Ich würde Euch ja gerne mit meiner kleinen Geschichte und einem Foto unterhalten, aber trotz x-facher Versuche bekomm ich das Foto nicht geladen, weil angeblich zu groß.
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So, über einige Umwege hat es doch noch geklappt mit der Größe...
Hallo Zusammen,
dieses warme Wetter musste ich unbedingt ausnutzen, also auch heute raus zum Sondeln.
Die Gegend ist interessant, so stiefelte ich drauf los. Die Funddichte hielt sich zunächst in engen Grenzen (Patronenhülse...), schließlich gelangte ich zu einem Geländestück, das mir seit gestern im Auge war.
Dort fand ich eigenartige Gruben vor, in verschiedenen Breiten, Tiefen und Größen. Ich stapfte an den Kanten entlang und mitten durch. Kein Signal :-(.
Als ich mir gerade dachte: Lass es bleiben: ein Mördersignal. Also graben, bei dem schotterigen Untergrund an der Kante eines solchen Loches gar nicht so einfach. Schließlich kam ein keines Stückl Eisen zum Vorschein. Ich dachte mir in der ersten Sekunde: Löcher - Bombe - Bombensplitter - nichts wie weg. Dann siegte die Neugierde und ich fingerte vorsichtig ein wenig mehr von der Erde weg. Ok, das schaute nicht wie eine Bombe aus.
Ich hielt schließlich einen Schlögel in der Hand, der von starkem Gebrauch zeugte. Na gut, besser als nichts. Rucksack runter, Eisenteil eingepackt, Rucksack rauf, zur Sicherheit nochmals drüber gesondelt: Mördersignal!
Ich also nochmals im Schotter auf Erkundungstour: ein massiver Eisenkeil. Also: Rucksack wieder runter, Eisenkeil zum Schlögel gepackt und Rucksack fast wieder rauf: sicherheitshalber nochmals drübersondeln: Mördersignal Nummer 3.
Das dritte Stück schließlich war eine Spitzhacke (Krampen mit interessanter Formgebung). Alle drei eng beisammen unter dem Schotter.
Ich vermute, dass dort vor längerer Zeit aus den Steinen, die hauptsächlich bunte Quarzarten sind, irgend etwas abgebaut wurde, daher die ausufernden Löcher. Das Werkzeug dürfte einem "Steinbrucharbeiter" gehört haben. Warum es dort deponiert wurde, wird wohl ein Rätsel bleiben.
Auf jeden Fall durfte ich den ca. 10-Kilo-Eisen-"Hort-Fund" dann noch einige Kilometer zurück zum Auto schleppen, aber es hat sich ausgezahlt. Die drei Werkzeuge blieben vereint und werden in absehbarer Zeit restauriert :-).
Wer von Euch weiß, ob Quarze vielleicht irgendein Erz beinhalteten, das daraus auch oberflächlich gewonnen wurde?
Wie alt würdet ihr die Werkzeuge schätzen?
lg,
Crapi
Servus Crapi,
nach deiner Beschreibung, bist du wohl auf einem Pingenfeld gewandelt. Vielleicht war das ein Versteck mit den Werkzeugen, oder Eisen war zu der Zeit dort nicht mehr ganz so wertvoll oder reichlich vorhanden. In quarzhaltigen Gestein lässt sich so einiges finden.
Liebe Grüße Daniel
Guten Morgen,
würdest do noch mal, ohne die 10 Kg, zu dem Pingenfeld laufen und uns einige Bilder des Feldes und des Abraumes knipsen?
Von ,,Den Werkzeugen" wären Bilder aller Ansichten Hilfreich, etwas bürsten wäre ebenfalls gern gesehen. :zwinker:
LG
hallo,
danke für die Antworten, Pingenfeld - noch nie gehört, muss ich googeln, danke für den tipp . Fotografiere ich, sobald ich dort wieder bin und bürsten kommt heut nachmittag :-)
lg,
crapi
Nach der Reinigung:
der Krampen (Spitzhacke) ist das einzige der drei Werkzeuge, die eine Schmiedemarke haben, leider kann man nicht wirklich erkennen, worum es sich handelt.
Der Rest liegt noch im Entsalzungsbad nach der E-Lyse...
Wie alt meint Ihr, dass das Werkzeug sein kann?
Hi crapseeker,
erstmal Glückwunsch zu Deinem Hortfund zu dem ich dir leider keine Infos geben kann aber ich finde die Spitzhacke siehst sehr interessant aus. Als selbstständiger Gärtner habe ich ja schon so manches Grabungswerkzeug gesehen aber das Teil sieht richtig cool aus :super:. Bin auf die Datierung gespannt.
Gruß
Ralph
Rein von der Schmiedemarke her würde ich auf 16. bis 18. Jh. tippen. Schau mal im Netz ob du was über Bergbau in der Gegend findest.
Gruß cyper
Hallo Cyper und hallo Ralph,
vielen Dank :-). Mir gefällt die Spitzhacke auch sehr gut, eine in dieser Form ist mir bisher noch nicht untergekommen.
Bergbau direkt hat es in dem Eck nicht wirklich gegeben, hätte eh schon ein wenig herum gesucht.
Es trat die Vermutung auf, der Quarz selbst wäre dort das Objekt der Begierde gewesen, für die Glaserzeugung. Die allerdings fand wiederum deutlich weiter nördlich statt und dazu hätte man den Stein erst mühsam brechen und auch transportieren müssen...
Liebe Grüße :winke:,
Crapi
so, nun habe ich die Werkzeuge fertig restauriert und möchte euch das Ergebnis nicht vorenthalten. :-)
Hallo Crapi,
sieht gut aus :super: bei dem mittleren Teil hätte mein Berufsschullehrer erhebliche Sicherheitsbedenken gehabt, weil das Stück so aufgepilzt ist :winke:
PS: Glashütten gab es bei uns im Spessart sehr viele. Immer in Bachnähe.
Liebe Grüße Daniel
Hallo Daniel,
danke! Ja, das Teil hätte wohl für so manche Verletzung gut sein können, an einer Seite ist so ein aufgepilztes Stück abgebrochen gewesen, wenn das jemanden getroffen hat... na danke.
Insgesamt finde ich den Funde doch recht nett, wer weiß, wieso die drei Werkzeuge so einträchtig beisammen lagen und warum sie der Besitzer nicht mehr abgeholt hat...
Liebe Grüße,
Crapi :-) :winke: