Problematik einer Datierung

Die Vorgehensweise ist die , dass man an dem Objekt nach schon Bekanntem sucht. Sei es die Form , ein Detail oder auch etwas
Ungewöhnliches , dass eine Orientierungshilfe für die zeitliche Einordnung bietet. In diesem Fall geht es um die Datierung eines
geschnitzten Elfenbeinrings, der im Oberbogen in barocker Manier plastisch herausgearbeitet Adam und Eva zeigt. Das Paar steht auf
Blattkapitelle oder Konsolen die sich über den Köpfen der Symmetrie wegen wiederholen. Die Schiene ist zu einem knorigen
Ast geformt.

A) Adam und Eva in barocker Ausführung bei denen der Nimbus auffällt .
B) Die Blattkapitelle sind ziemlich formgleich mit dem Schulterdekor eines Federings der aus dem späten 18. Jh. stammt.
C) Die Astschiene ist seit der Spätgotik geläufig , hier ist sie wohl als Baum der Erkenntnis aufzufassen .

Fazit :Stilistisch ist der Ring nicht klar datierbar und nur an Hand der Kapitelle die Zeit zu bestimmen ist problematisch. Ein weiterer
Anhaltspunkt sind sicher die rätselhaften nimbierten Köpfe , denn es kommt eigentlich einer Häresie gleich . Wurden Adam und Eva
schon im 16./17.Jh. mit Heiligenschein dargestellt oder ist es eine Idee der Volkskunst des 18./19.Jh. ?

hallo,
Häresie würde ich das aber nicht nennen, schließlich haben Adam und Eva einen Gedenktag, nämlich den 24. Dezember, und so ein Tag wird in der Regel nur Heiligen zuteil, ergo findet man sie auch im Heiligenlexikon.de.
Eine interessante Seite zur Bildsuche im Allgemeinen ist neben Google übrigens die Galerie www.wga.hu , die  sich auf Gemälde und ihre professionelle Darstellung spezialisiert hat, nebst Zusatzinformationen - ist nur leider zum Thema Adam und Eva nicht ganz so ertragreich ...

gruß und gut Fund
Christoph

Hi Christoph .

Dank Dir für die Antwort - ich bin kein Kirchenwissenschaftler aber einen hl. Adam und eine hl.
Eva kenne ich nicht . Es wird am 24 . 12.  ihrer gedacht und das wars dann .

Im Wörterbuch zur christlichen Kunst S. 17 ff. Stichwort Adam u. Eva steht ...........wurden nur
in häretischen Sekten als Heilige verehrt .

Gesucht wurde ein Hinweis zu einem Spät MA oder Frühneuzeitlichen Beispiel aus der bildenden
Kunst .

Gefunden wurde nur ein Altarflügel von 1525 im Museum zu Görlitz der Adam im
härenen langen Gewand mit Heiligenschein vor dem Baum der E. zeigt .

                         Es grüsst Juvencus

ZitatGefunden wurde nur ein Altarflügel von 1525 im Museum zu Görlitz der Adam im
härenen langen Gewand mit Heiligenschein vor dem Baum der E. zeigt .

Wie wäre es mit einem Kirchenfenster aus dem 13. Jahrhundert?

Im Ernst...da sinds nur die Haare die etwas "auftragen" (Fönfrisur) aber vielleicht auch bei Deinem Stück...denn so richtig erkennen kann ich die Heiligenscheine auf Deinen Fotos nicht....