Guten...,
Anbei ein heutiger Fund. Eine Spitze aus dem hier relativ seltenen Honig gelben Chalzedon. Die Oberfläche ist leicht verrundet und Matt glänzend (Windschliff? ).
Dadurch dass das Fundstück etwas glänzt und das Material leicht durchscheinend ist ist es sehr schwierig Fotos zu machen vor allem bei einem solchen Foto Experten... :zwinker:
Was sagt ihr zu dem Fund?
LG
Patrick
Weitere Bilder
hast die Feuerzeugpistole auch gefunden?
:-D
Ich denke nicht das es sich um eine Pfeilspitze handeln wird.
Die Fotos, bzw. der Stein lassen eine saubere Ansicht nicht zu.
Gruß
Peter
Zitat von: Furchenhäschen in 30. Januar 2020, 20:40:57
hast die Feuerzeugpistole auch gefunden?
:-D
Ich denke nicht das es sich um eine Pfeilspitze handeln wird.
Die Fotos, bzw. der Stein lassen eine saubere Ansicht nicht zu.
Gruß
Peter
Guten Morgen,
die Hatte Daniel aus dem Acker gezogen.... Sollte da eigentlich nicht auftauchen...
Ob es sich lohnt wegen des einen Stückes am Wochenende bei Professor Fiedler vorbei zu fahren?
Ich schaue mal ob ich heute bei Tageslicht nochmal Bilder knipse..
Zitat von: Furchenhäschen in 30. Januar 2020, 20:40:57
Ich denke nicht das es sich um eine Pfeilspitze handeln wird.
Peter, man sagt bei uns: Was der Hund nicht kennt frisst er nicht!
Genau so sehen bei uns in Niedersachsen 60 % der neolithischen Pfeilspitzen aus.
LG palaeo1
Moin Moin,
ja, die Patina verleitet halt immer gleich etwas älteres zu vermuten. Eine feinere Zugrichtung scheint jedenfalls nicht so gegeben zu sein. Ich bin ratlos. Wenn das Chalzedon ist, neigt der glaube ich dazu früher zu patinieren.
PS: Die Wumme, oder das verrostete Original haben wir bei Pflegearbeiten im Busch gefunden. Ist natürlich gleich den Behörden übergeben worden. Die meinten es wäre ziemlich sicher Schreck, was sie aber nicht ist.
Liebe Grüße Daniel
Hallo zusammen,
mein erster Eindruck anhand der Fotos: Was bifacielles, gerne auch älter. Wobei ich nicht unbedingt von der Patina ausgehe, sondern von der Form.
Ich denke, es könnte durchaus ein Mini-Biface sein. Die gab es nicht nur in Westeuropa, sonden auch in den mitteleuropäischen Keilmessergruppen.
Pfeilspitze würde ich ausschließen wollen.
LG
Holger
Zitat von: Danske in 01. Februar 2020, 16:42:40
Ich denke, es könnte durchaus ein Mini-Biface sein. Die gab es nicht nur in Westeuropa, sonden auch in den mitteleuropäischen Keilmessergruppen.
Kenne ich nicht, hast Du Belege ?
Gruß
palaeo1
sorry gelöscht!
Das ist es nicht wert.
LG Peter :winke:
Hallo Leute,
das mit den Mini Biface kann ich nur bestätigen. Habe selbst 2 Stück davon in der Hand gehabt in Beisein von Prof. Utmeier. Das sollen im Maindreieck zumindest keine Einzelfälle sein. Ich habe leider noch keinen gefunden. Fotos habe ich keine gemacht. Da lag zu viel auf dem Tisch.
liebe Grüße Daniel
Um dieses Teil irgendwo einzuordnen, musst du leider noch mal raus, Beifunde machen. Gruss..
