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Sondenfunde => Siegel und Petschaften => Thema gestartet von: Jotonius in 12. Oktober 2002, 21:40:02

Titel: Siegelring
Beitrag von: Jotonius in 12. Oktober 2002, 21:40:02
Der Siegelring, vermutlich eines Adeligen. Zeitstellung ca. 12-13. JH.
Höhe 18mm, Breite 16mm.

Was für ein Material ist das?

Zu sehen ist das "Lamm Gottes".
Wer kann mir mehr über den Ring sagen?


[Bearbeitet am 12-10-2002 von Jotonius]
Titel:
Beitrag von: Jotonius in 12. Oktober 2002, 21:41:50
Durchmesser innen 19mm, außen 24mm. Ganz schön groß für die kleinen Leute von damals.
Titel:
Beitrag von: c_c_Hunter in 13. Oktober 2002, 23:19:03
Hallo Jotonius

:besserwiss:Ich kann zwar nichts zu den Fund sagen .

Du der ist Prima !!!

:icon_eek:Aber wo findet ihr den immer solche schönen Funde ???:icon_eek:

c_c_hunter
Titel:
Beitrag von: Bert in 13. Oktober 2002, 23:42:02
Hallo Jotonius,

schöner Ring, Glückwunsch!

Das Material halte ich für Arsenbronze, die Zeitstellung eher für 17./18. Jahrhundert.

Ein Adliger hätte sich sicher ein anderes Motiv für einen Siegelring ausgesucht, entweder etwas abstammungsorientiertes (Wappen) oder wehrhaftes, vermutlich aber doch eher ein Wappen. Deshalb kann ich mir eher einen religiösen Würdenträger als Besitzer vorstellen, das Lamm als christliches Symbol ist ja auch heute noch in der katholischen Kirche weit verbreitet.

Adios Bert
Titel:
Beitrag von: Jotonius in 14. Oktober 2002, 09:13:00
Hallo Bert,

danke für die Infos! Ich glaube mittlerweile auch, dass es der Ring eines Geistlichen war.

@c_c_Hunter: Wo man das findet? Na ganz einfach: draußen im Dreck. :-) Es hat halt jemand verloren.
Titel: Ring
Beitrag von: Ötzi in 14. Oktober 2002, 09:30:39
Hallo ihr Wühlmäuse,
Das Motiv auf dem Ring ist eindeutig ein Christliches. Das Lamm symbolisiert Ostern-Auferstehung, die Fahne den Sieg über den Tod, der Stern steht für Bethlehem(oder so ähnlich), über die obigen Symbole (Zahlen?) bin ich mir nicht im Klaren. Das Seil rundherum soll die Zusammengehörigkeit und ewige Wiederkehr der Abläufe symbolisieren-maybe..
Hat höchstwahrscheinlich einer Geistlichkeit gehört, was aber nicht ausschliest, das der Träger (auch) weltlicher Würdenträger war (Verleihung für eine Wohltat oder vielleicht hat er ne Kapelle gebaut). Die Größe/Durchmesser ist leichter verständlich, da solche Ringe meist über den Handschuhen getragen wurden (sollte ja auch jeder bewundern können).
Titel:
Beitrag von: Bert in 14. Oktober 2002, 14:21:02
Hi Ötzi,

Die "Zeichen" halte ich für die Initialien des Besitzers, tauchen auf fast jeder Petschaft aus der Zeit auf.
Die "Perlenschnur" ringsrum kann auch nur Dekoration sein, findet sich ebenfalls auf fast jeder Petschaft  des 18. Jhdt.
Mit dem Tragen der Ringe über den Handschuhen hast du vollkommen recht, umso besser für uns, dadurch wurden mehr verloren...:-D:-D

Adios Bert
Titel:
Beitrag von: rallerups in 28. Dezember 2002, 12:35:36
Schau mal hier.Die Mümze ist aus Nürnberg.Von1700.
Titel:
Beitrag von: Schnorcheljörg in 08. September 2003, 02:14:41
Lieber Jotonius
Da hast Du ja ein echtes "Leckerchen". Das Britische Museum klassifiziert diese Ringform ins 16.Jh. (ring 353 aus Catalogue of the fingerrings) Die "Zeichen" über dem "Agnus Dei" (Lamm Gottes) sind eindeutig Initialien. Die gleichen Buchstaben finden wir auf Ring 481 aus dem gleichen Buch. Damit ist der Ring ein "persönlicher Ring", sprich er konnte(kann) einer Person zugeordnet werden. Das "Agnus Dei" gibt es sehr häufg auf Siegeln, die Bedeutung kann mann u.A. im Buch "Siegelstempel im Kästner Museum" nachlesen. In diesem Fall kann unser Ringträger zwar auch einen geistlichen Bezug gehabt haben, aber eine weltliche Funktion des Trägers ist genauso denkbar. Auf keinen Fall handelt es sich um das Siegel einer kirchlichen Institution.
Gruß Schnorcheljörg  
Titel:
Beitrag von: Jotonius in 09. September 2003, 21:02:15
DANKE Schnorcheljörg ! :prost: