Hallo zusammen,

gefunden zwischen Schneeresten, knapp 20 mm lang;

die prägnanten Merkmale sind mit bloßem Auge fast nicht mehr zu erkennen.

Ich hoffe, Ihr kommt mit den Fotos klar .


Liebe Grüße  Dagmar

Servus Dagmar,

ich denke da an einen Bohrer.

Grüße

Robert

Moin Dagmar,
meiner Meinung nach ist dies ein Pseudoartefakt. An Deinem Stück fehlen die entscheidenden Merkmale wie Schlagbuckel und Wallnerlinien.
Gruß Klaus

Moin zamme,

schön, von Dir mal wieder was lesen zu dürfen Klaus.

Wenn an einem Fundbeleg Bulbus und Wallnerlinien fehlen, heißt das nicht zwangsläufig, dass es kein
Artefakt sein kann, denn diese Merkmale gehen mitunter verloren, durch Gebrauch oder Modifikation. Es
kommt sogar vor, dass ein solches Merkmal gar bei der Herstellung ausbleibt.

Wenn die für uns notwendigen Merkmale fehlen, können wir eben keine sichere Bestimmung vornehmen.

Zitat von: dagmar.st in 05. Februar 2013, 11:42:43...die prägnanten Merkmale sind mit bloßem Auge fast nicht mehr zu erkennen.

Das ist meine Meinung, die auch gerne als Frage aufgefasst werden darf.

Gruß

Jürgen

 
Dere Leute .

Ich meine auch das es ein Pseudoartefakt ist 
Natürlich ist da keine Garantie .
Mfg Fredi

Servus Freunde der Vorgeschichte!

Getemperte Jurahornsteinware- Abspliss- wie sie hie auch öfter auftreten.

Also Menschenwerk.
Die Art und Weise der Bearbeitung  (und evtl. Handhabung)mit diesen feinen - bisweilen aberwitzigen- Kantenretuschen und Benutzungsspuren sind mir - bei hier ähnlichen Ausformungen- und wie schon sattsam von mir in früheren Posts angerissen- auch nach vielen Jahren Suche: ein Rätsel.
Selbst die hiesigen Archäologen haben da keine Antworten.
Hier wurde wieder mal "geheimnisvoll"  mittelsteinzeitlich gepfriemelt.

GlückAuf
vom
Edi

Silex bringt es auf den Punkt. Der Jurahornstein ist getempert und intentionell zerlegt. Ich zähle hier bei uns solche Artefakte, weil sie auf manchen Fundstellen sehr zahlreich sind,  mit allem Vorbehalt zu den Belegen der ausgehenden Mittelsteinzeit im Übergang zum Neolithikum. Eine Zeit, in der ein gewisses Forschungsdesiderat besteht und eine klare Zuweisung in eine ab gegrenzte "Kultur" oder Kulturgruppe ohne Stratigraphie unmöglich ist. Im Umfeld oder vor Ort treten hier bei uns zum Vergleich sowohl mehr oder weniger eindeutig mesolithische, als auch bandkeramische Funde auf. Der Zeitraum der Neolithisierung war ja sehr komplex und verursachte Entwicklungen in der ansässigen, noch jagenden und sammelnden Bevölkerung, also zeitigte "moderne  Auswirkungen"  in die archaische Lebensweise. Man denke nur an die "Gelegenheitsneolithiker La Hoguette", die diese Übergangszeit interessant repräsentieren. Ist bei der Fundstelle von Dagmar jedoch nur eine Spekulation, da müsste für diese Arbeitshypothese noch mehr in der Art liegen. Auch im frühen und mittleren Neolithikum  ist das Tempern beim Hornstein hier noch belegt und kann auch in späterer Zeit also noch auftreten. Kann es sein, dass auf der schlanken "Spitze" ein Schlagflächenrest liegt? Edit:hänge noch Bilder aus meinem Suchgebiet an. Saxaloquuntur

Dere .
Deine Funde sind alle sammt nachvollziehbar , Kerne , Kratzer, ein bruch von einen Abschlag.
Aber das Stück von Dagmar weist mir nicht mit Sicherheit Artefaktkarakter auf !!
Tempern bzw Hitze abbekommen können viele Silex oder Hornsteine aus anderen Gründen.
Finde auf Neolithischen Kontex sowie auf MP Kontex verbrannte oder nahezu getemperten Abfall.
Will damit sagen das keiner zu 100% anhand der Bilder sagen kann dammit ist eindeutig gepfriemelt worden oder ähnliches .

Mfg Fredi

Ich habe nichts zu 100% gesagt. Ein verbrannter Hornstein ist aber kein getemperter Hornstein. Einen "nahezu getemperten Hornstein" kenne ich nicht, da das Tempern ein intentioneller Vorgang ist, kein zufälliger. Ich wollte nur andeuten, andenken, dass sich Dagmars getempertes und zerlegtes Material  v i e l l e i c h t  in einem ähnlichen Kontext wie meinem Beschriebenen bewegen könnte. Vielleicht nochmal lesen. Mein Beitrag ist nicht diagnostisch  außer beim Material und hat auch nicht den Charakter einer Beweisführung, zumindest war er nicht beabsichtigt.  Einen Kratzer habe ich nicht ein gestellt. Solche Modifikationen wie Dagmars Stück aufweist können auch kleine Trümmer und Präparationsabschläge haben. Ich finde Dagmars Anfrage nachvollziehbar und berechtigt.
Anbei noch kleine Artefakte, die in dem beschriebenen Zusammenhang dann auch auftauchen könnten/sollten/müssten. Sax.

Ja da kann ich mich anfreunden 

Mfg Fredi

 

Robert 
Klaus 
Edi  
Sax  
Fredi  

Jürgen

Meine Lieben !

Erst mal ein großes Dankeschön für Euer Engagement.

Ich wollte nicht unhöflich sein..... ....aber ich sortiere noch meine Knochen und lecke meine Wunden....

das Glatteis hat seinen Tribut gefordert....


Mache bessere Fotos sobald als möglich !


L.G: Dagmar

Hallo,

hier also die angekündigten Fotos;

ich habe die entsprechenden Stellen mit Pfeilen markiert,

wobei ich davon ausgehe, dass Schlagpunkt 2 und Wallnerlinien 2 lediglich aus einer Schramme resultieren,

oder gibt es Beispiele von Werkzeugen mit zwei Schlagpunkten ?

Angeregt durch Saxaloquuntur habe ich noch einige, kleinere Artefakte ( ? )  fotografiert......

diese folgen evtl noch heute.


L.G. Dagmar

Hallo zusammen !!!

Hier jetzt die angekündigten Fotos;


Liebe Grüße

Dagmar

...und noch weitere Fotos von getemperten Funden !!!


Grüße aus dem total verschneiten Heldmannsberg

Dagmar

Hallo Dagmar, Du kannst das (?) hinter den Artefakten ruhig löschen. Weitgehend unmodifizierte und wohl alles Menschenwerk. Getemperter Hornstein allerdings wird rosa (liegt an den Eisenanteilen) zuweilen auch glänzend grau, was auf Mangananteile zurückgeführt wird. Dazu kommt der unverwechselbare Glanz auf den Ventralflächen. Hier sehe ich vor allem Eisen/Rostspuren wie sie unter anderem durch Kontakt mit landwirtschaftlichem Gerät entstehen. ( Wenn man beispielsweise mit einem Schlüssel über einen Hornstein streift, bleiben da Metallspuren zurück.) Solche Anhaftungen korrodieren in der Erde, wenn es durch landwirtschaftliches Metall geschah... und hinterlassen die typischen Roststellen. Wenn sie an "Modifikationen" auftreten ist deshalb immer Skepsis an gesagt. Bei der Inventarisierung von Lesefunden oder Grabungsfunden finden solche Spuren deshalb immer Erwähnung. Auch bei eindeutigen Artefakten gilt das als Beeinträchtigung, es bleibt ein Vorbehalt und sie werden bei Statistiken anders behandelt. Es gibt aber auch Hornstein der natürlich rosa ist,oder rosarote Einsprenkelungen hat, was mit der Sekundärverlagerung des Rohstoffes zusammen hängt. Saxaloquuntur.