Hallo Leute,
aus Grabungen im neolithischen Alpenraum stammen einige durchlochte Kirsch und Schlehenkerne,
die als Schmuck getragen wurden.
Leider habe ich keine Wildkirschen sondern "nur" die Heutigen. Schlehen habe ich noch vom Winter
vorrätig.
Ich als alter " Bohr " und " Lochfanatiker " der Vorzeit hatte es schon lange vor die Kerne der
genannten Früchte zu bearbeiten.
Die getrockneten Kerne habe ich mit einem dünnen Abschlagbohrer ( geschäftet ) und einem
winzigen Kratzer bearbeitet. Es ist eine schöne " Fummelarbeit " zum beruhigen. :-D
Hier nun die Fotos.........
die hellen sind die Kirsch und die dunklen die Schlehenkerne
(http://img5.imageshack.us/img5/6082/img0601zm.jpg)
hier sind die Werkzeuge und ganz re. zwei unbearbeitete Kerne
(http://img806.imageshack.us/img806/2931/img0595.jpg)
Hallo Manfred,
ab mit dir ins Magdalénien! Da hat man auch alles verziert, was nicht weglaufen konnte! :narr:
Echt klasse deine Arbeit.. kann ich mir gut vorstellen, dass das beruhigend wirkt. :super:
Was ich mich allerdings frage ist, für was du den Kratzer brauchtest? Einfach nur zum Glätten des Äußeren der Kerne oder irgendwie beim Bohrvorgang?
Schöne Grüße,
Markus
....sorry, ich denke immer jeder kennt sich mit den Gerätschaften und deren Handhabe aus. :dumdidum: :dumdidum:
Bevor der Bohrer angesezt wird, "säge" ich mit dem gezackten Kratzer eine kleine Nut ein, damit die Bohrspitze nicht
abrutscht. Auch die äusseste Rinde der Kerne wurde mittels Kratzerchen bearbeitet.
:winke: Manfred
ahh.. jetzt wo du es sagst, sehe ich auch die zackige Retusche am Kratzer! :winke:
Danke! Markus
Zitat von: Mark77 in 09. Juli 2010, 00:42:14
ahh.. jetzt wo du es sagst, sehe ich auch die zackige Retusche am Kratzer! :winke:
Danke! Markus
ich denke der Kratzer oder auch Schaber sind zu viel mehr Arbeiten genutzt worden als viele Leute annehmen.
Für mich ist es ein typisches Universalwerkzeug das sehr schnell gefertigt und überall eingesetzt werden kann.
Deswegen gehören diese Werkzeuge ja auch zu den zweithäufigsten Funden, neben den Abschlägen.
:winke: Manfred
Da hast du Recht, Manfred!
Ich nutze eben nur unretuschierte Klingen und Abschläge, da ich Elfenbein bearbeite.
Deswegen war mir das nicht gleich so klar. :winke:
Schöne Grüße,
Markus
Tolle Arbeit Manfred,
was "kostet" eine Schlehenkette mit längsgebohrten Kernen?
Zum Tausch hätte ich im Angebot, Schlagsteine (diverse Größen), Flintsteine mit Loch (Hühnergötter),
einfache, glatte fast kugelrunde Flintsteine (Rasselstene die noch nicht rasseln)...
Groot ut Essen
Jürgen
PS mein geplanter Urlaub an der Ostsee fällt dieses Jahr aus. :heul:
....kosten tun sie garnichts, die Früchte wachsen in jedem gesunden Knick. Nur sammeln, futtern und verarbeiten. :zwinker:
Ich verkaufe grundsätzlich nichts, da kann kommen wer will. :dumdidum:
Der Tausch von Material ist aber möglich.
Wie meintest du das mit dem quer durchbohren ???? Der Kern besteht aus zwei Schalen und einer "Naht", wenn in dieser
Verbindungsnaht gebohrt werden würde platzt das Ganze und die Hälften fallen auseinander :kopfkratz: :kopfkratz:
:zwinker: :winke:
Zitat von: Marienbad in 09. Juli 2010, 13:16:32
....kosten tun sie garnichts, die Früchte wachsen in jedem gesunden Knick. Nur sammeln, futtern und verarbeiten. :zwinker:
...
Wie meintest du das mit dem quer durchbohren ???? .
Ich schrieb "längsgebohrten Kernen" und meinte so wie auf dem Bild, fänd ich sehr schön,
aber da klappt dann aus den von Dir genannten Gründen nicht?
Arbeit muss bezahlt werden.
An den Erwerb dachte ich erstens nicht im ernst :zwinker:, aber wenn doch :-D, dann natürlich ausschließlich per Naturalientausch.
Groot
Jürgen
Der seitliche Druck vom Flintbohrer würde den Kern in zwei Hälften Spalten.
Ein sehr schnell rotierender heutiger elek. Metallbohrer würde es sicher schaffen,
da dieser sich mit weniger Druck in das Material einarbeiten lässt.
Für die Durchlochung der Kerne mit dem Flintbohrer und Kratzer habe ich
15 Minuten benötigt, da kann man sich vorstellen wie lange es dauert um ca. 120
Kerne zu durchlochen. Das ist dann aber eine " Kette ", die rundherum mit Kernen
bestückt ist.
:winke: Manfred
....Übung macht den Meister :zwinker: nach diesem Motto kann ich hier etwas dazu tun.
Ich habe ein anderes Werkzeug zum Glätten genommen, einen unbearbeiteten Abschlag in
geschäfteter Form.
Bei dem 40. Kern habe ich nochmal die Zeiten fürs Bohren und Glätten gestoppt.
4,8 Minuten waren es nun fürs Bohren und 3,5 Min. fürs Glätten.
Zusammen 8,3 Min. das ist etwa die Hälfte der Zeit wie beim Beginn der Arbeit. ( 15 Min. )
Hier sind nun 68 Kerne aufgefädelt.
(http://img204.imageshack.us/img204/4913/img0698tx.jpg)
Die Bohrerspitze nach der Arbeit.
(http://img189.imageshack.us/img189/5672/img0670f.jpg)
Der neue Abschlag zum Glätten, die kleinen Absplitterungen sind oben
an der Arbeitsflächezu sehen, hoffe ich. :zwinker:
(http://img293.imageshack.us/img293/2867/img0682o.jpg)
Hier ist unten die Arbeitsfläche
(http://img203.imageshack.us/img203/6441/img0687gq.jpg)
Zum Vergleich ein bearbeiteter und ein unbearbeiteter Kern.
(http://img337.imageshack.us/img337/1769/img0690o.jpg)
Fein!! :super:
Da sieht man mal wieder wie schnell man wird, wenn man etwas öfter fabriziert!
Klasse Arbeit, Manfred und Hut ab! :daumen:
Zitat von: Mark77 in 12. Juli 2010, 15:19:10
Fein!! :super:
Da sieht man mal wieder wie schnell man wird, wenn man etwas öfter fabriziert!
Klasse Arbeit, Manfred und Hut ab! :daumen:
...ja Mark, dass soll dieses Beispiel ja auch zeigen. :zwinker:
:winke: Manfred