Hallo C-4, ich mach gerade für die Archäologen in meiner Heimatstadt eine Nachuntersuchung des Bodenaushub's einer Sielbaustelle. Es ist dort auch noch die erste Wasserleitung von 1280-1310 vorhanden. Die Eisenfunde aus der unteren Ebene kommen auch aus dieser Zeit und sind ohne Rost wenn sie rauskommen. Der Restaurator vom Landesamt sagte mir, dass man solche Funde nicht zu entsalzen braucht, sondern nur Trocknen und Wachsen oder Lackieren. Zum entsalzen nimmt er aber eine Lösung aus 30 L. dest. Wasser, 600 g. Natronlauge und 1200 g. Natronsulfid. Er sagt, diese Lösung holt auch Cloride aus dem Eisen, die dest. Wasser nicht löst und die Teile rosten nicht weiter (PH über 9).
Hast Du Erfahrung mit den zwei Fragen.
Schönen Gruß vom Insurgenten
Noch ein Bild mit zwei Sinteln (Kalfatklammern)
Das Verfahren ist schon lange bekannt, wird von einigen Restauratoren angewendet, allerdings wird Natriumsulfit verwendet, nich Natriumsulfid. Die Wirksamkeit wird als gut beschrieben, es gibt aber auch gegenteilige Aussagen, vor allem, da der Aufwand sehr hoch ist. Die Entsalzung mit Dampf ist sehr wahrscheinlich mindestens genau so wirksam, aber einfacher in der Durchführung.
Danke C-4 für die Antwort. Wie siehst Du das mit dem "rostfreien" aus der Tiefe, muß man das auch entsalzen???
Schöne Grüße vom Insurgenten
Ich denke mal, dass deine tiefe "Schlammschichten" ein anoxisches Mileau haben, sprich keinen freien Sauerstoff, eher H2S. In so einer Umgebung entstanden in Vorzeiten auch gute Fossilien, bei denen deswegen sogar Weichteile erhalten geblieben sind! :-)
Sauerstoff in irgendeiner Form (aus der Luft oder gelöst in Wasser) brauchts zum Rosten und wenn keiner da, dann kein Rost!
Stimmt im Prinzip, aber Chlor kann den "Job" des Sauerstoffs auch ganz gut...