Sucherforum

Restauration / Handwerk / Methodik => Experimentelle Archäologie => Thema gestartet von: teabone in 05. Oktober 2021, 10:46:08

Titel: Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: teabone in 05. Oktober 2021, 10:46:08
Liebe Suchergemeinde,

Im Sommer habe ich mich an die Herstellung einer Beilklinge aus Amphibolit gewagt.
Das Material bekam ich von einem befreundeten Steinesammlers aus dem Waldviertel.
Es entspricht den Amphibolit Materialien der Dechsel-und Beilklingen auf meinen Fundflächen im Weinviertel. Beide ,,Viertel" sind im Nordosten Österreichs.
Zuerst habe ich den vorhandenen Stein mit einem Quarzkiesel in die Grobform gepickt.
Der Klopfstein sah letztlich aus wie die Klopfsteine die auf Schlagplätzen zu finden sind.
Dann wurde in unzähligen Stunden auf einem nassen Sandstein unter Zugabe von Sand geschliffen.
Erst durch das Schleifen und der feineren Oberfläche zeigten sich zarte Risse im Gestein. Das hält mich ab die Klinge auch praktisch einzusetzen.
Maße:
Länge: 12.7 cm, Breite: 7 cm, Dicke: 2 cm
Gewicht: 306 Gramm

Lieben Gruß
Augustin

Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: Marienbad in 05. Oktober 2021, 11:54:17
Hallo Augustin,
da hast du ein Prachtstück geschaffen, ich freue mich für dich.  :super:
Könntest du noch die gebrauchten Steinwerkzeuge zeigen?
Für mich sind das immer die spannensten Augenblicke, oft sind diese mit unseren Funden sehr deutlich zu vergleichen.

Lg  Manfred
Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: Steinkopf in 05. Oktober 2021, 12:38:19
Hallo Augustin,

Respekt!
Manfred hat mit Prachtstück nicht übertrieben-

LG
Jan
Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: Nanoflitter in 05. Oktober 2021, 17:25:52
Die ist sehr schön geworden. Klasse! Ja, die feinen Risse sieht man leider erst beim schleifen, auch meine leidvolle Erfahrung. Gruss..
Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: teabone in 06. Oktober 2021, 10:41:34
Liebe Freunde,

ich habe noch ein paar Fotos beigefügt. Einiges ist leider verlorengegangen weil ich auf eine Festplatte keinen Zugriff mehr habe.
Auf den Bilder sieht man etwas von der Arbeit dazwischen, den verwendeten Klopfstein aus Quarz und wie der Sandstein in die Schubkarre eingeklemmt war, Wasser war natürlich auch drin.
Hat gut funktioniert, konnte den Arbeitsplatz nach Bedarf verlagern.
Das mit den Rissen war anfangs enttäuschend weil ich damit schon praktisch arbeiten wollte aber eigentlich ist der Prozess des Verfeinerns das Spannende und so auch das langsame Erarbeiten der Form bis zum Endergebnis.

Lieben Gruß
Augustin



Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: Marienbad in 06. Oktober 2021, 11:34:11
Danke für die zusätzlichen Fotos Augustin, die Schubkarre ist ein guter Gedanke.
Positiv beim Wassereinsatz  :super:
Wurde die Karre "aufgebockt" um den krummen Rücken zu schonen, oder hast du bei dieser Höhe gearbeitet ?
Zu gut kenne ich das Problem beim Schleifen, daher habe ich eine hohe Unterlage geschaffen. Dazu habe ich einen
alten Holztisch umgebaut, alle 4 Kanten von der Tischplatte mit Schalbrettern vernagelt und eine PVC Folie eingelegt.
Die Arbeit an diesem Tisch ist ideal, Höhe und Wasserlager. Der ganze Arbeitsplatz kann dann bei Unterbrechungen einfach
abgedeckt werden und so einige Tage unterbrochen werden.  :dumdidum:

Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: teabone in 06. Oktober 2021, 11:50:59
Hallo Manfred,

die Schubkarre war nicht aufgebockt. Hab im Sitzen gearbeitet. Da ich immer nur stundenweise geschliffen habe ging es.
Deine Version ist natürlich weit besser und das nächste mal werde ich es auch so machen.
Das nächste Projekt wird eine Dechselklinge.

Lieben Gruß
Augustin
Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: dappeler in 16. Oktober 2021, 08:50:47
Danke fürs zeigen,
tolles Ergebnjs!

Gruss vom dappeler
Titel: Re:Beilkinge aus Amphibolit
Beitrag von: Tomcat in 16. Oktober 2021, 22:44:22
Wahnsinnig ästhetisches Werk - auch vor 6000 Jahren wärst Du in geschätzter Handwerker gewesen!
Tomcat