Bronzefragment/Siegelring bittet um Bestimmung

Begonnen von erhald, 27. August 2017, 16:12:17

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erhald

Hallo liebe Finder,
hier nun meine ersten, evtl. wirklich älteren Funde. (s.a. unter Ufos)
Da ich von örtlichen, ehrenamtlichen Heimatpflegern bisher sehr, sehr widersprüchliche Einschätzungen dazu bekam, und das Amt nicht unnötig belasten will, hoffe ich auf Eure Mithilfe.
Fundumstände: niederbayerischer Acker, nächst eines schon im 8. Jhdt. erwähnten und bis dato besiedelten Dorfes. In der Umgebung befinden sich auch zahlreiche BDM aller Epochen.
Dieser, leider gebrochene, Ring war mal ca. Ringgröße/iDm 17mm, die Platte ist etwa 11x13mm.
Ich verglich mittlerweile - dank euren links in div. Beiträgen - mit hunderten Hausmarken und Zunftzeichen.
Beachtenswert ist (zumindest für mich), dass 1) das Zeichen scheinbar nicht dilettantisch "reingekratzt" wurde, sondern trotz dicker Patina ziemlich scharf gestochen erscheint, obwohl die Arbeit recht primitiv aussieht 2) das Zeichen nicht von einer "erweiterten Rune" ausgeht, sondern, so m.M., drei Symbole übereinandergelegt wurden, die ich aber nicht deuten kann.
Das ist nur meine Laienmeinung und soll euer Urteil nicht beeinflussen.

Schon jetzt ein herzliches Danke für eure Einschätzungen.
Gruß
Ronald

Zardoz

"More Maiorum"

erhald

Danke Zardoz, das Buch habe ich mir u.a. schon durchgesehen - ich glaube fast, eh durch einen link von Dir in einem früheren Beitrag.
Ähnliches habe ich aber weder darin, noch auf anderen Seiten gefunden. Was ok ist, da so ein Zeichen ja möglichst einmalig sein sollte.
Komme daher aber auch nicht weiter :nixweiss: ......
Hoffe darum auf weitere Ansprachen....
:winke:
Ronald

Rheingauner

Hi, könnten das (Screenshot29) rechts evtl. stilisierte Dreschflegel sein ??  :kopfkratz:

Gruß

erhald

Zitat von: Rheingauner in 28. August 2017, 18:33:38
Hi, könnten das (Screenshot29) rechts evtl. stilisierte Dreschflegel sein ??  :kopfkratz:

Gruß

Tja, das beschäftigt mich u.a. auch.
Einerseits würde ich das L-förmige Zeichen als Dreschflegel, das Bogenförmige als Spitzhacke oder Maurerhammer und das dritte Symbol als Axt interpretieren.
Dann wäre der Träger allerdings ein berufliches Multitalent gewesen - Bauer, Bergarbeiter oder Maurer und viell. Zimmermann oder Waldbauer.
Zusätzlich irritieren mich die serifenartigen "Füßchen" an manchen Stellen - dadurch hielt ich es beim Reinigen Anfangs für ein Strichmännchen mit Bogen oder Spitzhacke und "Quadratschädel". - Wozu diese "Serifen?
Überhaupt rätsle ich am Stil der Arbeit. Laut der mir bekannten Lektüre waren die (früh-)mittelalterlichen Zeichen zumindest an Runen angelehnt, sahen zumindest wie (Binde-)runen aus, spätere Zeichen hatten oft Initialien und/oder deutlich erkennbare Symbole.

Gruß
Ronald

Rheingauner

Habe das Siegel mal gedreht und gespiegelt, vielleicht hilft es weiter.
LG

Merowech

Hallo beisammen,
das Gravurbild zeigt vermutlich bäuerliches/ländliches Werkzeug.
Stilistisch könnte der Ring aus dem letztes Drittel des 16. Jhd stammen.
Leider fehlt sehr viel von der Schiene die ( wäre sie intakt ) mir es wesentlich leichter machen würde den Ring genauer zu bestimmen.

Beste Grüße
Micha
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

Daniel

Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Merowech

Zitat von: Daniel in 09. September 2017, 13:34:16
Wie wäre es mit einem alten Zunftzeichen der Zimmermänner?  :kopfkratz:
http://www.ebay.de/itm/Zunftzeichen-Zimmermann-1831-/182642924461?hash=item2a865ddbad:g:SVgAAOSwTf9ZVNK9
Das Werkzeug in der Mitte wäre dann wohl eine Kreuzaxt.
http://community.fachwerk.de/upload/orginal/kreuzaxt-I7659_20131221195039.JPG

Das passt Daniel   :super:
Dann handelt es sich um einen Zunftring der Zimmerleute, an der Datierung ändert sich nichts.  :frech:
Grüße    MICHA   Und nutze den Tag - na ja ? - die Nacht auch !  :zwinker:

erhald

 :danke: an alle für des Rätsels Lösung!
Gruß
Ronald