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Restauration / Handwerk / Methodik => Experimentelle Archäologie => Thema gestartet von: Siebenpapagei in 08. Juli 2013, 23:50:14

Titel: Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Siebenpapagei in 08. Juli 2013, 23:50:14
Hallo zusammen,

ich habe am WE mir mal wieder Zeit genommen um auf Flint rumzuschlagen, mit dem Ziel einen Lanzettdolch herzustellen.
Es ist mir erstmalig gelungen einen ca. 20cm langen Dolch herzustellen. In diesem Stadium der Bearbeitung sind mir die Arbeiten bislang gebrochen.
Der Dolch soll eine Replik eines Lanzettdolches vom Typ 2B  darstellen mit verdicktem Griff. Ich habe auch besonders drauf geachtet, das am Griffende noch Kortex erhalten bleibt. Diese Beobachtung habe ich häufig an den originalen gemacht.
Das Flintblatt ist nicht so flach und fein ausgearbeitet, wie bei den originalen. Die Stärke des Dolches ist eher mit den Dolchstäben der TBK zu vergleichen.
Wie damals Flintdolche bei dieser Blattbreite, dermaßen Flach retuschiert wurden, bleibt mir immernoch ein Rätsel.
Ich könnte noch etwas vom Blatt abtragen, aber viel flacher wird er wohl nicht mehr. Ich habe mich daher entschieden, den jetzt so zu lassen.

Viele Grüße
Ralf :winke:
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Daniel in 09. Juli 2013, 06:16:56
Der Versuch ist eindeutig gelungen!
Sieht klasse aus! :super:

Gruß Daniel
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: thovalo in 09. Juli 2013, 07:19:58

Wow,
immerhin so weit zu kommen ist eine Kunst für sich!  :super:

lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Moonk in 09. Juli 2013, 07:20:57
Glückwunsch, :super: eine sehr gute Arbeit.


HG Moonk :smoke:
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Marienbad in 09. Juli 2013, 08:44:22
moin Ralf,
ein schönes Teil  :super:
Sicher sind nicht nur Dir die Stücke beim Bearbeiten (Ausdünnen der Schneide) gebrochen.  :dumdidum:
Klar ist jedenfalls, dass zum richtigen Zeitpunkt aufgehört werden sollte, denn meistens folgt dann der Bruch.  :zwinker:
Schau Dir mal einige Dolche an, egal aus welcher Zeit, da sind teilweise richtige "Krücken" bei.
Leider liegen diese Stücke kaum in den Ausstellungen und modern in den Magazinen. Nur die edel Stücke liegen meistens
zur Schau.
Immer wieder Üben sowie die richtige Auswahl der Flintknolle lässt irgendwann den ideal geformten Dolch entstehen.
Bleib am Ball und mach bloß weiter.
Weiterhin viel Glück bei den Schlag und Drückarbeiten mit dem nordischen Flint.  :zwinker:

  :winke:  Manfred
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Goatman in 10. Juli 2013, 07:55:06
Hallo Ralf,
das Stück ist toll geworden.  :staun:
Wie lange braucht man um so einen Dolch
herzustellen ?
Danke dir fürs zeigen.
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Horschtl in 14. Juli 2013, 12:38:31
Hallo Ralf, toll gemacht!! Könntest Du noch was zu den Werkzeugen sagen, die Du benutzt hast und zu der von Dir angewendeten Technik? Wie hast Du das Stück in die grobe Form gebracht, mittels Schlagstein, Geweih, Kupfer? Direkt oder indirekt geschlagen? Ich muss mich auch mal wieder dran setzen. Haben mich richtig motiviert, Deine Fotos ... Grüße vom Horschtl
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: dappeler in 14. Juli 2013, 15:19:31
...ohne Worte...einfach toll!
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: dunkelgraf in 14. Juli 2013, 16:52:58
Ich wünschte, ich hätte soviel handwerklich es Geschick. Super gelungen. :Danke2:
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Siebenpapagei in 14. Juli 2013, 17:32:24
Vielen Dank für eure Beiträge :Danke2:

Ausgangsmaterial war eine Flintplatte mittlerer Größe. Leider habe ich davon keine Fotos gemacht, hatte einfach losgelegt :-)
Die Bearbeitungszeit hat so ca. 4-5 Stunden gedauert.
Für die grobe Vorarbeit habe ich einen runden Schlagstein benutzt und damit die Knolle entrindet. Dann habe ich mit einem Schleifstein die Kanten geschliffen um zur weichen Schlagmethode zu wechseln. Ich habe ausschließlich direkt geschlagen. Benutzt habe ich dazu einen schweren Geweihhammer. Dieser hat es mir ermöglicht Abschläge weit übers Blatt abzutragen. Ich habe aber zwischenzeitig immer mal wieder zur harten Schlagtechnik gewechselt um die Kante und Grate zu richten und wieder zu überschleifen. Im Griffbereich habe ich steiler retuschiert, im Wechsel mit Schlagstein und kleinerem Geweihhammer. Mit dem kleinen Geweihhammer habe ich dann zuletzt die Feinretusche durchgeführt.
Die Drucktechnik konnte ich garnicht anwenden, da das Blatt dazu doch noch zu dick ist.

Viele Grüße

Ralf :winke:
Titel: Re:Flintdolch-Versuch
Beitrag von: Horschtl in 14. Juli 2013, 22:13:06
Vielen Dank für die Erläuterungen! Ja, ich werde mich nächste Woche auch mal wieder dran setzen ... habe noch ein paar Tage Urlaub ...