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Restauration / Handwerk / Methodik => Fundreinigung und Restauration => Thema gestartet von: undertaker in 01. Mai 2007, 13:09:00

Titel: Kupfermünzen
Beitrag von: undertaker in 01. Mai 2007, 13:09:00
Hallo,

ich finde immer wieder neuzeitliche Münzen aus Kupfer die Dank moderner Düngung in einem beklagenswerten :heul: Zustand sind. Von Patina keine Rede sindern nur bröseliges Kupferoxid. Teilweise kann man die Prägung noch erkennen teilweise sind sie ganz platt.
Wie geht man an die Dinger am besten ran um zu erhalten was noch über ist? Reinigen mit Glasradierer bis sie wieder halbwegs nach einer Münze aussehen? Drehmeln mit Messing oder Stahlbürste hat nach meiner Erfahrung keinen Sinn.

Gut Fund

Undertaker
Titel: Re: Kupfermünzen
Beitrag von: stratocaster in 01. Mai 2007, 23:08:57
Meine Erfahrung ist:
wenn sie platt sind, sind sie platt  :platt:
Da geht dann nichts mehr

Sieh mal hier:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,23742.0.html

(Der Beitrag war übrigens vom 1. April  :narr:)

Gruß und  :gn
Titel: Re: Kupfermünzen
Beitrag von: undertaker in 02. Mai 2007, 09:52:17
Hallo,

das man aus einer restlos platten Münze höchstens noch eine Unterlegscheibe machen kann ist wohl allen klar.  :frech:
Aber zwischen Platt und ganz Platt gibt es doch schon Unterschiede. Und meine Frage betrifft die Münzen wo man noch etwas erkennen kann. Dass die sich nicht mehr zu einem Prachtexemlar für eine Sammlung mutieren liegt in der Natur der Sache.
Also nochmal die Frage. Wie kann man retten was noch zu retten ist?

Gut Fund

Undertaker
Titel: Re: Kupfermünzen
Beitrag von: c-4 in 02. Mai 2007, 11:03:09
Gute Frage, das hängt immer vom Zustand des jeweiligen Teils ab. Ich habe es mir abgewöhnt, allgemeine  Ableitungen dazu  abzugeben, da d der Zustand in weiten Grenzen schwanken kann, auch wenn es äußerlich nicht so aussieht.  Die beste Methode, wenn auch die arbeitsintensivste, ist  immer noch das Säubern von Hand unter dem Stereo-Mikroskop bzw. unter der Standlupe,die reicht  mitunter auch aus. Wem das zu viel Arbeit für zu wenig Münze ist, der kann  vorsichtig  chemisch säubern, z.B. mit EDTMP oder EDTA. Dazu braucht man aber auch Fingerspitzengefühl, sonst ist die gesamte Patina weg und  die U-Scheibe fertig.
Das gleiche gilt für Ultra Schall-Reiniger, jedenfalls die der besseren Sorte.  Die Krönung der Reinigungskunst ist die Verwendung eines sog. Mikrostrahl - Gerätes, welches  allerdings kostenmäßig übel zu Buche schlägt und daher für die Wenigsten in Frage kommt. Damit ist es möglich, hauchdünne Beläge gleichmäßig abzunehmen und stückweise freizulegen, vor allem, wenn weiche Strahlmittel verwendet werden.
Titel: Re: Kupfermünzen
Beitrag von: nobody in 02. Mai 2007, 11:57:12
Wenn man mit Stereo-Mikroskop und Co. anfängt muß die Substanz der Münze bzw. der Patina
schon sehr gut sein, sonst kommt unterm Strich nichts raus.
Wenn man nur das reine poröse Kupfer hat und man kaum noch was erkennen kann,
geht es ja eigentlich nur noch um die Bestimmung. Was sich als sehr wirksam erwiesen hat ist,
wenn man solche Münzen leicht über ein Blatt Papier reibt, was auf einer planen Unterlage liegt (zB.Glasscheibe).
Dadurch werden die erhabenen Bereiche geglättet und man kann die Kontur wieder erkennen.
Ist dann sicherlich nichts für die Vitrine, aber man weiß was vor einem liegt.

nobody