Hallo,
haben Fäkalienäcker erhöhte Phosphatwerte und wenn ja sind diese bei der heutigen Düngung überhaupt aussagekräftig?
:kopfkratz:
LG und Danke schonmal
Gute Frage :kopfkratz:
Ist, glaube ich, noch nie untersucht worden :nixweiss:
Interessante Frage!
Kann man das nach jahrzehntelangem Kunstdüngereinsatz überhaupt noch irgendwie nachweisen
oder ist da irgendwann mal das "Höchstmaß" erreicht? :kopfkratz:
Ich habe bei mir 3 Fäkalienacker auf denen ich mal zum Spaß den PH Wert gemessen habe, bei allen lag der PH Wert etwa + 1,5 bis + 2,0 im Vergleich zum angrenzenden Acker. Dies ist zwar eine Erkenntnis aber keine allzu spannende wie ich finde, da diese Abweichungen ja überall auftreten können.
Ich habe mir auch schon einige Gedanken darüber gemacht, Fäkalienfelder über irgendwelche Werte zu finden, die richtige Idee kam mir aber noch nicht. :nixweiss:
Von Ausgrabungen kenne ich Phosphatuntersuchungen mit klarem Ergebniss unter Ackerböden. Aber Ackerbodenuntersuchungen auf Phosphatwerte.........
Zitat von: Mario G in 27. Dezember 2013, 20:28:24
..
Ich habe mir auch schon einige Gedanken darüber gemacht, Fäkalienfelder über irgendwelche Werte zu finden, die richtige Idee kam mir aber noch nicht. :nixweiss:
Na, die finden wir doch mit den Augen :smoke: :winke:
keine allzu spannende wie ich finde, da diese Abweichungen ja überall auftreten können.
hmm nun aber man könnte die suche shcon etwas eingenzen und wenn man dann noch die passende menge an scherben findet..
wenn ich wüsste wo ein fäkalienfeld ist würd ich zu gern auch mal messen..
Zitat von: insurgent in 27. Dezember 2013, 20:30:57
Na, die finden wir doch mit den Augen :smoke: :winke:
Naja gerade bei Wiesen nicht ganz so einfach und ich habe hier alle leider unter der Wiese. Eins habe ich durch Maulwurfshaufen entdeckt, die anderen waren eher Glück. Nun versuch ich es mal mit dem Hund, dass erfordert aber noch einiges an Training :smoke: :dumdidum:
Mit dem PH Wert ist zwar ziemlich eindeutig, aber leider unterscheidet sich dieser hier zum Teil von Meter zu Meter extrem. Viel alter Heideboden also saurer Boden, dann ein paar Meter weiter eine Anhöhe aus Lehm, dann Moor usw.
ich frage mich das schon eine weile und wir haben hier einen acker wo kaum scherben sind (bis jetzt nur eine mittelalterliche)
aber der acker heist Käserutsche, kommt von Kiesrutsche und dort wurde jahrelang müll entsorgt... allerdings noch vor 50 jahren
ich frage mich nun ob die ecke wohl schon früher genutzt wurde und ob man die Düngewerte von heute rausfiltern kann weil diese immer gleich sind?
zudem liegt der größte Teil unter einer wiese
Ich glaube nicht das man das messen kann.
Das was du suchst, bzw. finden möchtest ist zu einer Zeit in die Erde gekommen als man eben natürlichen Dünger genutzt hat. Eigentlich alles organische Stoffe die gar nicht soviel Phosphor enthalten haben. Phosphatdünger kam mit der Guanodüngung auf und dann später nach der Erfindung des Kunstdünger. Dann kommt auch die natürliche unterschiedliche Zusammensetzung der Erde dazu. So werden Messungen durch die natürliche Verteilung nicht signifikant sein. Da sind Flurnamen und Scherbenfunde bestimmt sicherer. In deinem Fall " Kiesrutsche" hört es sich auch mehr nach Grube an die gefüllt worden ist mit Abfällen. In dem Fall sind die ältesten Schichten am tiefsten. :heul:
Michael
hmm..ok..
nur das man auf einer wiese schwer scherben findet :zwinker: vieleicht findet ja einer noch eine methode..
Zitat von: Humboldt in 28. Dezember 2013, 12:36:24
hmm..ok..
nur das man auf einer wiese schwer scherben findet :zwinker: vieleicht findet ja einer noch eine methode..
Über Flurnamen, z.B. Redder, Stadtfeld etc. :winke:
Redder?
Hi! Ich bin Sondelanfänger und würd gern wissen wieso es von Interesse wäre die Phosphorwerte zu wissen. :kopfkratz:
vereinfacht gesagt: durch Phospatuntersuchungen der Böden lässt sich feststellen, ob hier organisches Material zu Boden gebracht wurde (Essensreste, Müll, Fäkalien, Tier-Dung). Damit kann man in Kombination mit anderen Erkenntnissen (bspw. Reste Gebäude, Wälle, usw) indirekt auf (ggf. vergangene) Siedlungen schließen.
Link mit interessanten Details ->
http://www.joern-heinlein.de/7.html
Beispiel (Auszug aus "Ausgrabungen am Niederrhein" von Rudolf Stampfuß), Messwerte bspw. alle 20m, wenn interessante Stellen bis zu 10m Distanz. Ergebnisse zwischen 0 und 25. Auf der Karte Wälle (Planquadr. K, L, I, J), verm. ehem. Siedlungsstelle (Gehöft o.ä.) auf G, H, ehem. Katstelle auf A, B., vorgeschichtl. Siedlungsspuren auf D (hier nicht wirklich zu erkennen).
Wenn man heute durch den Wald spaziert -> Die Wälle lassen sich nur bei genauem Hinsehen erkennen und von "normalen" Entwässerungsgräben unterscheiden, bei der ehem. Siedlungsstelle sieht man nur den Weg und Wald... viel Wald :zwinker:
Zitat von: Belta in 22. Dezember 2014, 16:33:55
vereinfacht gesagt: durch Phospatuntersuchungen der Böden lässt sich feststellen, ob hier organisches Material zu Boden gebracht wurde (Essensreste, Müll, Fäkalien, Tier-Dung). Damit kann man in Kombination mit anderen Erkenntnissen (bspw. Reste Gebäude, Wälle, usw) indirekt auf (ggf. vergangene) Siedlungen schließen.
Link mit interessanten Details ->
http://www.joern-heinlein.de/7.html
Wieder was dazu gelernt. :belehr:
Danke :super:
Das wird heutzutage schwieriger, denn die Bauern müssen jährlich Bodenproben von ihren Äckern nehmen und untersuchen lassen.. Hierbei will man eine Überdüngung der Äcker vermeiden schon wegen dem Grundwasser. Dazu kommt noch, daß man früher mit phosphattreichen Düngern gearbeitet z.B Thomasmehl. Somit werden die Werte dann überlagert. Wenn Du den PH-Wert als Grundlage nimmst bringt das gar nichts wenn Du in Moorböden das misst, denn die sind schon immer sehr sauer. Phosphorwerte sind nur dann für ewentuelle Besiedlungen aussagekräftig, wenn sie in tieferen Schichten und nicht in der Ackerkrume gemessen werden.
Derfla :winke:
Guten Morgen,
in der Stadt bzw. Wüstungs Archäologie kann man diese Erde recht gut erkennen. Sie weist meist eine andere Verfärbung als das andere Erdreich auf. Oft geht die Verfärbung von Grau ins Gelb fast grün. Die subjektive Beobachtung scheint so zu sein, als ob man die tierischen fette im Boden fast noch erahnen kann. Also Grabungsbeobachtung kenne ich persönlich diese Verfärbungen bis in das 10. Jahrhundert. Wird aber bestimmt auch noch in älteren Bodenschichten zu erkennen sein. Bodenuntersuchungen konnten wir bislang leide keine durchführen lassen, da einfach das Geld fehlte.