Servus,
nach mühevoller Reinigung hab ich erst gesehen was das Herz beinhaltet.
Was bedeuten die kleinen Stoffpäckchen in den Papierrollen? Ist es von Andechs?
Muttergottes Foto?
Höhe 18mm
Ich wüßte gerne auch das ungefähre Alter.
Grüße
Robert :winke:
Reliquienanhänger Hl. Barbara
Gruß Rambo
Hallo Robert!
Ein sehr schönes Stück hast du da. :super:
Zur Zeitstellung ging mir spontan 40er Jahre durch den Kopf. Evtl. auch noch 20er Jahre. Immerhin gab es schon Schreibmaschine wie man sieht! :-)
LG :winke:
Zitat von: Ishtar in 09. Juli 2013, 21:35:32
Hallo Robert!
Ein sehr schönes Stück hast du da. :super:
Zur Zeitstellung ging mir spontan 40er Jahre durch den Kopf. Evtl. auch noch 20er Jahre. Immerhin gab es schon Schreibmaschine wie man sieht! :-)
LG :winke:
ist das mit der Schreibmaschine als Scherz gedacht? irgendwie hab ich deren Schriftbild
anders im Kopf, hab allerdings auch lange nicht mehr mit einer gearbeitet und mit Geräten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts keine Erfahrung :nixweiss:
Zitat von: ChristophNRW in 09. Juli 2013, 23:31:20
ist das mit der Schreibmaschine als Scherz gedacht? irgendwie hab ich deren Schriftbild
anders im Kopf, hab allerdings auch lange nicht mehr mit einer gearbeitet und mit Geräten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts keine Erfahrung :nixweiss:
Servus,
die Schrift auf den Banderolen dürfte gestempelt oder gedruckt sein.
Die Papierstreifen haben im Vergleich zur Schrift eine Gesamtbreite
von "nur" 2mm, das ist für eine Schreibmaschine viel zu klein.
Grüße
Robert :winke:
Zitat von: Rambo in 09. Juli 2013, 18:13:50
Reliquienanhänger Hl. Barbara
Gruß Rambo
Danke für´s Anschauen
Grüße
Robert :winke:
Zitat von: Ishtar in 09. Juli 2013, 21:35:32
Hallo Robert!
Ein sehr schönes Stück hast du da. :super:
Zur Zeitstellung ging mir spontan 40er Jahre durch den Kopf. Evtl. auch noch 20er Jahre. Immerhin gab es schon Schreibmaschine wie man sieht! :-)
LG :winke:
Servus Ishtar,
mit den 20er könntest Du eher recht haben, vielleicht auch noch früher?
Aber mit der Schreibmaschine leider nicht!
Danke für Deine Bemühung.
Robert :winke:
Hallo Robert,
zum Alter traue ich mir nicht zu sagen. Dein Herz hat aber wohl eine doppelte/dreifache Funktion. Einmal Agnus Dei, und ich glaube da etwas fellartiges unter der Banderole zu sehen, steht für Jesus der sich für dei Menscheit gopfert hat. Daher Agnus Dei, als Bild ein Opferlamm mit Fahne. Die zweite Banderole gilt der Hl. Barbara, eine der 14 Nothelfer.
Ab hier aus Wiki entnommen.
Sie steht für das Wehrhafte und der Standhaftigkeit im Glauben. Sie wird angerufen bei Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und allgemein gegen plötzlichen und unvorhersehbaren Tod. Sie ist Schutzpatronin der Bergleute, Hüttenleute, Geologen, Glöckner, Glockengießer, Schmiede, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Architekten, Artilleristen, Kampfmittelbeseitiger, Pyrotechniker, Feuerwehrleute, Helfer des Technischen Hilfswerks (THW). Sie ist auch Patronin der Totengräber, Hutmacher, der Jungfrauen und der Gefangenen. Zusammen mit Katharina von Alexandrien und Margareta von Antiochia, die um die gleiche Zeit ihr Martyrium erlitten haben, gilt Barbara als ,,Schützerin des Wehrstandes, des Nährstandes und des Lehrstandes".
Wiki Ende
Ein wirklich schöner und gut erhaltener Fund.
Das Bild scheint mir Maria mit dem Jesuskind zu sein und nicht Barbara.
nochmal Wiki
Die heilige Barbara wird dargestellt als vornehme Jungfrau und meist mit einem dreifenstrigen Turm, oft weiter mit Hostie und Kelch oder mit Märtyrerpalme und Schwert. Zu ihren Attributen gehören Bergbauwerkzeuge, Buch, Fackel und die Kanone.
Wiki Ende
Michael
P.S. Hier schein sich jemand eine "Rundumversicherung" um den Hals gehängt zu haben. :zwinker:
Reliquienanhänger ist sicher richtig, genauer aber müsste es sich um eine Berührungsreliquie der Hl. Barbara handeln, und zwar dritter Klasse. Sie entstehen und entstanden, indem z.B. Stoffe den Reliquien erster Klasse ( Gebeine etc.) damit berührt wurden und dann als Stofffetzchen auf derartigen Andenken auf geklebt oder eingefasst wurden. S.
Zitat von: Robert in 10. Juli 2013, 07:49:45
Servus,
die Schrift auf den Banderolen dürfte gestempelt oder gedruckt sein.
Die Papierstreifen haben im Vergleich zur Schrift eine Gesamtbreite
von "nur" 2mm, das ist für eine Schreibmaschine viel zu klein.
Grüße
Robert :winke:
Au weia!!! Entschuldigung! Dann kann das mit Schreibmaschine wohl nicht sein und sind Christophs Einwände begründet. Hatte die Größenangabe gar nicht aufm Schirm. Merke auch erst jetzt, dass das wohl unter der Lupe vergrößert wurde. Habe mich zu sehr vom Wesentlichen ablenken lassen. :schaem: :schaem:
ZitatReliquienanhänger ist sicher richtig, genauer aber müsste es sich um eine Berührungsreliquie der Hl. Barbara handeln, und zwar dritter Klasse. Sie entstehen und entstanden, indem z.B. Stoffe den Reliquien erster Klasse ( Gebeine etc.) damit berührt wurden und dann als Stofffetzchen auf derartigen Andenken auf geklebt oder eingefasst wurden. S
Wieder was gelernt. Dass das so gehandhabt wurde, wusste ich nicht. Sehr schön! :super:
LG :winke:
Zitat von: mc.leahcim in 10. Juli 2013, 10:20:45
Hallo Robert,
zum Alter traue ich mir nicht zu sagen. Dein Herz hat aber wohl eine doppelte/dreifache Funktion. Einmal Agnus Dei, und ich glaube da etwas fellartiges unter der Banderole zu sehen, steht für Jesus der sich für dei Menscheit gopfert hat. Daher Agnus Dei, als Bild ein Opferlamm mit Fahne. Die zweite Banderole gilt der Hl. Barbara, eine der 14 Nothelfer.
Ab hier aus Wiki entnommen.
Sie steht für das Wehrhafte und der Standhaftigkeit im Glauben. Sie wird angerufen bei Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und allgemein gegen plötzlichen und unvorhersehbaren Tod. Sie ist Schutzpatronin der Bergleute, Hüttenleute, Geologen, Glöckner, Glockengießer, Schmiede, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Architekten, Artilleristen, Kampfmittelbeseitiger, Pyrotechniker, Feuerwehrleute, Helfer des Technischen Hilfswerks (THW). Sie ist auch Patronin der Totengräber, Hutmacher, der Jungfrauen und der Gefangenen. Zusammen mit Katharina von Alexandrien und Margareta von Antiochia, die um die gleiche Zeit ihr Martyrium erlitten haben, gilt Barbara als ,,Schützerin des Wehrstandes, des Nährstandes und des Lehrstandes".
Wiki Ende
Ein wirklich schöner und gut erhaltener Fund.
Das Bild scheint mir Maria mit dem Jesuskind zu sein und nicht Barbara.
nochmal Wiki
Die heilige Barbara wird dargestellt als vornehme Jungfrau und meist mit einem dreifenstrigen Turm, oft weiter mit Hostie und Kelch oder mit Märtyrerpalme und Schwert. Zu ihren Attributen gehören Bergbauwerkzeuge, Buch, Fackel und die Kanone.
Wiki Ende
Michael
P.S. Hier schein sich jemand eine "Rundumversicherung" um den Hals gehängt zu haben. :zwinker:
Servus Michael,
danke für Deine Umfangreiche Beschreibung ich habe nicht gedacht, daß
das kleine Herz so viel Arbeit macht. Ich freu mich natürlich über so Info
bei religiösen Dingen, den das ist Heimatgeschichte.
Die von Dir angesprochenen Fellstücke, sind kleine Stoffpäckchen !!!!!
Über das Alter und die Herkunft konntest Du leider wie ich seh nicht´s in
Erfahrung bringen.
Herzliche Grüße
Robert :winke:
Zitat von: Saxaloquuntur in 10. Juli 2013, 10:44:03
Reliquienanhänger ist sicher richtig, genauer aber müsste es sich um eine Berührungsreliquie der Hl. Barbara handeln, und zwar dritter Klasse. Sie entstehen und entstanden, indem z.B. Stoffe den Reliquien erster Klasse ( Gebeine etc.) damit berührt wurden und dann als Stofffetzchen auf derartigen Andenken auf geklebt oder eingefasst wurden. S.
Servus Sax,
unter den Banderolen befinden sich kleine Stoffpäckchen und ich denke, daß
dies solche sind,wie sie von Dir beschrieben wurden.
Das ist eine hochinteressante Variante um das absolut "Heilige" und "Geweihte"
mehrfach weiterzugeben.
Ich danke Dir mit herzlichen Grüßen.
Robert :winke:
Ein sekundärer Agnus Dei Anhänger mit Berührungsreliquie der Hl. Barbara und einer Abbildung des Andechser Gnadenbildes. 19. Jahrhundert.
Ab dem Mittelalter ließen die Päpste zunächst im ersten sowie in jedem siebenten Jahr ihres Pontifikats, später dann jährlich aus den Resten der geweihten Osterkerze zuerst runde oder ovale "Agnus-Dei-Medaillons" gießen. Diese Wachsreliefs weisen auf dem Avers das Gotteslamm, als Umschrift oft den Text "ECCE AGNUS DEI QUI TOLLIT PECCATA MUNDI" (dies ist das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt) und den Papstnamen auf. Der Revers ist häufig mit dem Bild eines Heiligen versehen. Diese "echten" Agnus Dei Medaillons aus Rom sind selten und waren auch nur für die Eliten gedacht. Sie wurden nicht verkauft sondern die Wachssakramentalien wurden als Zeichen besonderer Gunst in eigens dafür aus Leder angefertigten Agnus-Dei-Kapseln überreicht und galten als Phylakterien (unheilabwehrende Schutzzeichen).
Wegen ihrer großen Wertschätzung stellte man Agnus-Dei-Medaillons in späterer Zeit auch außerhalb Roms her. Sie wurden oft in silbernen Kapseln als Amulette verwendet oder wie eine Reliquie in eigenen Ostensorien aufbewahrt. (Quelle: Hartmanns Kunstlexikon)
Um dem Bedürfnis der einfachen Menschen nachzukommen selber ein Agnus Dei zu besitzen wurden Wachspartikel in Stoffgehüllt dann in Kapseln gepackt und mit einem kleinen Zettel versehen. Diese Kapseln waren rund, oval oder wie hier auch herzförmig. Man nennt diese Stücke auch sekundäre Agnus Dei. Meist geschah dies in Klöstern die damit einen schwunghaften Handel damit betrieben.
Die Zettel wurden in großen Bögen gedruckt ebenso wie die Gnadenbilder und dann zerschnippelt.
Manchmal wurden die Wachspartikel ergänzt um Stofffetzen die an Reliquien von Heiligen angerührt waren. Dazu wurden noch ein Gnadenbild oder ein Gebetszettel gepackt und fertig war die Agnus Dei Devotionale für den einfachen Mann bzw. Frau.
Da im heutigen religiösen Verhalten die schützende Kraft des "heiligen Wachses" gegen den Einfluß des Bösen, gegen Naturkatastrophen und gegen Unwetter (vorallem auch mangels wirksamer Beweise) keine Wertschätzung mehr geniest, ist das einst sehr bedeutende Agnus Dei aus dem bewusstsein geraten.
Beeindruckend uns sehr schön das so ausführlich erklärt zu bekommen!
glG Thomas :winke:
Servus Gratian,
ich denke, so einen Anhänger findet man in einem Wald nicht jeden Tag.
Der Zustand ist für die lange Zeit im Boden noch relativ gut.
Der Aufwand der mühevollen Reinigung hat sich gelohnt.
Ich hab jedes Detail einzeln entnommen und vorsichtig abgepinselt.
Das Foto, wie man sieht hat unter der Verwitterung am meisten gelitten.
Das es aus Andechs sein könnte hab ich aufgrund der Fundsituation schon
geahnt, aber nicht ganz genau bestimmen können.
Jedenfalls danke ich Dir für Deine hervorragende Arbeit und grüße Dich
recht herzlich. :super: :super: :super:
Robert :winke: