Ein Pseudoartefakt

Begonnen von rolfpeter, 24. Oktober 2007, 22:57:53

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rolfpeter

Servus Freunde,

hier ist ein ganz simples Stück Glas, vielleicht vom Boden einer Kirmesvase. Glas ähnelt im Bruchverhalten ja dem Feuerstein und durch die Beackerung im Boden haben sich eine Menge Retuschen gebildet. Das verblüffende ist, daß diese Retuschen ausnahmslos von der Ventralseite kommen, also wie bei einem typischen Kratzer. Wo der Zinken des Ackergerätes etwas tiefer gegriffen hat, sind an der Kante diese feinen Zerrüttungen, wie man sie von stark beanspruchten Kratzerkanten her kennt, entstanden. Die Dorsalseite ist rundlich, der Glasknubbel ist wahrscheinlich vom Zinken nur weggeschoben worden, also keine Retuschen.

Wenn das Dings aus Flint wäre, ich hätte es für ein steinzeitliches Artefakt gehalten.  :zwinker:

Das Glas läßt sich von einem Low-Talent-Fotografen wie mir nicht so knipsen, daß die wichtigen Details vernünftig rüberkommen.
Trotzden sind hier die Bildchen:





Was meint ihr? Sollte man noch mal kritisch die Wackelkandidaten in der Sammlung auf Klamottitis untersuchen?

Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

insurgent

Das ist eben ein typisches Traktorfakt  :zwinker: oder wie man es auch immer nennen will.

Vielen Dank für's zeigen. Ich möchte nicht wissen, oder doch, wie viele Stücke in meinen Kisten liegen :idee:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

steinsucher

Hallo RP,

ja ist doch schön. Da müssen wir alle mit leben. Ich hatte mal ein Teil, das wäre der klassische Kratzer gewesen. Leider war hier nicht Australien. In die Mittelsteinzeit hätte die Form gut gepasst.  Als ich es abgewaschen hatte, habe ich es in den Müll geknallt. Es konnte ja eigentlich auch nichts dafür.

Such is Life.

Aber verzweifle nicht. Ich war am Dienstag in Nideggen. Habe danach auch einiges verwerfen müssen. Aber es war schön, vor allen Dingen nach so langer Zeit. You know what I mean.

Mach mal weiter so,

Fritz.