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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: insurgent in 13. Oktober 2010, 21:15:33

Titel: Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: insurgent in 13. Oktober 2010, 21:15:33
Endlich meine erste Kerbspitze  :prost:

Habe schon seit ein paar Jahren ein paar Plätze mit spät Glazialen Fundmaterial, aber eben noch nie eine Spitze gefunden.

Heute war es soweit  :hilfe3:

Der Stichel ist auch von der Stelle

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,43102.0.html

Schöne Grüße vom Insurgenten
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: LITHOS in 13. Oktober 2010, 21:23:56
Wurde auch Zeit!!! :zwinker:
Glückwunsch!
Jan
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Milafix in 13. Oktober 2010, 21:27:09
Glückwunsch !!

Aber was ist eine Kerbspitze und woran ist sie zu erkennen?

Viele Grüße, Milafix
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Roskva in 13. Oktober 2010, 21:28:12
- ich moechte dein Wissen ja nicht partout anschweifeln  :engel:  aber bist du dir sicher? Den Stichel hatte ich ja schon in der Hand - geiler Fund!  :zwinker:
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: insurgent in 13. Oktober 2010, 21:56:24
Zitat von: Roskva in 13. Oktober 2010, 21:28:12
- ich moechte dein Wissen ja nicht partout anschweifeln  :engel:  aber bist du dir sicher? Den Stichel hatte ich ja schon in der Hand - geiler Fund!  :zwinker:

Ja, ich bin sicher. Ist zurecht Retuschiert. Kommt auf den Bildern nicht so rüber.

Oder was meinst Du??

Zitat von: Milafix in 13. Oktober 2010, 21:27:09
Glückwunsch !!

Aber was ist eine Kerbspitze und woran ist sie zu erkennen?

Viele Grüße, Milafix

Hallo Mila :winke:

Ist eine Pfeilspitze aus der Altsteinzeit, Spätes Paläolithikum 12.000-14.000 Jahre alt
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Harkonen in 13. Oktober 2010, 22:09:39
Hallo,
interessante Stücke, auch das verwendete Material. Könntest Du evtl. noch die ca. Fundgegend angeben, Norddeutschland z.B.
Mich interessiert stets der Vergleich der heimischen Fundstücke zu Artefakten aus anderen Bundesländern.
Gruß
Harkonen
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: insurgent in 13. Oktober 2010, 22:24:12
Zitat von: Harkonen in 13. Oktober 2010, 22:09:39
Hallo,
interessante Stücke, auch das verwendete Material. Könntest Du evtl. noch die ca. Fundgegend angeben, Norddeutschland z.B.
Mich interessiert stets der Vergleich der heimischen Fundstücke zu Artefakten aus anderen Bundesländern.
Gruß
Harkonen

Südwestliche Ostsee
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Roskva in 13. Oktober 2010, 22:33:31
- ne eben, es kommt nicht so rueber auf den Bildern - deswegen  :-) ausserdem bin ich doch nur eifersuechtig!  :zwinker: ABER vielleicht hab´ich ja auch mal das Vergnuegen, der Mais kommt hier in der Gegend gerade runter, also muss ich wohl am Sonntag los  :engel:
:hb3:

LG
R.
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: a.k.a. rentner in 14. Oktober 2010, 20:43:38
Ja da gratuliere ich.  :year: :year: :year: :year: :year: :year: :year: :year: :year:
Schade, dass wir die nicht mit besseren Bildern geniessen dürfen!
So bleibt es ja wirklich nebulös-und ich vertraue mal halbblind.
m.
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: insurgent in 15. Oktober 2010, 13:23:24
So, nun etwas bessere Bilder und das Fundaufkommen dieser ca. 10 m X 7 m großen Streuung.

Ich gebe zu, das die Spitze keine schöne Kerbspitze ist  :engel:, aber sie passt auf die Stelle und solche "nicht so schönen" kommen ja auch auf anderen Fundplätzen vor :dumdidum:

Es ist eine sehr große (ca. 800 m X 300 m), feinsandige Ackerfläche an einem verlandeten See.

Direkt an der alten Uferkante gibt es noch eine Mesolithische Stelle, die deutlich größer streut.

Die Paläolithische Stelle ist weiter weg von der Kante an einem Einschnitt (ehemaliger Bach??) gelegen.

