meine heutige Ackerimpression... die Krume zuerst unter der Schneedecke aufgequollen und inzwischen zusammengesackt ..in der Totale deutlich die hellrötlichen Ausackerungen.. so ein Ackerzustand verspricht eigentlich nur kleinteiliges Keramikmaterial.....vor allem wenn man schon 10 Mal drübergescannt hat.
An der kiesig-sandigen Zusammensetzung der Oberfläche lassen sich die Ackertiefen erahnen....
und wenn es ein neuer Acker wäre ...dann wären diese Stücke schon eine kleine Sensation.....ein stark am Bauchumbruch geknicktes Wandfragment mit letzten Anhaftungen der äusseren Graphitierung (gehobene Haushaltsware der Urnenfelderzeit) ..gewaschen kommt es dann auch noch mal...Die außen rötlich innen braunschwarze Minischerbe stammt von einem groben Vorratsgefäß... und ein kleines, schwarz hervorlugendes Randscherbchen.... (aber schon wieder gehn nur 2 Bildchen zum hochladen)
hier noch das Randscherbchen und ein Detail von der gewaschenen Knickscherbe
2 Stunden unterwegs und am Schluss noch dieses vermutlich mittelalterlich-neuzeitliche Ding mit der seltsamen Verzierung die an eine halbe Königskrone erinnert...
Und wie immer war es sehr (ent)spannend
Die Kamera nehm ich jetzt öfter mit vielleicht mal für eine sensationellere Berichterstattung.....
Danke, agersoe, für Deine Idee.....
Und es sollte auch der Alltag gezeigt werden
Für mich wirklich das Abenteuer schlechthin...auch heute
Bis bald
Edi
Hallo Edi !!
Wunderbare Fotos.
Sehr interessant deine Fundlandschaft "live" zu sehen.
Aus welchem Material ist denn die sogenannte hellrote Ausackerung ?? Bei mir werden die Äcker wenn Ausgeackert entweder gelb sandig oder extrem lehmig und fast (jedenfalls in zusammenhang mit Keramik) unzugänglich, da das trockene Lehm oft nicht von den Scherben zu unterscheiden sind !! :platt:
Servus Edi,
interessanter Bericht und auch schön, mal Deine Äcker und Gummistiefel zu sehen.
Das mit der Keramik krieg ich wahrscheinlich nie auf die Reihe. Ich nehme immer die falschen Scherben mit...AmV: "Bruchstück einer modernen Dachpfanne" Und dabei sah das Ding doch soooo alt aus.
Hoffentlich gibt es bei den Bodendenkmalpflegern mal einen Seminartag zum Thema.
Kaltfront im Anmarsch, dann kannste die Spachtel mit der Dynamitstange vertauschen!
Gruß und schöne Scherben wünscht
RP
Zitat von: rolfpeter in 05. Februar 2007, 21:10:24
Kaltfront im Anmarsch, dann kannste die Spachtel mit der Dynamitstange vertauschen!
Hab gehört, dass wir hier ab morgen einfrieren !!! :heul: :wuetend: :narr:
Servus Ihr....die Ausackerungen bestehen aus den Überresten der Abfall- und Vorratsgruben (was meist sukzessive das Selbe ist...da aufgegebene und verstürzte Vorratsgruben meist zu Abfallgruben wurden). Diese bestanden in der Regel aus einer meist rechteckigen Grube die mit Weidengeflecht ausgekleidet wurde welches dann mit Lehm verstrichen wurde um Nager fernzuhalten--- dieser Grubenlehm ist ungebrannt und bildet dann den rötlichen Hauptbestandteil der Ausackerung....die Weidenruten verkohlen langsam und sind als schwarze Bröckchen nur äusserst kurzzeitig als Grubenindikator sichtbar ...da sie binnen weniger Tage vollends zerfallen. Nur selten findet man angeackerte Vorratsgruben die nicht schon aufgegeben wurden.... die erkennt man dann meist an großen zusammenpassenden Scherbenfragmenten...die vom in situ stehenden Lagergefäß weggerissen wurden
Oft sind auch verbrannte Steine und kiesiger Sand im Fundbereich (vielleicht diente dieser zur Geruchsabdeckung?)
Denn Gruben rieche ich förmlich heute noch....auch wenn sie schon 2einhalb tausend Jahre alt sind. Frühmittelalterliche riechen wieder deutlich anders.
Und RolfPeter bei Dir muß doch auch Bronze-Hallstatt-Latenezeit gewesen sein...oder waren die Beile und Dechsel und Klopfer bis ins Mittelalter gebräuchlich um deren Hinterlassenschaften zu Keramikmehl zu stampfen...???
Neee Edi, das mußte ja jetzt nicht sein.
Ich bin eben keramikblind. Die Felder sind voll davon, ich finde aber nix gesticheltes, gebändertes, fingergetupftes....ich bin eine Keramikniete!
:platt: :wuetend:
neiiinnnn!!!!