Pressemitteilung zum "Münzschatz von Meckel"

Begonnen von atrebates, 24. August 2022, 19:28:17

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atrebates

Hallo,

hier ein link damit ihr wißt worum es geht:

https://muenzenwoche.de/der-muenzschatz-von-meckel/

Presseerklärung
Ich, Herr Hermann Weiler, wohnhaft
habe im Juni 2010 mit einem Detektor einen großen Münzschatz gefunden, der aus ca.
7.800 Münzen bestand. Es handelte sich um römische Bronzemünzen, die in einem Gefäß
im Boden waren. Ich habe den Fund sofort der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz gemeldet
(Münzschatz in Meckel) und den Fund übergeben.
Das Land Rheinland-Pfalz Direktion Landesarchäologie hat daraufhin den Münzschatz nicht
zurückgegeben, sondern sich auf § 20 Denkmalschutzgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz
berufen, in dem das Schatzregal geregelt ist. Darin ist ausgeführt, dass Funde, die herrenlos
sind oder die so lange verborgen waren, dass ihr Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist,
Eigentum des Landes mit der Entdeckung werden, wenn sie von besonderer
wissenschaftlicher Bedeutung sind.
Das Land Rheinland-Pfalz berief sich darauf, dass der Fund von besonderem
wissenschaftlichem Interesse sei und verweigerte die Herausgabe des Münzschatzes, der
zur Hälfte dem Grundstückseigentümer gehören würde, als auch dem Finder.
Ich beauftragte daraufhin
Rechtsanwalt Peter Hofmann, Zehntstr. 22, 97421 Schweinfurt
mit der Erhebung einer Klage auf Herausgabe des Schatzes. Während eines Gerichtstermins im
Landesmuseum Trier, zu dem ein Sachverständiger aus der Schweiz angereist war, kam es
jedoch zu einer Einigung und das Verfahren wurde vergleichsweise geregelt. Hinsichtlich des
Ergebnisses dieses Prozesses gibt es eine Stillschweigevereinbarung.
Vor wenigen Monaten erfuhr ich dann, dass der Münzschatz nunmehr im Landesmuseum
Trier ausgestellt wird und es sich hierbei lediglich um 7.500 Münzen handelt.
Ich habe daraufhin die Landesdirektion Archäologie des Landes Rheinland-Pfalz
aufgefordert zum Verbleib der restlichen 300 Münzen Stellung zu nehmen. Eine
Stellungnahme ist nicht erfolgt.
Ich habe deshalb über meinen Rechtsanwalt am 12.07.2022 Anzeige erstatten lassen gegen
das Land Rheinland-Pfalz wegen des Verdachtes des Diebstahles bzw. der Untreue. Durch
Schriftstücke des Landes Rheinland-Pfalz ist es belegt, dass es sich um 7.800 Münzen
handelte und nicht um 7.500. Eine Kopie meiner Anzeige finden sie im Anhang


Gruß, Atrebates

lord3d

Hier schreibst du, du hättest "den Fund sofort der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz gemeldet", in der verlinkten Pressemitteilung sind offenbar private Fotos der Münzen, auf dem heimischen Teppichboden zu kleinen Stapeln aufgehäuft. Wieso macht man sowas? Bei aller Freude über so einen Fund kann ich schon verstehen, dass die Archäologen nach der Störung des Befundzusammenhangs dann keine besonders große Lust mehr auf eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe hatten.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

atrebates


Fabulas

Auf jeden Fall ein gnadenlos einmaliger Fund! Und schön, dass die Welt daran teilhaben darf.
Ich versuche gerade, mir vorzustellen so etwas zu entdecken. Unvorstellbar!

Viele Grüße
Anita



thovalo

#4


Ich denke der Beitrag ist hier falsch. Keiner von uns kann damit mehr anfangen, alsdass es eine eindrucksvolle Entdeckung ist die auch noch in einem teuren Buch publiziert worden ist. Einem Amt hier öffentlich Unterschlagung nachzusagen finde ich bedenklich.




Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Zumindest hätte das Amt ja mal was zum Verbleib vom Rest sagen können, wenn das schon zuviel verlangt ist, ist etwas Ärger nicht schädlich. Gruss..

stratocaster

Zitat von: Nanoflitter in 25. August 2022, 13:55:27
Zumindest hätte das Amt ja mal was zum Verbleib vom Rest sagen können, wenn das schon zuviel verlangt ist, ist etwas Ärger nicht schädlich. Gruss..

Und genau so sehe ich das auch.
Warum muß man dem Amt immer den Heiligenschein umhängen?
Und die "Störung des Fundzusammenhangs" ist ja nun das Standardargument.

Und: Mit der "besonderen wissenschaftlichen Bedeutung" und der Festlegung
eines Finderlohns befindet sich das Amt schon in einer Zwickmühle;
siehe dazu auch, was Frau Kampmann in dem ersten Link oben schreibt.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

atrebates

Zitat von: Nanoflitter in 25. August 2022, 13:55:27
Zumindest hätte das Amt ja mal was zum Verbleib vom Rest sagen können, wenn das schon zuviel verlangt ist, ist etwas Ärger nicht schädlich. Gruss..

Das Amt hat sich auf meine Nachfrage nach den verschollenen Münzen geäußert.
Die Antwort lautete :

"Was sollen wir machen Herr Weiler.
Soll ich mich auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln damit die Münzen wieder auftauchen? "

Noch Fragen?

Gruß, Atrebates


lord3d

Okay, die Antwort vom Amt ist bekloppt, ärgerlich.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

Mucke

Hallo atrebates.

Erstmal noch Glückwunsch zu diesem Fund, Traum eines jeden Suchers  :super:.

Ich konnte mir deinen tollen Schatzfund schon zweimal ansehen, vor einigen Jahren im Obergeschoß des Museums und vor kurzem in dem Raum direkt neben dem Eingang.
Vom Zustand sind das Welten finde ich.

Vor Jahren waren die Münzen eher noch etwas unansehnlich im Zustand und die pure Masse beeindruckte mich.
Jetzt ist der Zustand wirklich sehr schön, zumindest die sichtbaren.
Also neu überarbeitet, restauriert.
Und man konnte dort lesen, dass der Finder des Schatzes der Sache mittlerweile positiv gegenüber steht und die
Ausstellung sogar mit einer Geldspende großzügig unterstützt hat.

Das müsstest ja dann du gewesen sein  :kopfkratz:.

Liebe Grüße
Andreas

" Mit Geduld und Spucke ...."

Carolus Rex

Hi Hermann,

Ich kenne ja deinen Fund zumindest vom Bild her aus erster Stunde.  Durfte ihn wie Mucke schon einige Male bestaunen und kenne die "Geschichte" ganz genau.
Seit unserer letzten Unterhaltung in Trier sind ja auch schon einige Jahre vergangen.
Ich bin echt mal gespannt ob bei deiner Angelegenheit jetzt was raus kommt.
Hab gar nicht mitbekommen,  dass du jetzt in Berlin lebst.

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

Gratian

#12
Moin,

was ich nicht verstehe...du schreibst "Vor wenigen Monaten erfuhr ich dann, dass der Münzschatz nunmehr im Landesmuseum Trier ausgestellt wird und es sich hierbei lediglich um 7.500 Münzen handelt.....Durch Schriftstücke des Landes Rheinland-Pfalz ist es belegt, dass es sich um 7.800 Münzen handelte und nicht um 7.500."

Wie hast du das erfahren?  Gibt es einen vorläufigen Grabungsbericht oder eine Quittung über die Anzahl der abgelieferten Münzen?

In der o.g. Publikation ist zu lesen:

"Der Hortfund von Meckel besteht aus insgesamt 7486 Münzen, die in der Regel vollständig erhalten und wenig bis kaum abgenutzt sind. Diese Summe setzt sich zusammen
aus einem Denar des Aurelian für Severina, einem As des Aurelian, 459 Antoninianen aus der Zeit von Valerian bis Victorinus und vier weiteren aus der Zeit zwischen 284 und
294 n. Chr. sowie 7021 Folles, die zwischen 294 n. Chr. und 310/313 n. Chr. geprägt wurden (93,34 %)"

Das bedeutet in  München wo der Fund seit 2013 wissenschaftlich bearbeitet wurde sind nur 7486 Münzen angekommen.-...  wie willst du die Existenz der ca.  300 fehlenden Münzen beweisen?
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

atrebates

#13
@ Gratian

"es sich hierbei lediglich um 7.500 Münzen handelt.
Wie hast du das erfahren?"


Ich hatte schon vor in Drucklegung der Puplikation Teile davon zur Ansicht

"wie willst du die Existenz der ca.  300 fehlenden Münzen beweisen?"

Es gab einen Gutachtertermin. Dabei ging es um ca.7800 Münzen.
Anwesend bei diesem Termin waren:
Ein Richter aus Trier, Ein Anwalt der Denkmalbehörde, mein Anwalt, eine Mitarbeiterin des Kultusministeriums, ein Gutachter aus der Schweiz, Dr. M.Reuter (Direktor des RLM-Trier), Dr.Gilles (inzwischen verstorbener Numismatiker des RLM), einige weitere Mitarbeiter des RLM und ich.
Es gibt einen Sonderdruck der "Trierer Zeitschrift" von 2019, dort steht ebenfalls das es ca.7800 Münzen waren

Herlitz

Hallo,
da verstehe ich die Aufregung nicht.
7486 sind doch ca.7800.  :kopfkratz:
Und für mich ist das kein Traumfund, wenn dann ein Alptraum. Müsste man doch sofort bei der Entdeckung die Bergung beenden und das zuständige Landesamt informieren.
Kann mir aber auch kaum passieren, da ich gar keine Sonde habe.  :zwinker:
Trotzdem meinen Glückwunsch zum Fund!
:winke: Sven

RockandRole

Der Fall hat es heute sogar in den Spiegel geschafft. Ist aber für die bezahlende Kundschaft lesbar. Na hoffentlich klärt sich das auf. Unrecht sollte niemanden geschehen und Schmuh sollte auch nicht getrieben werden dürfen!

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen


Gratian

Sieht für mich nicht so aus als habe die Staatsanwaltschaft ergebnisoffen in aller Richtungen ermittelt sondern eher lange darüber nachgedacht mit welcher Begründung sie um Ermittlungen rumkommt.... :besorgt:
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

stratocaster

In der Rheinpfalz ist heute ein längerer Artikel  über die in Trier ausgestellten römischen Goldmünzen.
Und in Ergänzung das auch noch  :dumdidum:
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