Ich habe mich nun auch mal an den Bronze- und Messingguss herangewagt.
Insbesondere interessiert mich hierbei die Reproduktion von Fundstücken, wobei ich diese als Vergleich den Orginalfundstücken gegenüberstellen will.
Hier möchte ich Euch mal meine ersten Versuche zeigen.
Grußß Jörg
Hier noch ein Beispiel einer Omegafibel
Gruß Jörg
Aber hallo!
Für erste VErsuche doch ziemlich klasse,
danke fürs zeigen!
Wirklich beeindruckend!
Kannst Du uns etwas über die angewandte Terchnik verraten?
Ronny
Zitat von: RonnyNisz in 06. September 2010, 10:49:42
Kannst Du uns etwas über die angewandte Terchnik verraten?
Ich gieße in Formsand.
Den Schmelzofen habe ich mir selbst gebaut aus Schamottrohr und einem Gebläse aus einem Heißluftföhn. Angeheizt wird mit Holzkohle.
Wenn weiters für Euch interessant ist werde ich bei Gelegenheit noch ein Paar Bilder einstellen.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
ich bin begeistert.....
Zitat von: Lojoer in 06. September 2010, 13:09:49
Wenn weiters für Euch interessant ist werde ich bei Gelegenheit noch ein Paar Bilder einstellen.
Gruß Jörg
"weiteres" würde ich mich auch interessieren.
Gruß Marie :winke:
Toll! Bin sehr beeindruckt und gespannt auf die Fotos. Auchmachenwollen ...
Ja Jörg, gib uns mehr.................. :winke:
Bist Du im Bereich Keramiken nicht auch schon aktiv????
Klasse Arbeit :super:
Mehr Bilder! :dumdidum:
Ja, bitte mehr Bilder! :super:
Na ja,
das Wetter lässt momentan den Bronzegüsse nicht zu. Zur Zeit sind wieder Regengüsse angesagt :narr:.
Aber etwas habe ich noch. ´Ne Gürtelschnalle und ´nen Phallusanhänger
Die Keramik muss allerdingst auch ein wenig zurückstehen, der Tag hat eben nur 24 Stunden und ich habe hi und da noch ne Grabung.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
was nimmst du als Tiegel? Graphit, Nickel oder Ton?
Wo bekommst du die Bronze her, Kupfer und Zinn selber mischen?
Hast du schon mal an was anderes als Holzkohle gedacht?
Die geht immer weg wie warme Semmel :zwinker:
Gruß
Oliver
Hi Nobody
als Tiegel nehme ich Graphittiegel, sind zwar ein wenig teurer halten aber länger und sind auch sicherer.
Die Bronze mische ich selbst aus Kupfer mit 10 % Zinn. Was auch gut geht sind die Granatsplitter (Führungsringe), das Zeug findet man bei uns zu hauf auf den Äckern und es wird so einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Wer welche übrig hat kann sie mir schicken :zwinker:.
Die Holzkohle geht wirklich ratz fatz weg, hat aber was stimmungsvolles :narr:.
Schmiedekohle habe ich auch schon probiert hat aber viel Schlacke und taugt deshalb nichts.
Am besten sollen ja elektrische Schmelzöfen sein, aber die Kosten und sind doch eher gewerblich zu nutzen. Außerdem ist dass doch ein totaler Stilbruch :kopfkratz:
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
die Repos sind dir echt gut gelungen :super:, wirst du sie noch Patinieren oder belässt du sie so ?.
Das mit den Führungsringe ist eine gute Idee die liegen ja zu hauf auf manch einem Feld.
Was nimmst du als Trennmitel, Vaseline und was als Form Kautschuck ?.
Gruß Markus
Hallo Markus,
Nein ich werde sie nicht Patinieren, da die Stücke so darstellen will, wie sie im Original (vor dem Verlust)ausgesehen haben. Hier ein Bild der nun emaillierten Fibel.
Silikonkautschuck kannst Du voll vergessen. Die Giesstemperatur beträgt über 1000°C, da bleibt von dem nichts mehr übrig. Man muss schon Formsand verwenden.
Wenn ihr wollt zeig ich Euch meine Bilder über den Gussprozess.
Gruß Jörg
Zitat von: Lojoer in 13. September 2010, 08:01:37
Hallo Markus,
Nein ich werde sie nicht Patinieren, da die Stücke so darstellen will, wie sie im Original (vor dem Verlust)ausgesehen haben.
Silikonkautschuck kannst Du voll vergessen. Die Giesstemperatur beträgt über 1000°C, da bleibt von dem nichts mehr übrig. Man muss schon Formsand verwenden.
Wenn ihr wollt zeig ich Euch meine Bilder über den Gussprozess.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
das würde mich sehr Interesieren mit dem Gussprozess, was zahlst du für den Formsand und wo beziehst du ihn her ??.
Ich habe früher immer Kautschuck und Ton genommen "für einmal Gußformen" weil ich sie zum Restaurieren brauchte.
Gruß Markus
Hallo Markus,
bei Deinem Geschick dürfte auch das Bronzegießen kein Problem darstellen.
Hier die Bilder vom Gießen am Beispiel von Spannbuchsen für eine geplanteTorsionsarmbrust bzw. Manuballista.
Das ganze habe ich mir natürlich wieder durch lesen und autodidaktischem Umsetzen beigebracht. Es ist somit wahrscheinlich, dass deutliche Verbesserungen möglich sind.
Eine in Holz gedrechselte Vorlage wird in den Formsand abgedrückt (Bild 1), dann wird das ganze mit Talkum als Trennmittel gepudert. Nach dem Aufsetzen des oberen Formrahmens wird wieder Formsand eingefüllt und verdichtet. Anschließend kann man die Form trennen und die Vorlage entnehmen (Bild 2).
Dann wird der Ofen angeheizt und der Graphittiegel eingestellt. Bild 3
Wenn eine ausreichende Temperatur erreicht ist, man erkennt das an dem roten Glühen des Tiegels, kann das Messing (oder die Bronze) eingefüllt werden. (Bild 4 – 5)
Jetzt muss der Ofen richtig hochgeheizt werden. Da die Schmelztemperatur für Bronze bei ca. 1050° C liegt, muss die Schmelze auf mindestens 1300° C erhitzt werden, um einen vernünftigen Guss zu bekommen. (Bild 6)
Da ich keine Temperaturmessung habe mach ich das nach dem Gefühl. Am besten erkennt man es, wenn man einen Zweig aus frischem Holz in die Schmelze steckt. Aber Vorsicht die Schmelze spritzt dann ordentlich.
Haben wir die richtige Temperatur, kann der Guss erfolgen. Dies muss in einem Zug geschehen ohne dazwischen abzusetzen. (Bild 7 – 8)
Der Formsand steht wegen des enthaltenen Öls dann auch sofort in Flammen (Bild 9). Löschen hilft da nichts; bevor die Schmelze nicht ein wenig abgekühlt ist brennt er sofort wieder. (Bild 10)
Nach ca. 5 – 10 min kann man ausformen. (Bild 11)
Der Formsand raucht noch gewaltig (Bild 12) und ist im Bereich des Gusses stark verbrannt Bild 13).
Vorsicht der Guss ist noch glühend heiß und wird nach weiterem Abkühlen dann ins Wasser getaucht. (Bild 14)
Nun kann man untersuchen ob das Resultat gelungen ist (Bild 15). Meistens geht jeder 5 Guss schief.
Den Formsand habe ich über Ebay ersteigert. Den Graphittiegel bekommt man über "Goldschmiedebedarf.de".
Gruß Jörg
Wenn es jemand interessiert wie weit ich mit der Manuballista bin.
Die Halbzeit ist erreicht.
Gruß Jörg
:super:
Du hättest zur damaligen Zeit echt Karriere machen können bei Deinem handwerklichen Fähigkeiten.
Echt, großer Respeckt :-)
Machst Du das für Ausstellungen oder Events???
Weiter so, macht riesen Spaß Deine Dokumentationen zu lesen :super: :super:
LG
Ingo
Zitat von: Söndli in 26. November 2010, 14:39:15
Du hättest zur damaligen Zeit echt Karriere machen können bei Deinem handwerklichen Fähigkeiten.
Ja ......als Sklave :zwinker:
In erster Linie mache ich das für mich. Bei einem Event vorführen :kopfkratz:.....vielleicht.
Gruß Jörg
Super Jörg :super:
Könntest du evtl. noch einen Scorpio bauen. Ich hätte da noch einige Testreihen für dich. :zwinker: Kannst ja schon mal mit jetzigen Teil anfangen.