Hallo,
was ihr da wieder alles seht, :friede:
eine neolithische Pfeilspitze sehe ich jedenfalls nicht! (dann sind halt deine 60% aus dem Norden defacto Keine Pfeilspitzen paleao)
Diese beiden Fotos geben noch am ehesten etwas her und damit kommt auch ein mini-bifac nicht in Frage.
IMG_20200130_183539-992x560.jpg
IMG_20200130_183618-992x560.jpg
Trotzdem lieber Patrick,
jetzt bist schon so lange dabei!
Es genügen 3 aussagekräftige Fotos, der Ventral - und Dorsalfläche, gemacht mit guter Beleuchtung
und einem danebenliegenden Maßstab oder einer 1 Cent Münze.
Dann kommen in der Regel auch präzise Ansprachen. So sorgen viele Fotos mit aufgelegten Fingern für ein gewisses Chaos.
Zitat von: palaeo1 in 01. Februar 2020, 20:03:18
Kenne ich nicht, hast Du Belege ?
Gruß
palaeo1
Ich beziehe mich auf die Ausführungen von Lutz Fiedler et al. in "Altsteinzeit von A-Z" zu den Begriffen "Minibiface", "Faustkeilblatt" und "Keilmessergruppen". Zu letzterem heißt es u.a.: "Da die Bezeichnung Micoquien forschungsgeschichtlich einem sehr unterschiedlichen Verständnis unterlag, vor allem aber auch, weil das Artefaktenensemble der namengebenden Station La Micoque mit seinen häufigen spitz-schlanken Faustkeilen eher eine Ausnahme innerhalb vergleichbarer Industrien ist, werden im mittleren Europa Fundkomplexe mit Keilmessern, kleinen herzförmigen, ovalen oder dreickigen Fauskeilen, Faustkeilblättern, blattförmigen Schabern und gelegentlichen Blattspitzen als Keilmessergruppen zusammengefasst."
LG
Holger
Zitat von: Danske in 02. Februar 2020, 12:42:30
Ich beziehe mich auf die Ausführungen von Lutz Fiedler et al. in "Altsteinzeit von A-Z" zu den Begriffen "Minibiface", "Faustkeilblatt" und "Keilmessergruppen". Zu letzterem heißt es u.a.: "Da die Bezeichnung Micoquien forschungsgeschichtlich einem sehr unterschiedlichen Verständnis unterlag, vor allem aber auch, weil das Artefaktenensemble der namengebenden Station La Micoque mit seinen häufigen spitz-schlanken Faustkeilen eher eine Ausnahme innerhalb vergleichbarer Industrien ist, werden im mittleren Europa Fundkomplexe mit Keilmessern, kleinen herzförmigen, ovalen oder dreickigen Fauskeilen, Faustkeilblättern, blattförmigen Schabern und gelegentlichen Blattspitzen als Keilmessergruppen zusammengefasst."
LG
Holger
Danke für den Hinweis, schaue ich mir mal an.
Zitat von: Furchenhäschen in 02. Februar 2020, 12:04:27
(dann sind halt deine 60% aus dem Norden defacto Keine Pfeilspitzen paleao)
Hast Recht, die größeren Exemplare mögen auch Speerspitzen sein. Hier mal ein Exemplar aus einer Grabung in situ (Die Basis liegt noch nicht frei).
Zitat von: palaeo1 in 02. Februar 2020, 16:15:38
Hast Recht, die größeren Exemplare mögen auch Speerspitzen sein. Hier mal ein Exemplar aus einer Grabung in situ (Die Basis liegt noch nicht frei).
Hallo Klaus,
erkennen kann man aber aufgrund der geringen Größe des Fotos nicht recht viel,
außer das ein Stein im Planum liegt und eingemessen wurde.
Grüße
Peter :winke:
Ergänzung:
wenn ich das recht in Erinnerung behalten habe war "Oldendorf 52" doch eine Grabung "mesolithische Jagdstation und Feuergruben".
Also doch nicht neolithische Pfeilspitzen?
