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Sondenfunde => Schmuck => Thema gestartet von: Nanoflitter in 27. April 2014, 11:26:06

Titel: Dichtebestimmung Goldring
Beitrag von: Nanoflitter in 27. April 2014, 11:26:06
Ich habe hier einen goldfarbenen Ring, ohne Punze. Um den eventuellen Goldgehalt festzustellen, ging ich folgendermaßen vor.
1. Wiegen: 1,9g
2. Wasserverdrängung ermitteln: 0,12g=0,12cm³
3. Dichte berechnen: 1,9g/0,12cm³=15,8g/cm³
4. Dichte vergleichen Dichtetabelle (http://www.froufrou.de/schmucklexikon/dichtetabelle.html)
Die Dichte liegt im Bereich von 750er Gold. :-)
Meinen Versuchsaufbau hab ich mal unten abgebildet. Das kleine Steinchen hab ich mal vernachlässigt. Bei der ersten Messung sollte der Ring unbedingt trocken sein, da das anhaftende Wasser nicht unerheblich das Gewicht erhöht.
Die dünne Schnur darf nirgends anliegen. Der Wasserbehälter wird vorsichtig soweit nach oben geführt, bis der Ring vollständig eintaucht. Die Differenz des Gewichts "nicht eingetaucht" und "eingetaucht" ergibt die Wasserverdrängung in Gramm.
Gruss...


Titel: Re:Dichtebestimmung Goldring
Beitrag von: StoneMan in 27. April 2014, 13:38:34
Moin,

Regenwetter...

Prima Nanoflitter.  :super:

Zur weiteren Aufmunterung/Nachahmung füge ich mal eine Ergänzung und ein weiteres Beispiel mit Flint ein.

Eigene Messung selber validieren.

Meine eigene Messungen an gepunzten Goldringen (18 Karat) ergaben lediglich zulässige
Abweichungen die aufgrund der Legierungen vorkommen.
Beispiel:
750 (18 Karat)    = 15,1 - 15,8 g/cm³  je nach Zusammensetzung der Legierung
Eigene Messung   = 15,9 - 16,7 g/cm³   
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Flint
Verschiedene Quellen beschreiben die Härte und das spezifische Gewicht von Flint wie folgt:
Mohshärte: 6,5 - 7,0
Dichte: 2,5 - 2,7 g/cm³

1. Prüfling = 8,89 g (Masse an der Luft)
2. Ein mit Wasser gefüllter Becher wird auf die Waage gestellt  und austariert, Anzeige der Waage = 0,00 g
3. Prüfling wird an einem dünnen Faden hängend (´Galgenkonstruktion´  z.B. Schreibtischlampe
mit "Storchenschnabel-Prinzip") ins Wasser getaucht und die Gewichtskraft im Wasser abgelesen = 3,42 g
(entspricht dem scheinbaren Gewicht = Volumen)
4. Berechnung:  8,89 Gramm dividiert durch 3,42 g = 2,599 g/cm³

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Tipp:
Das Wasser mit einem winzigen Tropfen Spülmittel entspannen. Das sorgt bei porösen Flächen für die Reduktion
von anhaftenden Luftbläschen auf dem Prüfling und das Wasser dringt in die kleinsten Poren.

Gruß

Jürgen

Links
http://www.seilnacht.com/versuche/dichteb.html
http://www.gold-test.de/pruefung.html
http://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm
http://www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/petrograph/tabellen/mineraldichte.html
http://www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/petrograph/tabellen/gesteinsdichte.html

Titel: Re:Dichtebestimmung Goldring
Beitrag von: Nanoflitter in 27. April 2014, 13:54:33
Da hätte ich mir meine Hängekonstruktion ja sparen können. Es geht immer noch einfacher! :super:

Gruss...
Titel: Re:Dichtebestimmung Goldring
Beitrag von: StoneMan in 27. April 2014, 13:58:54
...die ist doch genial  :zwinker:

Sorry, ich wollte das auch schon lange mal einstellen.

:winke: Jürgen