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Restauration / Handwerk / Methodik => Fundreinigung und Restauration => Thema gestartet von: Alex0302 in 20. September 2010, 12:30:05

Titel: Waschsoda
Beitrag von: Alex0302 in 20. September 2010, 12:30:05
Hallo Sondlergemeinde. :winke:
Ich wollte mal fragen ob schon jemand Erfahrungen hat der mit Waschsoda seine Funde gereinigt hat? Ich habe mir heute mal einen Beutel gekauft (0,95 Cent) und habe mal 2 Teile eingelegt in so eine Mischung.Ein Kumpel sagte mir das es mit dem Soda sehr gut gehen würde  :kopfkratz:Meine eingelegten Teile liegen jetzt erst seit 20 Minuten drin und das wasser ist schon ganz trüb und grau geworden an den Teilen sieht man eigentlich nichts das sie kaputt gefressen werden.Am Glasboden liegt jetzt nur die Verunreinigung vom Acker.Wäre nett wen mir jemand von euch seine Ergebnisse und Erfahrungen mitteilen würde.
Gruß und gut Fund
Alex0302
Titel: Re:Waschsoda
Beitrag von: SalPeter in 01. Oktober 2010, 15:56:14
Hallo!
Natriumcarbonat wird seit langer Zeit durch den Menschen genutzt. Schon die alten Ägypter setzten es zum Mumifizieren ein. Ebenso fand es seit dem Altertum Verwendung als Reinigungsmittel und bei der Glasherstellung. Heute wird Natriumcarbonat von fast allen Industriezweigen eingesetzt und ist damit eines der vielseitigsten chemischen Produkte.

Die Glasindustrie verwendet Soda als Rohstoff für ihre Glasschmelzen. Sie ist der größte Sodaverbraucher. Soda ist einer der Glasbinder, der in der Glasschmelze das Auskristallisieren der wieder erstarrenden Schmelze verhindert und damit Glas amorph macht. Der Anteil an Soda bestimmt auch die Fließfähigkeit der Schmelze.
Die Chemische Industrie setzt Soda zur Herstellung von Bleichmitteln, Borax, Chromaten wie Natriumchromat und Natriumdichromat, Farben, Füllstoffen, Gerbereihilfen, Industriereinigern, Kryolith, Leim- und Klebstoffen, Metallcarbonaten, Natronsalpeter, Perborat, Natriumphosphaten wie z. B. Pentanatriumtriphosphat, Silikaten (Wassergläser) wie z. B. Natriummetasilikat-Pentahydrat und Natriumorthosilikat, Sulfit, Ultramarinfarben, Wasserglas u. a. Chemikalien ein.
In der Eisenhüttenindustrie wird Soda zur Entschwefelung von Roheisen, Gusseisen und Stahl und als Flotations- und Flussmittel verwendet.
In der Waschmittel- und Seifenindustrie werden mit Soda Grobwaschmittel und andere Reinigungsmittel hergestellt und Fette verseift. Früher wurde Soda zu diesem Zweck kaustifiziert.
In der Papier- und Zellstoffindustrie dient Soda sowohl zum Aufschluss, zur Neutralisation, zum Reinigen und Bleichen als auch zur Aufarbeitung von Altpapier.
weitere Anwendungen:
Erzeugen der glänzend braunen Oberfläche von Laugengebäck
Lederindustrie
Wasserreinigung
Innere Speisewasseraufbereitung bei Dampfkesseln
Keramik- und Emailleherstellung
Textilindustrie
Rauchgasentschwefelung
Urtitersubstanz nach Arzneibuch
Wasserenthärter
Entgiftung von Nervenkampfstoffen
ph-Wert Anhebung in Schwimmbädern ("Plus Granulat" ist meist Natriumcarbonat)
mfG
Titel: Re:Waschsoda
Beitrag von: Alex0302 in 01. Oktober 2010, 19:44:08
Guten Abend SalPeter :winke:
Ich danke dir für die Aufklärung!
gruß Alex0302
Titel: Re:Waschsoda
Beitrag von: Goatman in 02. Oktober 2010, 08:57:39
Hi,

@ Alex0302,
kannst du uns netterweise mal Bilder vom
Resultat zeigen.

@ SalPeter,
auch von mir Danke für die ausfühliche Info.  :winke:
Titel: Re:Waschsoda
Beitrag von: Lojoer in 08. Oktober 2010, 07:57:45
Was haben wir unter den Funden "Teile" zu verstehen.
Metall? Welches?
Oder was ganz anderes.
Beim Reinigen kann das Waschmittel was für das eine Material gut ist für das andere verherend sein.
Gruß Jörg
Titel: Re:Waschsoda
Beitrag von: geohans in 08. Oktober 2010, 08:44:02
Vorsicht bei patinierten Kupferartefakte!
Basische Flüssigkeiten setzen der Patina ernorm zu und destabilisieren die Kupfersalz/hydroxid-Verbindungen. Selbst wenn es oberflächlich keine Veränderungen gibt, lösen die Basen wichtige Bausteine aus den Patinaverbindungen.

Gruß

Hannes