Zitat von: Furchenhäschen in 02. Februar 2020, 17:55:18
Ergänzung:
wenn ich das recht in Erinnerung behalten habe war "Oldendorf 52" doch eine Grabung "mesolithische Jagdstation und Feuergruben".
Also doch nicht neolithische Pfeilspitzen?
Peter, ich wollte mit dem Foto auch nur dokumentieren, dass es ein Grabungsfund ist. Oldendorf 52 ist weit überwiegend mesolithisch, die neolithischen Befunde sind bis heute leider unpubliziert geblieben.
Hier noch mal ein anderer Fund aus der Region. Länge 4,5 cm
anbei nochmal ein versuch besserer Bilder, wird aber nicht wirklich was, entweder glänzt das Stück zu sehr, Reflektiert oder es sind keine Konturen zu erkennen....
weiter
weiter
noch ein Versuch :heul:
....
...
Auf mich wirkt da nichts neolithisch.... :kopfkratz:
ich kenne auch kein Beispiel wo der Chalzedon im hier im Neolithikum Verwendung fand
Ne Patina ist das wohl nicht, eher ist das Material so beschaffen. Ohne Beifunde wird sich aber keiner aus dem Fenster lehnen und eine genaue Bestimmung, Datierung abgeben. Eine bifazielle Spitze, mehr kann man im Moment nicht sagen. Schön ist es jedenfalls. :-) Gruss..
Zitat von: Levante in 03. Februar 2020, 16:39:09
Auf mich wirkt da nichts neolithisch.... :kopfkratz:
ich kenne auch kein Beispiel wo der Chalzedon im hier im Neolithikum Verwendung fand
Naja, ich will ja nicht behaupten, dass das Objekt neolithisch ist. Aber in der Wartberg-Kultur, die ja auch in Hessen ansässig ist, gibt es solche Spitzenformen, auch aus diversen Rohmaterialien.
LG palaeo1
Das sich das Artefakt auf einer Wüstung in der Niederung fand wird es keine Beifunde geben die da etwas klärend helfen könnten. Ah das drehen des Handys hilft wirklich... Coole sache.... :zwinker:
Hallo Patrick,
vielen Dank für deine Bemühungen aussagekräftige Fotos zu liefern!
Der Stein wehrt sich aber mit seiner hervorragenden Tarnung vehement sein Bearbeitungsgeheimnis preis zugeben.
Verbindlich wird da wohl nur in einer Liveshow eine Aussage zu treffen sein!
Hier und jetzt ist zu dem Fundstück alles einfach zu spekulativ!
Jedenfalls danke ich Dir fürs zeigen und weiter viel Erfolg!
Grüße
Peter :winke:
Guten Abend. :winke:
Ich werde am Freitag mal den Professor Fiedler anrufen und fragen ob ich auch wegen einer schweren Nuss zu ihm fahren darf. Er wohnt vom Fundort etwa 5 km entfernt.
Der hat sicher auch den Fundort + Beifunde im Kopf, wohl das beste, was du machen kannst. Gruss..
Zitat von: Levante in 03. Februar 2020, 18:13:46
Guten Abend. :winke:
Ich werde am Freitag mal den Professor Fiedler anrufen und fragen ob ich auch wegen einer schweren Nuss zu ihm fahren darf. Er wohnt vom Fundort etwa 5 km entfernt.
:super: Da werden Sie sicher geholfen!
LG
Zitat von: Nanoflitter in 03. Februar 2020, 16:44:37
Ne Patina ist das wohl nicht, eher ist das Material so beschaffen...
Mancher könnte es als Wurzelpatina interpretieren, auch wenn ich diese Meinung generell nicht teile.
mfg
Moin Leute,
Diese Netzpatinierung / Basketpatination halte ich nach den gezeigten Bildern für wahrscheinlich.