Nochmals: Respekt
Zitat von: Pfälzer in 26. November 2010, 18:57:56
Ich hätte da noch einige Testreihen für dich. :zwinker:
Zu spät Jürgen..............bin schon auf Monate hin ausgebucht :dumdidum:
Gruß Jörg
Zitat von: Lojoer in 26. November 2010, 19:06:18
Zu spät Jürgen..............bin schon auf Monate hin ausgebucht :dumdidum:
Gruß Jörg
:heul: :heul: :heul:
Aber eines deiner Öllämpchen kann ich doch hoffentlich für nächsten Sommer bei dir kaufen ???????????????????????????????????? :winke:
Hi Jürgen,
kaufen nicht, aber Du hast ne PM.
Gruß Jörg
Hallo Leute lang ist es her mit diesem Thema,
aber nun habe ich aktuelle Bilder in denen ich die Manuballista bei einem Event vorgestellt habe.
Da es viele Fragen bei dem Bau aufkamen habe ich sogar zwei gebaut.
So stand zur debatte ob es sich überhaupt um eine Handwaffe oder vielleicht doch nur um ein Kleingeschütz handelt.
Als Handwaffe habe ich es als Bauchspanner entsprechend der griechischen Gastrophetes konzipiert. Alternativ dazu die Umsetzung als Kleingeschütz.
Bild 1 Das Spannen der Hand-Manuballista
Bild 2 Das Schießen mit der Hand-Manuballista
Bild 3 Die Klein Ballista
Bild 4 Das Spannen und Schießen mit der Klein-Ballista
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
du bist einfach ne wucht.... :super: :super: :super:
Moin Jörg,
da sende ich gerne ein aufrichtiges :boh: und RESPEKT :super:
Gruß
Jürgen
hallöchen... sehr geile Sachen! :super:
kleiner Tipp für emaillierte Sachen bis zum FMA... immer bündig mit dem Metall hochemaillieren dann planschleifen und polieren und nicht mehr glanzbrennen, damit ist der historische Look noch perfekter, als du nicht eh schon arbeitest :winke:
Bin echt begeistert! Weiter so! :)
Gruß
Vitali
Da habe ich mal wieder was für Euch.
einem Bekannten habe ich ein röm. Ringlein reproduziert, allerdings mit vergrößerter Ringschiene, damit man ihn tragen kann.
Gruß Jörg
Das der Detektix hier noch nicht rumgeheult hat wundert mich :narr:
Tolle Sachen Jörg, bewundere deine Fertigkeit bei den Arbeiten und die treue zum Detail, gerne mehr davon :super:
Hi Leute :winke:
Kleiner Tipp am Rande (falls nicht ohnehin schon bekannt): Emaillie lässt sich mit einer Mischung aus Zigarrenasche und Wasser außerordentlich gut und schonend polieren :super: Hab nur leider das Mischungsverhältnis vergessen, :schaem: am besten einfach ausprobieren.
@Lojoer
Sag mal, das Original der von dir reproduzierten Omegafibel stammt doch aus Kalkriese, oder? Zumindest meine ich, dass dort ein sehr identisches Stück, mit sehr identischer Beschädigung gefunden wurde
Liebe Grüße,
HansPeter
Hallo Hans Peter,
die Qmega ist ein Eigenfund und stammt von einem röm. Militärlager aus Südhessen. Ich gehe davon aus, dass viele Omegafibeln an der Stelle aufgrund der Materialausdünnung gebrochen sind.
Gruß Jörg
Falls du hier nochmal reinschaust, Lojoer: Stellst du eigentlich auch Repliken von neueren Sachen her? :kopfkratz: Also beispielsweise Schuhschnallen :super: (sehr interessantes Thema wenn man sich erstmal eingelesen hat)
Hallo HansPeter,
meine Repliken gehen so bis ins hohe Mittelalter. Da hat man bei weitem genug.
Gruß Jörg
Mann ihr habts ja echt drauf :super:
Ich habe mich auch mal dran gewagt, was nachzubauen - natürlich mit modernen Mitteln und selbst da hab ich erhebliche Probleme, vielleicht kann mir jemand mit ein paar Tipps aushelfen...
Diese Fibel habe ich aus einer Messingscheibe geschnitzt, also mit Bandschleifer und Proxxon, soweit es die Messingarbeiten betrifft bin ich ganz zufrieden, aber wie zum :wuetend: fummelt man da ne Nadel rein?
Bei meinem Original war die Nadel ja nur noch ein Rostklumpen, da konnte ich mir das nicht abschauen...
Die Emailiefüllung, wie mache ich da etwas einigermaßen Authentisches, momentan habe ich Kerzenwachs in den Vertiefungen aber das ist ja nix... Farbig sollte es ja auch werden, meine Kerzen haben leider alle nur weisses Wachs :heul:
Bin für Tipps dankbar :friede:
Nicht schlecht, Herr Specht :super:
Sieh mal hier, da ist was über Email (nach unten gehen und in den Link)
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49373.0.html
Gruß :winke:
Hi andy,
ganz schöne Arbeit, so aus dem vollen fräsen. Aber gelungen.
