Kann mir jemand sagen aus welcher Zeit die Trense ca. stammt?
Solche Arbeiten sind mir von Tauschierarbeiten der Alemannen bekannt.
Guten Abend
Es wäre sinnvoll Dir näher zu antworten wenn wir etwas davon erfahren haben woher die Trense stammt!
Sonst geht das voll ins Blaue!
Wenn sie aus Deutschland stammen sollte das Bundesland oder ggf. noch näher wenn Du möchtest!
Selbst gefunden?
Wie waren die Oberflächenfundzusammenhänge?
Selbst restauriert?
Gekauft?
lG Thomas :winke:
Fundort ziemlich genau in der Mitte von Bayern im eigenen Wald (Laubholz).
Fundtiefe nur ca. 5 cm.
Ich muß zugeben, daß daß ich das Teil zuerst verkannt und dadurch vernachlässigt habe, da es sehr stark verrostet war. Erst bei meiner Winterbeschäftigung ist sie mir wieder in die Hände gefallen und da der grobe Rost abgesprungen ist konnte ich die Einlagen sehen.
Seither (ca. 4 Monate) liegt sie im Aqua.
Werde sie nach Ostern vorlegen. Da es meißt ca. ein Jahr dauert bis ich die Sachen zurückbekomme und genaueres erfahre, wollte ich erstmal Euere Meinung zu Alter, usw. wissen.
Danke für Deine ergänzenden Hinweise!
Die Möglichkeit der Ausrichtung auf eine frühmittelalterliche Zeitstellung ist dann auf die Materialkombination und die räumliche Lage gut passend!
Tauschierungen sind aufwändige Arbeiten spezialisierter Handwerker, waren im hohen Mittelalter funktional bedeutungslos und dienten insbesondere der Repräsentation von Status und sozialer Stellung über das Zaumzeug. Allein der Besitz eines Pferdes war schon ein Merkmal eines gehobenen Status.
Ob Dein Fundbeleg, der noch hervorragend erhalten ist, wirklich so alt sein kann, werden die Facharchäologen besser entscheiden können.
Bichrom tauschierte Trensen sind im Frühmittelalter nicht nur auf Traditionen der Alamannen beschränkt.
Mit einigen Vorbehalt kann man an eine mögliche (!) Datierung in das 7. Jh. denken. Es fehlen die zugehörigen, meist gleichfalls tauschierten Knebel und anschließende Zierbeschläge der ursprünglichen vollständigen Trense.
Bayern war durchaus ein Tummelplatz vieler Völker und nahm Einflüsse aus verschiedenen Richtungen, Itailien, der Merowinger, Karolinger usw. auf.
Lass Dich dann überraschen und der Fundpunkt selber ist fachlicherseits ggf. von näherne Interesse. Die Oberflächenfundnähe deutet auf eine Hanglage des Platzes, ggf. die Nähe einer Wegverbindung, eines Bestattungsplatzes oder auf das Herauslösen des Fundbelegs durch einen ggf. vergangenen Baumwurf hin.
Eine spannende und durch die Besonderheit der Tauschierung seltene Entdeckung! :super:
lG Thomas :winke:
Vielen Dank Thomas, für Deine sehr interessanten Ausführungen. Wenn das amtliche Endergebnis vorliegt werde ich es Euch mitteilen.
Für mich eine einfach gebrochene Wassertrense aus zwei miteinander beweglich verbundenen Schenkeln mit den zwei Trensenringen.
Ob es eingearbeitete Tauschierungen von Silberstreifen oder nur Versilberungen oder Verzinnungen sind musst du dir mal unter dem Mikro anschauen. Ich glaub eher an Versilberung die im Hochmittelalter sehr oft auf Trensen und Sporen vorkam.
Gruß cyper
Hat es partielles Versilbern von Eisen gegeben? D.h. die Bereiche abdecken, die nicht versilbert werden sollen.
Das Muster ist ja sehr regelmäßig.
Gruß :winke:
Gegeben hat es das nach dem guten Buch von R.ZSCHILLE " Die Pferdetrense in ihrer Formenentwicklung "
Meine Frage war auch die Silberstreifen unter dem Mikro oder Vergrößerungsglas anzuschauen, ob es eigearbeitete Silberstreifen sind.
Gruß cyper
Zitat von: cyper in 29. März 2018, 17:19:32
Gegeben hat es das nach dem guten Buch von R.ZSCHILLE " Die Pferdetrense in ihrer Formenentwicklung "
Danke :super:
Wieder was dazu gelernt.
Gruß :winke: