Damit verbunden ist die Frage, ob meine Argumente hier genügen.
Vor ein paar Jahren habe ich einen Wurzelstock auseinander genommen, habe bronzezeitlich Keramik und Knochensplitter nebst einer Bodenprobe geborgen.
Steine habe ich daneben zu einem Häufchen aufgeschichtet, nicht zuletzt, um die Stelle zu markieren. Gestern habe ich bei einem Kontrollgang dieses Häufchen durchgesehen. Dieser Stein war dann doch etwas zu auffällig, frei nach Chandler war er etwa so auffällig wie ein Skorpion auf einem Quarkkuchen.
Meine Argumente:
- Die Form: gleichmässig abgerundete Oberkante einer vermutlich ehedem runden Platte
- Das Material: Wird von den Archäologen gern als "Grünstein" bezeichnet. Der Test mit dem Metalldetektor zeigt einen anständigen Gehalt an Magnetit.
- Fündige Stelle, ältere bis mittlere Bronzezeit
Moin!
Ein Artefakt ist ein durch menschliche "Manipulation" verändertes oder gestaltetes Objekt. Die Bearbeitung muss von natürlichen Prozessen unterschieden werden können.
lG Thomas
Eine Panne beim Verfassen des Themas, der Text wurde von mir unbeabsichtigt abgeschickt. Hab`s eben erst bemerkt.
Nun hier nachträglich die Fotos.
Thomas, danke für die Definition! Ob sie hier anwendbar ist? Zweifelsfrei wohl nicht.
Viele Grüsse
Ulrich
Definitiv ist das gezeigte nix. Gruss..
Zitat von: Nanoflitter in 03. Februar 2024, 17:34:14Definitiv ist das gezeigte nix. Gruss..
Nix kann nicht sein. Der Stein gehört zu den Spuren, die die Menschen dort hinterlassen haben. Anders als der Kalkstein auf diesem Karstfelsen kann dieses Material gezielt geformt werden. Der Umstand, dass der Stein dort als Fremdmaterial unmittelbar an der Fundstelle liegt, müsste bereits eine Absicht voraussetzen. Findest du nicht?
Grüsse
Ulrich
Hier ist nix gezielt, nicht mal ansatzweise, nur weil mal ein Geröll woanders liegt, ist das nix besonderes, in Mitteleuropa. Gruss..
Zitat von: Schuhnagel 2 in 03. Februar 2024, 18:22:35Der Umstand, dass der Stein dort als Fremdmaterial unmittelbar an der Fundstelle liegt, müsste bereits eine Absicht voraussetzen. Findest du nicht?
Moin,
ob es sich um Fremdmaterial handelt, kann man ggf. verifizieren, wenn man die Fundgegend
und deren geologisches Umfeld kennt. Zum Fundort hast Du leider nichts geschrieben.
@ Schuhnagel 2, kannst Du denn den Stein bzw. die Gesteinsart eindeutig bestimmen?
Gruß
Jürgen
Hallo,
es ist natürlich sehr schwer etwas nur anhand eines Fotos zu beurteilen, aber .....
ZitatDas Material: Wird von den Archäologen gern als "Grünstein" bezeichnet. Der Test mit dem Metalldetektor zeigt einen anständigen Gehalt an Magnetit.
.... 'Grünstein' sehe ich hier überhaupt nicht, eher so eine Art Sandstein.
Was verstehst du unter 'Grünstein' ?
Viele Grüße
Michael
Zitat von: Wiedehopf in 03. Februar 2024, 21:08:12Was verstehst du unter 'Grünstein' ?
Moin Michael,
Zitat: Grünsteingürtel finden sich durch die ganze geologische Geschichte hindurch... (https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnsteing%C3%BCrtel#Vorkommen)
Zitat: Grünstein (https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnstein)
:winke:
Jürgen
Zum Fundort habe ich geschrieben, was mir wesentlich schien. Ich kann noch beifügen, dass es sich um eine Höhensiedlung handelt, die sich über mehrere hundert Meter über einen Felsrücken (massiver Malmkalk) zieht.
Zum Vergleich kann ich diesen Hammerstein von der gleichen Siedlung beiziehen, der als "Grünstein" bezeichnet wird, wobei ich mit der Bezeichnung Grünstein nicht viel anfangen kann, ausser dass es sich offensichtlich um eine spezielle Art von Sandstein handelt. Und dass er Magnetit enthält, was sich mit dem Metalldetektor leicht feststellen lässt.
Hier noch ein Bildausschnitt, der eine Stelle ohne die vermoderte Oberfläche zeigt.
Danke für zielführendes Nachfragen!
Grüsse
Ulrich
ZitatMoin Michael,
Zitat: Grünsteingürtel finden sich durch die ganze geologische Geschichte hindurch...
o.k., danke. Ich hatte den Begriff bisher eher auf Gesteine wie Jadeit, Nephrit, Amphibolit ... bezogen, die auch grünlich erscheinen. Wieder was dazu gelernt.
@ Ulrich: der Hammerstein ist wirklich sehr schön.
Viele Grüße
Michael
Zitat von: Schuhnagel 2 in 03. Februar 2024, 21:28:14Zum Fundort habe ich geschrieben, was mir wesentlich schien.
Moin Ulrich,
zum Fundort gehört in unserem Genre eine ungefähre geografische Angabe (keine genauen Ortsangaben oder Koordinaten).
Das ist für Bestimmungen jedweder Art grundsätzlich Usus und insbesondere, wenn es um Gesteinsarten geht.
Gruß
Jürgen
Zitat von: Wiedehopf in 03. Februar 2024, 21:39:58...
@ Ulrich: der Hammerstein ist wirklich sehr schön.
...
Meinst du, es wäre ein Klopfstein?
mfg
Zitat von: StoneMan in 03. Februar 2024, 23:51:04Moin Ulrich,
zum Fundort gehört in unserem Genre eine ungefähre geografische Angabe (keine genauen Ortsangaben oder Koordinaten).
Das ist für Bestimmungen jedweder Art grundsätzlich Usus und insbesondere, wenn es um Gesteinsarten geht.
Gruß
Findest du in meiner Signatur. Schon immer und auch weiterhin. :winke:
Zitat von: hargo in 04. Februar 2024, 00:48:24Meinst du, es wäre ein Klopfstein?
mfg
Jürgen
[/quote]
Nein, damit wurde gehämmert und nicht geklopft, vorzugsweise auf die Schäftung eines Meissels. Ist aber auch ideal zum Knacken von Haselnüssen, der Schlag lässt sich gut dosieren, damit der Kern nicht zerquetscht wird. Die Dellen verhindern das Wegspicken der Nüsse. Hab`s ausprobiert.
Ein Topfdeckel vielleicht. Was fehlt, ist der Abgleich mit einem Museumsstück. Sonst argumentiere ich hier gegen Windmühlen :ironie:
Danke und viele Grüsse
Ulrich
Zitat von: Schuhnagel 2 in 04. Februar 2024, 08:39:47Findest du in meiner Signatur. Schon immer und auch weiterhin. :winke:
Moin Ulrich,
das kann nicht jeder wissen, dass Du ausschließlich dort suchst :winke:
Gruß
Jürgen
Jürgen, die Suche ums Haus herum hat ihre Vorteile: wenn ich wieder einmal eine Idee habe, wie ich mit meinen bescheidenen Mitteln weiterkommen könnte, bin ich in 10 Minuten zu Fuss in der Bronzezeit angelangt. Und das Schönste: Das Amt hat kaum die nötige Kapazität, um sich darum zu kümmern, so dass ich dort meine Ruhe habe. :ironie:
Moin!
Je länger man selber und dann auch noch andere an einem Stück herumrätsel müssen, umso unwahrscheinlicher ist es, den Fund (nach den Bildern) als Fragment von einem durch Menschenhand geformten Objekt ansprechen zu können. Da der Tastsinn hier nicht eingesetzt werden kann ist es eben das was Du sagst, das es ist: ein Stück ortsfremdes Gestein, das zu irgendeinem Zeitpunt, in irgendeinem Zusammenhang (Bruchsteinfundament eines Fachwerkgebäudes, Wegbefestigung oder was auch immer) an den Fundort eingetragen worden ist.
DAS kann man so auch dem Amt melden und dann weiß man aber auch schon sehr sicher, dass den Stein dann über die Hintertüre wieder in die Freiheit entlassen werden wird, weil er in gar keinem Fundzusammenhang steht.
Die Diskussion die hier geführt werden soll macht nur Sinn, wenn das Stück in einen Befund eingemessen werden konnte und man sich so sicher sein kann und darf, dass es in einem Befundzusammenhang in einem bestimmten Zeithorizont steht I(z.B druchgeglühte Gerölle als Hitzesteine in einem eisenzeitlichen Befund).
lG Thomas :winke:
Zitat von: thovalo in 04. Februar 2024, 16:22:39...
Die Diskussion die hier geführt werden soll macht nur Sinn, wenn das Stück in einen Befund eingemessen werden konnte und man sich so sicher sein kann und darf, dass es in einem Befundzusammenhang in einem bestimmten Zeithorizont steht...
lG Thomas :winke:
Keine Sorge, dafür ist gesorgt. Wenn ich schreibe, dass ich vom Amt in Ruhe gelassen werde, so gilt das umgekehrt überhaupt nicht. Dies nur, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Zitat von: Schuhnagel 2 in 04. Februar 2024, 13:53:49..die Suche ums Haus herum hat ihre Vorteile: wenn ich wieder einmal eine Idee habe, wie ich mit meinen bescheidenen Mitteln weiterkommen könnte, bin ich in 10 Minuten zu Fuss in der Bronzezeit angelangt. ...
Das kann ich gut nachvollziehen.
Muss voll entspannend sein.
Mach weiter so und berichte hier!
Trotz aller Widerstände ; )
Irgendwann wird es eindeutig sein.
mfg
Zitat von: thovalo in 04. Februar 2024, 16:22:39Moin!
Je länger man selber und dann auch noch andere an einem Stück herumrätsel müssen, umso unwahrscheinlicher ist es, den Fund (nach den Bildern) als Fragment von einem durch Menschenhand geformten Objekt ansprechen zu können. Da der Tastsinn hier nicht eingesetzt werden kann ist es eben das was Du sagst, das es ist: ein Stück ortsfremdes Gestein, das zu irgendeinem Zeitpunt, in irgendeinem Zusammenhang (Bruchsteinfundament eines Fachwerkgebäudes, Wegbefestigung oder was auch immer) an den Fundort eingetragen worden ist.
DAS kann man so auch dem Amt melden und dann weiß man aber auch schon sehr sicher, dass den Stein dann über die Hintertüre wieder in die Freiheit entlassen werden wird, weil er in gar keinem Fundzusammenhang steht.
Die Diskussion die hier geführt werden soll macht nur Sinn, wenn das Stück in einen Befund eingemessen werden konnte und man sich so sicher sein kann und darf, dass es in einem Befundzusammenhang in einem bestimmten Zeithorizont steht I(z.B druchgeglühte Gerölle als Hitzesteine in einem eisenzeitlichen Befund).
lG Thomas :winke:
Nach reiflichem Überlegen schliesse ich mich dieser Argumentation an: da der Stein -für sich genommen- kaum etwas Bedeutendes aussagt, lege ich ihn an die Fundstelle zurück (die beste Methode, den Fundzusammenhang über Generationen zu erhalten).
Viele Grüsse
Ulrich
Zitat von: Schuhnagel 2 in 07. Februar 2024, 11:28:48Nach reiflichem Überlegen schliesse ich mich dieser Argumentation an: da der Stein -für sich genommen- kaum etwas Bedeutendes aussagt, lege ich ihn an die Fundstelle zurück (die beste Methode, den Fundzusammenhang über Generationen zu erhalten).
...
Das ist neu! :super:
Hatte ich bisher nicht in Erwägung gezogen, sondern immer an eine Entsorgung irgendwo abseits gedacht.
Aber, was bedeutet die erneute Verteilung von vermeintlichen Artefakten auf der Fundfstelle allgemein?
mfg :