Hallöchen,
diesen interessanten Heiligenanhänger habe ich gefunden.
Das Teil ist recht groß und sieht ziemlich alt aus. Wer kann mehr dazu sagen? :zwinker:
Gruß Berserker
Könnte es sich eventuell um Trier handeln? Wegen des abgebildeten Gewandes, meine ich.
Könnte das nicht auch eine Münze sein ?
Was für Material ist das denn ?
Gruß :winke:
ich tippe auf eine art pilgersouvenier aus trier. der heilige rock ist darauf zu sehen, das spricht da für.
auffe rückseite steht glaube ich das ave maria.
kann es sich auch um den abguss eines alten siegels handeln?
Irgendwie fallen mir bei dem Stück immer die
Goldgulden aus dem Kölner Domschatz ein.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,24002.0.html
Kann natürlich sein, dass ich total falsch liege :kopfkratz:
naja von der umschrift passtes irgendwie nicht, aber die ähnlichkeit mit so alten gulden ist schon sichtbar, vom stilistischen her.
so alte siegel sahen ja früher auch so aus.
hast du mal geschaut ob das teil eventuell zu öffnen geht?
dann könnte es ein fragment eines agnus-dei-ostensoriums sein.
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.luene-info.de/fuerstmu/objekte/2003/juli/hinten.jpg&imgrefurl=http://www.luene-info.de/fuerstmu/objekte/2003/ostensorium.html&h=280&w=173&sz=14&hl=de&start=2&um=1&usg=__Sz8vD_7AJxj227i9lS5-0R3M3_g=&tbnid=O-NSozt0v7bsgM:&tbnh=114&tbnw=70&prev=/images%3Fq%3Dave%2Bmaria%2Bsiegel%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DG
Wallfahrtsmedaille aus Aachen ohne Jahr (um 1895).
Wohl aus Zinn, 37,6 mm Durchmesser rund, Stäbchen mit Öse abgebrochen,
VS: SANCTE RELIQUIAE MAJORES ALMAE BASILIAE REGALIS B.M. V. AQUENSIS * zwischen Fadenkreisen. Im runden Vierpass aus Faden-, Wulst- und Bogenkreis mit Lilie auf den Spitzen, die vier Großen Heiligtümer die in Aachen verehrt werden :
Oben das Kleid Mariens (wird wegen seiner Ähnlichkeit zum Heiligen Rock oft mit Trierer Wallfahrtzeichen verwechselt), links die Windeln Christi (die sog. Josefshosen) , rechts und unten die beiden anderen Heiligtümer (Lendentuch Christi und Enthauptungstuch Johannes des Täufers) verpackt. In der Mitte Dreiecksschild mit dem Aachener Stadtwappen, in den Außenzwickeln des Vierpasses Rankenornmamente.
RS: AVE. MARIA. GRATIA - PLENA. ORA. PRO. NOBIS Im ovalen Vierpass aus doppelten, in den Bögen dreifach verkröpften Linien über Mondsichel throndende Madonna mit Kind von vorne im Strahlenkranz, Maria hat umstrahlten Nimbus, ist gekrönt und hat in der rechten ein Lilienzepter und im linken Arm das Jesuskind mit Strahlennimbus, segnend erhobener Rechten und Globus auf der Linken. Umrandung Fadenkreis.
Literatur: Hagen Nr. 72
Nachtrag: ein bisher in den Foren noch nie gezeigtes Stück und wie ich meine sehr interessant wegen seiner Ikonografie:
Zum einen werden auf den Wallfahrtsabzeichen des 19. Jahrhunderts aus Aachen die vier Heiligtümer entfaltet und ausgebreitet dargestellt zum anderen wie hier verpackt - nur das Kleid Mariens ist in der Regel immer ausgebreitet dargestellt .Die vier großen Heiligtümer wurden 1238 aus der karolingischen Reliquienlade in den neuen Marienschrein übertragen. Seitdem wurden sie zur alle sieben Jahre stattfindenden Aachenfahrt öffentlich gezeigt. Zunächst im Münster , später (seit 1322) von der Galerie des Münsters aus. In den Darstellungen der Zeit (Pilgerandenken, Holzschnitte etc.) werden sie auseinandergefaltet dargestellt.Tatsächlich wurden die Reliquien verpackt gezeigt. 1632 schreibt J. Noppius (Aacher Chronick) ausdrücklich nur das Kleid Mariens werde auseinander genommen die drei übrigen Heiligtümer blieben verpackt.
Die Windeln Jesu die sog. "Josefshosen" haben im 19. Jahrhundert ihre typische Form (wie zwei Beinlinge/Strümpfe) verloren. Dieser Darstellung liegt das im Mittelalter in Kunst und Literatur sehr verbreitete Motiv zugrunde der Hl. Josef habe in der "Weihnacht" seine Hosen ausgezogen um sie dem Kind als Windeln anzuziehen. Bis zum 18. Jahrhundert war diese Darstellung für die Windeln Jesu auf Aachener Pilgerabzeichen noch üblich. Karl Franz Meyer beschreibt in seiner "Historische Abhandlung über die großen Reliquien in der ehemaligen Kron-Stifts- nun Hohen Dom-Kirche zu Aachen" im Jahr 1804 auf Seite 31 f. die Windeln als Tuch "...selbiges ist von braungelbem Wollenzeug, dickem Filz, wegen Vielheit der kleinen Löcher einem Schwamm nicht unähnlich, dreidoppelt zugefaltet und an einer Seite in der Gestalt eines Halskragens etwas ründlich umgeschlagen..."
Interessant finde ich aber vorallem die Rückseite: Die Darstellung gleicht der wohl häufigsten Aachener Darstellung der thronenden Muttergottes auf den Pilgerabzeichen des Mittelalters in sehr vielen Details, so dass ich davon ausgehe, dass dies Anregung, wenn nicht sogar Vorlage für die Rückseitendarstellung war...hier ein Bild eines mittelalterlichen Stückes aus meine Besitz. Man beachte Krone, Stellung des Jesuskindes Lilienzepter, Globus etc.