Was eigentlich ungewöhnlich für den Norden ist, es gibt kaum Steine und noch viel weniger Flint auf der Fläche.

Die Artefakte von der Paläolithischen Stelle sind auch deutlich patinierter und mit starkem Windschliff versehen.

Bei der Nachsuche gestern gab es noch einen schönen Klingenstichel und weiter weg ein Neolithisches Sichelbruchstück.

Schöne Grüße vom Insurgenten
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Roskva in 15. Oktober 2010, 14:48:47
Zitat von: insurgent in 15. Oktober 2010, 13:23:24


Ich gebe zu, das die Spitze keine schöne Kerbspitze ist  :engel:, aber sie passt auf die Stelle und solche "nicht so schönen" kommen ja auch auf anderen Fundplätzen vor :dumdidum:


  :schwitz:
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: thovalo in 15. Oktober 2010, 21:07:30
Wo Du diese Stücke gefunden hast wirst du sicher noch mehr finden und ..... dann kommt auch die "Königin" der Kerbspitzen!  :zwinker:   ..... aber eben: unverhofft kommt oft!!!!!!!!!  

Da kommt noch etwas Zeit und Raum dazwischen !!!!!!!


:zwinker:   thomas      :winke:
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: LITHOS in 15. Oktober 2010, 21:20:43
Zitat von: thovalo in 15. Oktober 2010, 21:07:30
... aber eben: unverhofft kommt oft!
Genau das macht diese Leidenschaft aus. Und je breiter das Spektrum, desto unerschöpflicher der Freudenquell :zwinker:
Jan
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: insurgent in 15. Oktober 2010, 21:31:06
Heute abend hat es zum ersten mal seit der Ernte geregnet  :smoke:
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Sprotte in 20. Oktober 2010, 15:40:03
Hallo Nachbar,

erst mal herzlichen Glückwunsch (wenn auch verspätet).  :super: Abgesehen von der eng begrenzten, nur wenige Meter im Durchmesser messenden Fundstelle und der Lage des Fundplatzes weist auch die Kerbspitze (wenn es auch nicht die schönste ist) auf einen paläolithischen Fundplatz hin. Interessant würde ich einige Informationen zu der Schlagtechnik der den Geräten zugrunde liegenden Klingen finden (harte/weiche, direkte/indirekte Schlagtechnik, bipolare Klingentechnik? - nach den Bildern wohl eher nicht), da das auch bzgl. der Einordnung eigener Funde von Bedeutung ist.

Viele Grüße  :winke:
Sprotte
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: a.k.a. rentner in 20. Oktober 2010, 16:54:25
Sagt mir mal, "bipolare Klingentechnik", was heißt das?
Dass die Retuschen sowohl von dorsal als auch ventral kommen?
Und -in diesem Falle- daß die Kantenretuschierung einer Kante von beiden Seiten erfolgt, oder daß die eine Kante von hier , die andere von Dort geschlagen wurde?????
Besten Dank
Michi
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: Sprotte in 20. Oktober 2010, 18:00:42
Zitat von: a.k.a. rentner in 20. Oktober 2010, 16:54:25
Sagt mir mal, "bipolare Klingentechnik", was heißt das?

Der Begriff "bipolar" bezieht sich auf die Form der Klingenkerne sowie die Art und Weise, wie diese abgebaut werden. Bipolare Klingenkerne (es gibt natürlich nicht nur diese) des Jung- bzw. Spätpaläolthikums in Nordddeutschland (beispielsweise in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) sind oft etwa zylindrisch und weisen zwei Schlagflächen und eine Abbaufläche auf. Von den parallel zueinander angeordneten Schlagflächen erfolgte im Allgemeinen der wechselseitige Abbau von Klingen. Diese Klingen weisen dann Negativbahnen in unterschiedlichen Richtungen auf.

Ähnliche, jedoch kleinere Kerne waren auch noch in der älteren Mittelsteinzeit gebräuchlich, dann aber meist mit nicht mehr parallel zueinander angeordneten Schlagflächen. Zum Vergleich ein Fundstück von mir: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,44258.0.html

Viele Grüße  :winke:
Sprotte
Titel: Re:Meiner erste Kerbspitze
Beitrag von: a.k.a. rentner in 20. Oktober 2010, 18:16:43
Ah, ok.
An Kernen mir bekannt.......dann wusst ich's ohne zu Wissen.
Merci Sprotte, alter Haudegen.
m.