Zwei Artefakte aus "Rijkholtfeuerstein" mit Kortexerhaltung

Begonnen von thovalo, 04. Oktober 2010, 21:16:49

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thovalo

  :-)

An der großen Klinge ist die Distalpartie verloren gegangen und an dem Abschlag das Proximalende.

Die Klinge scheint einseitig zum verlorenen Ende hin anretuschiert worden zu sein. Möglicherweise liegt die abgebrochene Spitzenpartie bereits im Fundinventar vor.


Das Proximalende des Abschlags scheint intensiv eingesetzt und dabei seitlich tief gehend ausgesplittert zu sein.


An beiden Artefakten ist die weit gehende Kortexbedeckung hervorzuheben. Die Stücke sind, so wie sie vorliegen, ohne vorhergehende Präparation von ihren Kernsteinen gelöst worden.   :glotz:


Auf dem Fundplatz sind, dem Fundaufkommen zufolge, unter anderem mehrere Feuersteinrohknollen der Varietät "Rijkholt" zerlegt worden, eine handwerkliche Tätigkeit, von der auch die verwendeten Schlagsteine am Platz zurück geblieben sind.


Das Rohgestein, die tief dunkle und glasartig homogene Variante, stammt aus den tiefsten Schichten der Abbaustollen von Sint Geertruid bei Rjkholt in den Niederlanden und konnte nur bergmännisch gewonnen worden.


Wer hat diese Rohblöcke ergraben, wer sie über 130 Kilometer hinweg an den rechten Niederrhein transportiert um sie zuletzt zur Grundformproduktion zu zerlegen?


Fragen über Fragen!  


LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.