Mit emaillieren wirds ein Problem werden. Messing ist extrem ungünstig für Email wegen des enthaltenen Zinks, das stößt das Email ab.
Was Du probiern kannst und auch schon gut aussieht. Uhu schnellfest nehmen und vor dem Mischen der beiden Komponenten Farbpulver in eine Komponente einrühren.
Gruß Jörg
Nabend, naja war ja keine große Kunst mit modernen Hilfsmitteln... Ich hätte ja gerne auch mal versucht, Metall richtig zu gießen (hab hier im Forum schon was drüber gefunden :zwinker: aber keine Möglichkeit, einen Ofen zu bauen der solche Temperaturen erreichen könnte.
Gute Idee das mit den 2-Komponentenkleber, mal sehen was ich nehme, das Farbpulver aus dem Bastelladen oder Lebensmittelfarbe - ich weiss sowieso noch nicht welche Farben ich überhaupt nehmen soll, da muss ich mir erst mal drüber klar werden.
Echte Email würde sowieso schwierig werden, ich habe keinen Brennofen und weiss nicht, ob ne Spititusflamme ausreichen würde um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen, aber danke schon mal für die Bezugsquelle, ich denke ich werde es einfach mal testen, kostet ja nicht viel...
Mir macht noch die Nadel große Probleme, ich habe ja erst mal ne Büroklammer genommen und schon dabei hatte ich arge Probleme mit dem Durchfädeln und zurechtbiegen, ist die Nadelhalterung nun ein Loch oder genau wie die Rast nur ein Haken auf den der Stahl aufgewickelt wurde? (wäre ja einfacher zu montieren)
Andy, gib mal bei Ebay den Suchbegriff "EFCO" ein - dann kannst Du das nächste mal Bronze verwenden und etwas mit Emaille herumprobieren.
Ausreden gelten nicht ;-)
Für die Nadel hattest Du Dir ein eher störrisches Material gesucht, denn Büroklammern sind offenbar leicht angehärtet. Wenn Du einen anderen Draht nimmst oder den Teil der zukünftigen Wendelung ausglühst wird's etwas besser gehen.
mfg
Tct
Hi Andy,
nimm einfach kleingemahlene Farben aus einem Wasserfarbkasten für den Kunstharzersatz.
Für die Nadel nimmst Du nächstens die Nadeln von Sicherheitsnadeln, die sind ausreichend gehärtet.
Für einen Schmelzofen brauchst Du keine große Fläche, 2 qm Garten reichen. Ein Loch, Föhn und für die Verlängerung des Gebläses ein Rohr, Holzkohle ins Loch und fertig ist der Schmelzofen.
Gruß Jörg
Ahhh, darauf hätte ich auch selber kommen können - tanke für den Schubs in die richtige Richtung :-)
Gut die Emaillie krieg ich bei 1200 Grad hin, wird nur schwierig Bronze-Rohlinge zu bekommen, ich habe zwar auch Schmelzreste gefunden aber die sollen auch noch analysiert werden.
Hat schon mal jemand versucht, vor dem Emaillieren die Vertiefungen mit Silberlot zu überziehen um die Verfärbung am Rand zu vermeiden?
Das mit der Nadel versuche ich morgen mal, es gibt ja 2 Wege fällt mir grad so ein: eine Nadel wie du sagtest ausglühen und biegen, oder einen einfachen weichen Draht ausglühen und in kaltem Öl Abschrecken um ihn zu härten - damit werde ich mal etwas experimentieren.
Ganz banal, aber absolut angetan von Deinen & Euren Ergebnissen, möchte ich den hier praktisch Tätigen meinen Respekt zollen. Super Arbeiten! Ganz ehrlich.
Ich glaube, ich muss meinem älteren Bruder mal seine Förmchen + Formsand vom damaligen Blei- und Zinngießen entführen. Granatsplitter habe ich (und gibt es hier) ja leider zu Genüge. Vielleicht endlich mal ein Grund, sich bei entsprechend vernünftiger Verwertung über den allgegenwärtigen Schrott zu freuen ;-)
:super: Weiter so! Vor allen Dingen in punkto "Do-it-yourself"-Erklärungen. Aber bitte immer schön bebildert und detailliert erläutert.
Danke vorab,
Denarius