interessantes Bronzeamulett

Begonnen von Keltenrausch, 01. Juni 2013, 18:34:16

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Keltenrausch

Hallo liebe Spezialisten,
habe diesen zierlichen Anhänger gefunden und anfangs gemeint, das eine Hälfte fehlt bzw abgebrochen wäre. Bei genauerem hinsehen habe ich bemerkt es gehört so. Sieht aus wie Mutter Maria die sich mit einer Hand auf einem Rad abstützt und in der anderen eine Kerze hält. Hat das einen besonderen Hintergrund? Für Antworten bin ich wie immer dankbar.
Keltenrausch

thovalo

#1
Das ist die Ikonografie der

Katharina von Alexandrien oder Katharina von Alexandria , eine der bekanntesten Heiligen.

Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Märtyrin verehrt und gehört zu den sogenannten Virgines capitales, den vier großen heiligen Jungfrauen. Die hl. Katharina zählt zu den heiligen 14 Nothelfern und gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Katharina von Alexandria ist Schutzpatronin der Schulen, der philosophischen Fakultäten, der Näherinnen und Schneiderinnen. Erstmals wurde sie im 10. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Der Überlieferung nach lebte sie im 3. oder 4. Jahrhundert und erlitt unter dem römischen Kaiser Maximinus Daia (305–313) das Martyrium.


aus Wikipedia


Sie sollte zunächst gerädert werden und weil das nicht klappte wurde sie mit dem Schwert enthauptet.
Das hat dann geklappt!  :zwinker:


Am Kathrein-Tag endete früher die Zeit des Viehs auf der freien Weide und begann die Schafschur, Mägde und Knechte bekamen ihren Lohn ausbezahlt. Ab dem Katharina-Tag durfte früher im alpenländischen Raum zur Vorbereitung auf Weihnachten und noch bis zur Fastnacht nicht getanzt werden: Kathrein stellt den Tanz ein. Die Schneiderinnen in Pariser Modehäusern heißen bis heute nach ihr Cathérinettes und feiern den Tag mit Champagner; kleinere Betriebe lassen ihre Angestellten zum Gottesdienst gehen und anschließend zur Statue ziehen, die sie mit einem grün und gelb geschmückten Hut verzieren; früher steckten dann Jungfrauen, die schon 25 Jahre alt waren, Nadeln in diesen Hut, was ihnen noch im Lauf des Jahres einen Mann bescheren sollte; grün steht für die Hoffnung, gelb für das Blut der Katharina, das in Milch verwandelt war.




Bei christlichen Motiven ist das Alter nicht so ganz klar einzuschätzen.



lG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Keltenrausch

#2
Vielen Dank Thomas für die ausführliche und sehr interessante Antwort und vielleicht hat  das Teil  ja damals eine Schneiderin verloren
Grüße
Ralph

thovalo

Gerne   :winke:

Ich könnte mir nach langer Betrachtung das 17 Jh. als mögliche Entstehungszeit vorstellen.
Die Heilige hatte viele "Aufgaben" .......

Vielleicht gehörte sie wirklich einer frommen jungfräulichen Schneiderin   :zwinker:


Eine romantische Vorstellung ......   :schaem:


lG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.