden fall ist es ein künstlicher Hügel!
Schon mal auf der Topkarte nachgeschaut, ob da ein Hügelgrab eingetragen ist (BD!)

Titel:
Beitrag von: Alemanne in 03. Juli 2003, 09:50:28
Hallo Spürnase,

in der Topo-Karte ist kein BD eingetragen. Ich werde die Stelle demnächst mal unsererm Kreisarchi zeigen - mal schaun, was der meint. Ich werde das Forum auf jedenfall auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße
Titel:
Beitrag von: Flinc in 03. Juli 2003, 10:39:13
Hallo miteinander!

Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass der Hügel glazialen Ursprungs ist (Drumlin)?

Grüsse

Flinc
Titel:
Beitrag von: Spurobold in 04. Juli 2003, 17:31:04
Hallo!

Was bedeutet eigentlich das Wort Bühl/Büchel?

Schaut wirklich nach einem Grabhügel aus.
Wie groß ist der Hügel denn?

Viele Grüße
Gut Fund
Spurobold
:-D

Funktioniert das zweite Bild nur bei mir nicht oder gehts bei euch auch nicht?


[Bearbeitet am 4-7-2003 von Spurobold]
Titel:
Beitrag von: Daniel in 04. Juli 2003, 21:36:44
@Spurobold
Schau mal da.:besserwiss:

http://www.jotonius.de/beitraege/flurnamen.htm

Gruß Daniel
Titel:
Beitrag von: Alemanne in 09. Juli 2003, 14:53:23
Hallo Flinc,

gegen einen Drumlin spricht, dass der Hügel für einen Drumlin relativ kleine Ausmasse aufweist(ca. 50 x 40 x 5 m) und dass er nicht tropfenförmig ist, sondern gleichmässig flach an- und absteigt. Allerdings kenne ich mich da nun überhaupt nicht aus.

Viele Grüße
Alemanne
Titel:
Beitrag von: Flinc in 09. Juli 2003, 15:17:31
Hallo Allemanne!

Naja, hast schon recht, für einen Drumlin ist es etwas klein, aber Mutter Natur lässt sich nicht immer in eine strenge Klassifikation pressen (ein Drumlin ist immer...). Und die Form in 3D ist von den Bildern nicht eindeutig abzuleiten...

Wie auch immer, ich will Dir nicht Dein Hügelgrab abstreiten (da kenne ich mich nämlich nicht aus); ich wollte nur sagen, dass solche kleinen Hügel durchaus pure Geologie sein können...

Grüsse  :hallo:

Flinc
Titel:
Beitrag von: Lojoer in 10. Juli 2003, 11:30:29
Hallo Alemanne,
der Hügel sieht nicht schlecht aus. Muss auf jedenfall weiter untersucht werden. neben Grabhügel kommt auch eine frühmittelalterliche Burg in Frage. Hast Du die unmittelbare Umgebung mal auf Keramikscherben hin abgesucht. :idee: In alten Siedlungsgebieten immer die Äcker nach Keramik absuchen. :besserwiss: Bringt gute Hinweise.
Gruß Jörg
Titel:
Beitrag von: Alemanne in 01. August 2003, 13:28:52
Hallo Jörg,

die Umgebung hab ich noch nicht genau auf Scherben etc. abgesucht. Deine Vermutung könnte jedoch untermauern, dass in den 1920er Jahren bei Anlegen einer "Rübenmiete" in diesem Gewann Werkzeuge aus Knochen und Zähnen sowie Webstuhlgewichte und Spindeln gefunden wurden. Könnte ein Hinweis sein.

Gruß
Alemanne