"Wurzelp..." ist ein gewagter Begriff, der eine unbewiesene Erklärung suggeriert,
Beim Geschiebeflint in Norddeutschland und umliegenden Gemarkungen habe ich es bisher
wenn überhaupt auf alten, wahrscheinlich natürlich entstandenen, Spaltflächen gesehen.
Bei Artefakten in SW-Europa ist mir diese aparte Musterung häufiger aufgefallen.
Bleibe gespannt, was denn zuletzt festgestellt wird.
LG
Jan
Guten Morgen,
Anbei nun endlich die Zeichnung zu dem Artefakt, gezeichnet im Amt in Marburg von Frau Kaletsch, wie immer eine hervorragende Arbeit, danke Beate. 🙂
Die aktuelle Ansprache zu dem Fund ist im Übrigen, dass es sich ursprünglich wohl um eine Blattspitze handelte,welche zu einem späteren Zeitpunkt jedoch nachgesetzt bzw. umgearbeitet wurde. Ähnliche Funde gibt es weniger als eine Hand voll aus Mittelhessen. Das Alter wird aktuell auf ca. 100.000 Jahre geschätzt. Der Fund soll auch noch publiziert werden.
LG Patrick
Moin Patrick,
ein schönes Happy End. Eine Umarbeitung würde auch die arg gedrungene Form erklären. Vielleicht wurde einfach nachgeschärft bis zum Gehtnichtmehr. Wenn man die Zeichnung sieht, dann ist auch alles klar. :winke:
Liebe Grüße Daniel
Zitat von: RockandRole in 25. November 2022, 06:28:28
Moin Patrick,
ein schönes Happy End. Eine Umarbeitung würde auch die arg gedrungene Form erklären. Vielleicht wurde einfach nachgeschärft bis zum Gehtnichtmehr. Wenn man die Zeichnung sieht, dann ist auch alles klar. :winke:
Liebe Grüße Daniel
Guten Morgen,
du bist auch schon wach? Ja, das macht tatsächlich Sinn, wir sehen uns dann morgen. :-)
Ich muss ja auch noch eine kleine Kiste packen mit dem Schönsten von meiner Paläolithischen Fundstelle welche sich ümittlerweile auf über 900 x 1000 Metern erstreckt, mit mittlerweile 19 Fundbereichen und über 1300 eingemessenen (möglichen) Artefakten.
Ich habe das Material (eine kleine Auswahl) gestern im Amt vorgelegt. Allen beteiligten war sofort klar, dass der ,,Herr Rauch" hier eine, vermutlich weit über die Region, zukünftig relevante Fundstelle entdeckt haben könnte.
Hier liegt im übrigen auch das mineralogische Vorkommen, des bei diesem Artefakt verwendeten Chalceodons, welchen ich bislang in etwa 35 km Entfernung zum Vorkommen nachweisen konnte. Eine weitere Verbreitung ist jedoch wahrscheinlich. :smoke:
LG
Patrick
Moin Patrick,
Glückwunsch zu der Entdeckung der MP-Fundstelle, tolle Sache :super:
Wir sehen uns morgen, bin gespannt auf die Fundstücke.
LG
Holger
Hallo Patrick,
tolle Sache! :super:
Erst recht wenn eine Zeichnung die im Tarnkleid des Gesteins verborgene, eindeutige Bearbeitungsmerkmale des Artefakts preisgibt.
Da hat mich der erste Fotoeindruck gewaltig getäuscht.
Mein Glückwunsch
Grüße
Peter
Ja das mit den Chalcedon Artefakten und dem Darstellen des artefaktiellen Charakters auf Fotos ist ein echtes Problem. Vieles sieht man erst, wenn man das Stück in der Hand hat und im guten Licht dreht. Oder eben, wenn das Artefakt gezeichnet wird. Daher sehe ich davon ab, meine aktuell etwa 600 paläolithischen Artefakte aus dem aktuellen Projekt zu fotografieren. :irre: :smoke: :irre:
LG
Patrick