Hallo zusammen,
ich habe gelesen, dass die Menschen im Neolithikum auch aus Knochen Pfeilspitzen angefertigt haben (siehe Bild !).
Auf einem neolithischen Siedlungsplatz habe ich dieses Knochenfragment aufgelesen. Es hat mich spontan an die Knochen-Pfeilspitze aus dem Buch erinnert. Was meint Ihr ? Könnte das so eine Pfeilspitze sein oder ist das einfach ein abgesplittertes Knochenteil ?
Vielen Dank und liebe Grüße !
Stefan
P.S.: Der schmale längliche Riß auf den Fotos rührt von einem Absturz des Teils während der Fotosession her... :heul:
Servus Stefan,
die Wahrscheinlichkeit unter den alten Knochen eines angeackerten, neolithischen Fundhorizontes eine beinernes Projektil zu finden dürfte in Deinem Fundgebiet gegen Null gehen. Die nahen Premiumrohstoffe waren zu verfügbar und natürlicherweis überlegen...
Wenn dann wäre es eindringlicher bearbeitet worden.
Ob der Knochen in den vorgeschichtlichen Kontext gehört erfährst Du von der Frau Dr.....die hat genügend Beinerfahrung aus dieser Region.
Jedes Ackermillieu erhält Knochen andersartig...drum kann man aus der Ferne gar nicht über dieses Thema mutmaßen.
Zeigen würde ich ihn auf jeden Fall....denn nur so kann man dazulernen.
Aus welcher Region stammt die gezeichnete Knochenspitze in Deinem Beitrag?
Bei uns ist mir kein Knochenspitzenteil bekannt.
Glück Auf
vom
Edi
Servus Edi,
das Foto stammt aus einem Buch über die Jungsteinzeit in der Schweiz. Ich dachte, dass es diese Teile auch in unserer Gegend gab. Aber klar, warum hätten die Neolithiker hier Knochenmaterial verwenden sollen, wenn doch genügend Silex zur Verfügung stand ? Und diese Fundstelle ist schließlich voll von Silex(-abschlägen).
Wieder was dazu gelernt :-)
.....Hallo Leute,
ein kleiner Tipp: es wurden im Neo. und Mesolithikum mehr Horn und Knochen Pfeilspitzen genutzt wie wir denken. Nur sind die Erhaltungsbedingungen bei diesen Stücken sehr anfällig.
Tests haben ergeben das eine Flintspitze tief in den Körper eindringt,beim Aufprall auf einem Knochen aber zu 80% zerstört wird. Eine knöcherne Spitze dagegen dringt nicht so tief ein und wird nicht zerstört, weil sie vom Knochen fast immer abgleitet.Eine Knochenspitze herzustellen oder nachzuarbeiten geht schneller und bedarf nicht so viel Aufwand wie bei einer Flintspitze. Bei der Tiefe im Einschußkanal wurde in mm gemessen.Opfer waren Zootiere die Notgeschlachtet werden mussten.Wiesent,Hirsch,Reh und Ziege.
Steinspitzen überdauern jägliche Witterungseinflüsse über Jahrhunderte,Knochen-Hornspitzen nicht, nur sehr sehr selten.
HG MB
Fast unmöglich das ein Knochenwerkzeug aus dem Neolithikum auf einem Acker überlebt
Hier handelt es sich meiner Meinung nach "nur" um einen Röhrenknochen welcher der Länge nach gespalten ist
Gruß Rambo
Hallo Rambo !
Es kommt wirklich sehr auf dem Boden an !
Hier bei uns gibt es Stellen wo solche Funde sogar sehr gut bewahrt sind. Sie sind aber immernoch extrem selten ! :super:
@Edi ...
... mir gefällt das Wort "Beinerfahrung" sehr !! :-)