Reibestein

Begonnen von (((schweiner))), 22. Mai 2010, 17:24:51

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(((schweiner)))

Tach werteste Gemeinde  :winke:

Diese Gerät habe ich gestern aufgelesen, aus der gleichen hellen Basaltlava hatte ich schon mehrere runde Bruchstücke von läufern gefunden.
Hätte vielleicht jemand eine Datierung bzw. Vergleichsstück oder so etwas in der Art für mich  :kopfkratz:


M.f.G
Schweiner  :-D

rolfpeter

Servus Schweiner,

kommt ganz drauf an, wo Du den Stein gefunden hast.

Hier bei uns im Rheinland tauchen die ersten Mahlsteine aus Basaltlava erst in der Eisenzeit auf. Näher an der Quelle, ggf. Vulkaneifel, könnte das Stück auch neolithisch sein - denk ich mal.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

Die im Querschnitt dreieckige Form in Kombination mit dem Material spricht für einen weit abgenutzten "Napolenhut" der Eisenzeit!

LG   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Carolus Rex

Hi

Zur weiteren Info.
Die "Reibefläche" ist hohl geschliffen.

Könnte es sich hier auch um einen Stein zum Schärfen von
Werkzeugen handeln ????

Gruß CR
------------Melden macht frei--------------

(((schweiner)))

Zitat von: Carolus Rex in 24. Mai 2010, 19:47:56
Hi

Zur weiteren Info.
Die "Reibefläche" ist hohl geschliffen.

Könnte es sich hier auch um einen Stein zum Schärfen von
Werkzeugen handeln ????

Gruß CR

Hallo

Vielleicht könnte das daran liegen das auf der großen Fläche mit einem kleineren Stein gerieben wurde ?
Zum schleifen von Werkzeug ist das Material wegen seiner groben Struktur nicht sonderlich geeignet denke ich, hierfür dürfte Sandstein eher von vorteil gewesen sein.

M.f.G
Schweiner

steinsucher

#5
Zitat von: thovalo in 23. Mai 2010, 02:35:32
Die im Querschnitt dreieckige Form in Kombination mit dem Material spricht für einen weit abgenutzten "Napolenhut" der Eisenzeit!

Hallo Forum,

Att.: Thovalo,

Napoleonshut wohl eher nicht. Der Kiel ist dafür nicht ausgeprägt genug.

Beispiel: Mein Napoleonshut

Diese Typen werden ja in die Spät-Laténezeit gestellt. Aber die Typen der Zeit davor zwischen Hallstadt- bis Laténezeit hatten diesen moderaten dreieckigen Winkel. Und das Material passt dazu natürlich auch.

Gruß,

Fritz.

(((schweiner)))

Hallo Fritz

Spätlatene hätte eigentlich ganz gut zu den Beifunden gepasst, wobei es auch einige wenige UK Funde gibt  :kopfkratz:

M.f.G
Schweiner  :winke:

thovalo

#7
@ Fritz

Deinen "Napoleonhut" hat ja wohl ein Fetischist zurecht gehämmert! Das ist schon eine SEHR ausgeprägte Form!!!! toll !!  :super:

In meiner Region sind die spätlaténezeitlichen Reibsteine aus Mayener Basalt äußerst häufig und haben keine vergleichbar extrem weit ausgezogene Bodenpartie!

Wichtig war ein kielförmiger Unterboden der den Halt im Boden verbesserte.


@ schweiner

Laténezeitlich kannst Du, egal ob weit ausgezipfelt oder nicht, ruhig als wahrscheinlich  annehmen.

Die Maßangaben wären noch recht interessant!

Und als "Hohlkehle" ist gemeint, dass die Fläche "in sich" der Länge nach eingetieft abgearbeitet ist?

Auf den Bilder sieht der Stein eher in der Länge gebogen aus, sodass es sich vielleicht sogar eher um einen "Läufer" handeln könnte!  :kopfkratz:

Läufer (beim Mahlen aktiv geführt), Unterlieger (z. B. Napoleonhut; fixierte Unterlage AUF der gerieben wird).

:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

rolfpeter

Die sind nicht einfach auseinanderzuhalten, die Läufer und die Unterlieger - übrigens beide Mahlsteine als Bestandteile einer Schiebemühle.

Durch die Benutzung ergibt sich häufig beim Unterlieger eine sattelförmige Arbeitsfläche, also in längs der Arbeitsrichtung konkav und in Querrichtung konvex gewölbt. Das gleiche Bild kann sich aber auch bei Läufersteinen ergeben. Nur ist bei denen der Stein längs der Arbeitsrichtung (das ist in dem Fall die kurze Seite) konvex und und quer zur Arbeitsrichtung (lange Seite) konkav gewölbt.

Ich klassifiziere bei solchen Wackelkandidaten nach der Größe. Alles was länger als etwa 30 cm ist, wird von mir zum Unterlieger bestimmt. Die Arbeitsrichtung anhand von irgendwelchen Riefen zu erkennen, ist mir bis heute nicht gelungen.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

(((schweiner)))

Hallo

Der Stein ist ca. 23 cm lang, auf der breiten Seite misst er ca. 12 cm, die Abnutzung beträgt über die Länge von den 23 cm ca. 0,6 cm.
Die Dicke - von der flachen Seite hoch zur Spitze des Dreiecks gemessen beträgt auf der dicksten Seite 6 cm und auf der flachsten 4 cm.


Gruß
Schweiner  :winke:

rolfpeter

Dann isset ein Läufer.
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

steinsucher

Hallo Schweiner, hallo Forum,

ich kann mich da allen Theorien ohne Probleme anschließen. Thovalo mag recht haben mit seiner Aussage, dass "Napoleonhüte" oder "Napoleonshüte"  :smoke: mal mehr oder mal weniger ausgeprägte Kiele haben. Es ist auch in der mir vorliegenden Literatur ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht worden, dass kein Step-by-Step System der Formen nachgewiesen ist. Also sollte man das Material über die Form stellen. Dazu kommen noch die Maße, die für einen Läufer sprechen, RP ist da voll im Stoff. Da steht der Spät-Laténezeit auch nichts im Wege.

Hoffe morgen regnet es,

Gruß,

Fritz.

(((schweiner)))

Zitat von: steinsucher in 26. Mai 2010, 00:30:07
Hallo Schweiner, hallo Forum,

Da steht der Spät-Laténezeit auch nichts im Wege.

Hoffe morgen regnet es,

Gruß,

Fritz.


Moin die Gemeinde

Also wie bereits geschrieben, Spätlatene passt vorzüglich.
Jetzt weis ich auch wem das Mistwetter zu verdanken ist  :belehr: ich hoffe dass es heute Mittag trocken ist, sonst fällt der Spaziergang heute ins Wasser  :heul:

Gruß
Schweiner

(((schweiner)))

Hello

heute entdeckt, ich denke das kommt ganz gut hin

Gruß + schönes Wochenende  :winke: