Erneut ein alter Heiligenanhänger

Begonnen von Caveman, 26. Januar 2009, 21:56:14

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Caveman

Hallo zusammen,
hier mal wieder ein Heiligenanhänger von einer Stelle wo auch schon meine letzten dieser Art herkamen. Ich glaube das auf einer Seite Maria und Jesus und auf der anderen Seite Jesus, im Alter, zu sehen sind. Maße sind 20 x 15mm, also ziemlich klein. Wer kann mir hier noch mehr Infos geben?
Danke im Voraus.

Gruß Caveman  :winke:

Gratian

#1
Im Grunde genommen hast du ja schon alles gesagt.

Maria mit Kind und das  Jesus Antlitz als ECCE HOMO Darstellung mit Dornenkrone. Möglicherweise aber auch als Schweistuch (um es genau zu sagen ist der Anhänger leider zu schlecht in Schuß)....

Schweißtuch der Veronika , Heiliges Abbild. Nach außerbiblischer Überlieferung brach Jesus am Weg nach Golgatha dreimal unter der schweren Last des Kreuzes zusammen.

Bei einem dieser Stürze reichte ihm eine Frau aus dem Volk namens Veronika oder Berenike ein Schweißtuch, auf dem nach der Benutzung das Antlitz Christi als Vera ikon, lateinisch-griechisch, "wahres Bild", bleibend zu sehen war. Das so genannte Schweißtuch wird in der Kunst als Gemälde sowie in graphischer Form dargestellt und ist gelegentlich auch als silhouettiertes Reliefbild zu finden, z. B. in Verbindung mit plastischen Kalvarienberg-Szenen aus Elfenbein. Das Schweißtuch-Motiv stellt das Antlitz Christi immer streng symmetrisch dar, mit bis auf die Schultern fallendem Haupthaar und geteiltem Kinnbart.

Eine in Rom befindliche Tuchreliquie gilt als Prototyp der in der christlichen Kunst existenten Darstellungen des Schweißtuches der Veronika. Mit dem Weg nach Golgatha, d. h. mit der Kreuztragung, wird das Sujet erst im 15. Jh. in Zusammenhang gebracht. Bei früheren Gestaltungen ist Jesus auf dem Tuch ohne Dornenkrone zu sehen, und auch der Gesichtsausdruck Christi spiegelt noch nicht das Leiden wider. Seit dem 3. Jh. fand ein in Edessa verehrtes Abbild Christi mehrmals Erwähnung. Es wird Mandylion genannt und mit der Abgar-Legende in Zusammenhang gebracht ( Abgar-Bild). 944 oder 968 gelangte dieses "nicht von Menschenhand gemachte" Bild (Acheiropoieta) mit anderen Heiltümern nach Konstantinopel in die Palastkapelle. 1204 sollen es dann bei der Eroberung Konstantinopels die Kreuzfahrer erbeutet und in den Westen gebracht haben; heute gilt es als verschollen. In der Kunstliteratur sind für das Schweißtuch der Veronika auch die lateinischen Termini "Sudarium" und "Sacra sindon" gebräuchlich.

F. G. ZEHNDER, Der Meister der Hl. Veronika, Diss. Bonn 1974, St. Augustin 1981; Vera Icon. 1200 Jahre Christusbilder zwischen Alpen und Donau, Kat., Freising 1987; E. KURYLUK, Veronica and her Cloth. History, symbolism and structure of a "true" image, London 1991. aus PW Hartmanns Kunstlexikon

Frühes 18 Jahrhundert.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Caveman

Hallo Gratian,
vielen Dank (mal wieder  :super: ) für Deine ausführliche Bestimmung des kleinen Heiligenanhängers. Ich frage mich so manches mal ob Du ein Geistlicher bist oder ob das wirklich nur Dein Hobby ist (entschuldige meine Neugierde)!! Wenn ich mich so bedanke finde ich es eigendlich nicht angemessen an Deiner Mühe die Du aufwendest um einen Anhänger zu bestimmen, aber leider kenne ich keine Steigerung. Wenn Du solche Anhänger sammelst, dann schreibe mir eine PM.

Gruß Caveman  :winke: