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Sondenfunde => Beschläge => Thema gestartet von: stratocaster in 02. November 2004, 22:44:13

Titel: Buchschliesse
Beitrag von: stratocaster in 02. November 2004, 22:44:13
Hatte ich schon bei HD eingestellt, ich würde aber gerne noch mehr wissen: :prost:

Blechdicke ist immerhin 2 mm

Waren Buchschliessen quer über den Deckel angebracht
ober über die "dicke" Seite des Buches ?

Mich wundert die etwas schluderige Ausführung der Verzierungen
(ist eben echte Handarbeit)

Wie alt könnte das Stück sein ?

Danke schon mal und Gruß :-):-):-)
Titel:
Beitrag von: Ruebezahl in 03. November 2004, 07:42:57
Die Buchschließen wurden vom Buchbinder hergestellt und zwar immer angepasst auf die Buchgröße. Und der Buchbinder war nur mal nur "ein so nebenbei  Metallhandwerker". Deshalb wohl auch die manchmal primitiv wirkenden Schließen.

Die Schließen waren "über die "dicke" Seite des Buches" angebracht. Ein Lederband, auf der einen Seite am Buchdeckel befestigt, war an der Schieße angenietet. Gegenüber auf dem anderen Buchdeckel saß das Widerlager für die Schließe.

Es gab zwar auch bei den Buchschießen verschiedene Formen, die sich teilweise auch den Geschichtsepochen zuordnen lassen. Das ganze ist aber noch überlagert von regionalen Unterschieden. :heul: also nicht so einfach.

Generell gilt aber, je dicker das Blech, um so älter die Schließe. Dein Stück würde ich auf 14. Jh. bis 16. Jh. schätzen.

Woher ich das alles weiß ? Besucht doch einfach mal einen Buchbinder / Restaurator und lasst euch die die "Buchgeschichte" einweihen. (Am besten dabei noch eurer gefundenen Schließen mitnehmen.)
Titel:
Beitrag von: stratocaster in 03. November 2004, 19:28:19
Hallo Ruebezahl,

danke für die Info.
Der Tip mit dem Buchbinder ist gut. Ich muss sowieso mal zu einem
Buchbinder, da ich ein kleines Heftchen besitze, das neu (alt) gebunden
werden muss. Titel: "Wie baue ich mir selbst einen Röntgenapparat" von ca. 1900 (die haben früher die Jahreszahlen nicht ´raufgeschrieben).

Zu meiner Buchschliesse: Demnach muß das Buch ja ca. 9 cm dick gewesen
sein. Das war doch dann sicher etwas kirchliches, oder?

Gruß :engel::engel::engel:
Titel:
Beitrag von: Ruebezahl in 04. November 2004, 08:08:47
"Früher" hatte der größte Teil der Bücher einen religiösen Hintergrund. Naturwissenschaftliche oder Philosophische Werke waren dagegen recht selten.
Es gab aber auch blanko Bücher die von "Behörden" und auch Privatleuten benutzt wurden.
Aber ein Buch war damals immer eine "große Anschaffung", also recht teuer !